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Springer kündigt Vertrag mit ddp

Hamburg (ots) – Teure Quittung für ein Spiegel-Interview: Beim Deutschen Depeschendienst (ddp) flatterte die Kündigung des Axel-Springer-Konzerns ins Haus, weil der Verlag mit einer "weiteren Qualitätsverschlechterung" der Agentur rechne – und sich nach MEEDIA.de-Informationen zudem von den beiden Eigentümern Martin Vorderwülbecke und Peter Löw provoziert fühlte. Döpfner ärgerte sich offenbar über eine Passage aus einem Spiegel-Bericht vom vergangenen Montag ("Zwei gegen alle"). In ihr profiliert sich Vorderwülbecke auf Kosten des Springer-Chefs.

Im Konzern heißt es, die "Art und Weise des Umgangs der beiden Herren mit uns als Kunden haben das Fass zum Überlaufen gebracht". Die Kündigung ist also vor allem auch ein politisches Signal: Springer lässt sich nicht gerne vorführen.

Eine Verlags-Sprecherin wollte auf Anfrage zu dem Vorgang nichts sagen und teilte lediglich mit, dass sich ihr Haus grundsätzlich nicht zu Verträgen mit Dienstleistern äußere. MEEDIA.de wurde indes zugetragen, dass der Konzern ursprünglich noch die Vorstellung des für Ende Februar anstehenden neuen redaktionellen Konzepts der Agentur-Allianz aus ddp und DAPD abwarten wollte, die damit den Marktführer dpa angreifen und "verzichtbar" machen will, wie Löw und Vorderwülbecke nach dem Zukauf öffentlich beteuerten. Der neuerlichen Provokation wegen verzichtet Döpfner nun jedoch auch darauf.

Der ddp verliert damit einen großen Verlag als Kunden, aber auch nur einen, der ein paar Landesdienste und den starken ddp-Fotodienst abonniert hatte. Jetzt dürfte für den ddp die Chance vertan sein, aus dieser Geschäftsbeziehung mehr herauszuholen.

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