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Margot Käßmann über die Neujahrspredigt und Afghanistan – Die Ratsvorsitzende der EKD räumt Missverständnisse aus

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Mainz (ots) – Der Satz aus ihrer Neujahrspredigt über Afghanistan sei in der Berichterstattung oft aus dem Zusammenhang gerissen worden, sagt Margot Käßmann, Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), in einem Interview mit dem Südwestrundfunk (SWR). Sie habe die Predigt, mit der sie eine kontroverse Debatte über den Bundeswehreinsatz in Afghanistan ausgelöst hatte, mit einem banalen Neujahrswunsch angefangen. In dem Gottesdienst habe sie gesagt: "Alles wird gut. Aber wir Christen können auch hinschauen, wo nichts gut ist. Es ist nicht zufriedenstellend, wenn man krank ist und vielleicht in diesem Jahr noch stirbt. Nichts ist gut, wenn Kinder arm sind und nichts ist gut in Afghanistan. Keiner hat sich über den Satz über die Krankheit und die Kinderarmut aufgeregt."

Weiterhin stellt die Ratsvorsitzende über ihren Besuch bei Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg zum Thema Afghanistan klar: "Ich bin nicht zum Rapport bei Guttenberg bestellt worden. Ganz im Gegenteil. Von der Bischofskanzlei gab es einen Anruf in Berlin. Da ich an diesem Montag sowieso in Berlin war, ob er eine halbe Stunde Zeit hätte. Und die hatte er." Sie habe den Kontakt gesucht, da sie die Auffassung vertrete, man müsse über anstehende Dinge sprechen, damit es keine Missverständnisse gebe. Käßmann: "Ich fand den Reflex ärgerlich, dass, wenn ich den Krieg kritisiere, ich dann automatisch auch die Soldaten kritisieren würde. Ganz im Gegenteil. Ich will helfen." Über ihre bevorstehende Reise nach Afghanistan, zu der sie vom Verteidigungsminister eingeladen wurde, sagt sie: "Ich habe keine Angst vor dieser Reise. Denn so gut wie dort, war ich noch nie bewacht."

Das Gespräch mit Margot Käßmann führte SWR-Moderator Walter Janson. Darüber hinaus spricht er mit ihr über ihren beruflichen Werdegang, ihre Arbeit als Ratsvorsitzende der EKD und über ihre Rolle als Frau in der Kirche. Das Gespräch wird am Sonntag, 24. Januar 2010, 23.35 Uhr, in der Sendung "Wortwechsel" im SWR Fernsehen ausgestrahlt.

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