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Nikolaus Brender: "Auszeichnung zum richtigen Moment"

Nikolaus Brender

Image via Wikipedia

Frankfurt (ots) – Claus Richter (ZDF/"Frontal 21") appelliert an das Bundesverfassungsgericht, Klarheit zur Staatsferne für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu bringen.

"Die Auszeichnung ist zum richtigen Moment gekommen, da im öffentlich-rechtlichen System ein Rückfall in alte verhängnisvolle Muster parteipolitischer Landnahme droht", ließ Nikolaus Brender zur Preisverleihung der "Journalisten des Jahres 2009" ausrichten. Eine rund 60köpfige Jury des "medium magazins" hatte den ZDF-Chefredakteur zum "Journalist des Jahres 2009" gewählt. Aufgrund einer Herzklappen-Operation wenige Tage zuvor konnte er die Auszeichnung in der vergangenen Woche nicht selbst entgegen nehmen und ließ Claus Richter, Redaktionsleiter von "Frontal 21", in seinem Namen sprechen: Nikolaus Brender sehe diesen Preis "als Ermutigung und Unterstützung für alle Journalisten im öffentlich-rechtlichen System, die Tag für Tag ihre selbstverständliche unabhängige Arbeit leisten, die sich nicht durch politischen Druck oder durch den Druck einzelner Interessen verunsichern lassen".

Nikolaus Brender und auch er selbst, betonte Claus Richter, verstünden diese Wahl zum "Journalist des Jahres" als "Protest gegen die heimliche Enteignung der Öffentlichkeit durch Politiker". Im Namen des ZDF-Chefredakteurs, dessen vom Intendanten vorschlagenene Vertragsverlängerung am Einspruch der CDU-Mehrheit im ZDF-Verwaltungsrat scheiterte, rief er dazu auf: "Achten Sie auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, er gehört Ihnen allen".

Als persönliche Erklärung fügte Claus Richter hinzu: "Man kann nur hoffen, dass das Bundesverfassungsgericht nun endlich Klarheit bringen will, dass es nicht länger sein kann, dass Vertreter des Staates definieren können, was Staatsferne im öffentlich-rechtlichen Rundfunk bedeutet."

Die komplette Rede ist ab sofort abrufbar unter www.mediummagazin.de.

Erstmals sind dort jetzt auch die Laudationes und Repliken der ausgezeichneten Preisträger "Journalisten des Jahres 2009", wie sie zur festlichen Preisverleihung am 14.Januar 2010 in Deutschen Historischen Museum Berlin gehalten wurden, im O-Ton als audio-files dokumentiert. Darüber hinaus ist dort auch die komplette Dokumentation der 100 "Journalisten des Jahres 2009" mit den Begründungen der Jury frei abrufbar.

An der Feier der "Journalisten des Jahres 2009" nahmen rund geladene 100 Gäste teil, darunter Preisträger wie "Focus"-Gründer Helmut Markwort, der für sein Lebenswerk geehrt wurde, "Zeit"-Mitherausgeber Josef Joffe, der den Preis für die "Zeit" als "Redaktion des Jahres" entgegennahm, "Spiegel"-Autor "Alexander Osang als "Reporter des Jahres", Bernd Ziesemer ("Handelsblatt") als "Chefredakteur des Jahres" sowie Ines Pohl (taz-Chefredakteurin) als "Newcomerin des Jahres" und Stefan Kornelius, (Süddeutsche Zeitung"), der für seine Berichterstattung über den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan und die Aufdeckung des gezielten Tötungsbefehls beim Bombardement in Kundus einen Sonderpreis erhielt.

Der Sieger in der Kategorie "Unterhaltung", Bild-Chef Kai Diekmann hatte deswegen die diese Wahl und die Teilnahme an der Veranstaltung im Vorfeld abgelehnt.

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