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Eumann: Presse-Grosso sichert Vielfalt

eumann Zum Verhalten des Bauer-Verlages gegenüber dem Presse-Grosso erklärt der Vorsitzende der Medienkommission beim SPD-Parteivorstand Marc Jan Eumann:

Die Auseinandersetzung um das unabhängige Presse-Grosso nimmt an Schärfe zu. Zwar lässt die jüngste Entscheidung des OLG Celle vom 11 2.2010 im Rechtsstreit zwischen der Bauer Vertriebs KG und dem Grossisten Mügge wichtige Fragen des Presse-Grosso offen, aber deutlich wird: Ein deutscher Großverlag will die Axt an das bewährte System legen, das das sogenannte "Überallerhältlichkeits-Prinzip" sichert. An jedem Kiosk ist jedes Printprodukt bundesweit erhältlich.

Das Vorgehen von Bauer, einem der größten Verlage in Deutschland, ist fatal – und steht im krassen Widerspruch zu der Gemeinsamen Erklärung des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger, des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger und des Bundesverbandes deutscher Grossisten (BVPG). Die im Jahr 2003 unter Bundeskanzler Schröder angeregte Erklärung ist als Selbstverpflichtung gedacht, doch klar ist: Sollten sich Akteure hiervon verabschieden, ist der Gesetzgeber gefordert. Das deutsche Grosso-System ist ein klares Bekenntnis zur Vielfalt, wer – wie der Bauer Verlag – diesen Konsens kündigt, riskiert viel. Für die SPD besteht kein Zweifel: Sollte es nicht mehr gelingen, eine Verständigung zu erzielen, so muss das für den deutschen Printmarkt unverzichtbare Grosso-System gesetzlich abgesichert werden.

Aber auch mit Blick auf die Beschäftigten geht der Hamburger Verlag unanständig um, wie sich das Verhalten des Verlages am Standort Köln, der zur Jahresmitte geschlossen werden soll, zeigt. Ein ernsthaftes Interesse an der Sicherung dieses Standortes zeigt der Verlag nicht. Hier werden eindeutige Profitinteressen gegen die Interessen von 380 qualifizierten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und ihren Familien ausgespielt.

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