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Angehörige der Opfer von Winnenden begrüßen Entscheidung der Generalstaatsanwaltschaft – "Prozess absolut notwendig"

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Image by oedipusphinx via Flickr

Hamburg (ots) – Die Angehörigen der Opfer des Winnender Amoklaufes begrüßen die Anweisung der Stuttgarter Generalstaatsanwaltschaft, Anklage gegen den Vater des Amokläufers zu erheben. "Ich bin einfach froh, dass man diese Entscheidung getroffen hat", sagte Gisela Mayer stern.de, der Online-Ausgabe des Hamburger Magazins stern. Sie verlor bei dem Amoklauf ihre Tochter und ist Sprecherin des Aktionsbündnisses Winnenden. Im Gespräch mit stern.de äußerte sie sich aber als Privatperson. "Ich halte diesen Prozess für absolut notwendig. Alles andere wäre unerträglich. Ich möchte die Eltern kennen lernen und möchte wissen, in was für einer Familie sich ein Kind so entwickeln kann", sagte Mayer.

Das Stuttgarter Justizministerium hatte zuvor mitgeteilt, dass die Generalstaatsanwaltschaft den Staatsanwalt anweisen werden, Anklage gegen Jörg K. zu erheben. Sein  Sohn Tim hatte am 11. März an seiner ehemaligen Schule in Winnenden und auf seiner anschließenden Flucht nach Wendlingen 15 Menschen und sich selbst erschossen. Dabei hatte er eine Waffe seines Vaters gebraucht. Die Waffe war im Schlafzimmer der Eltern frei zugänglich für den Täter aufbewahrt gewesen, zudem sollen die Eltern von den psychischen Problemen ihres Sohnes gewusst haben.

"Der Vater war unendlich leichtfertig mit der Aufbewahrung seiner Waffe. Das ist bewiesen. Es geht aber auch um das Verhalten beider Eltern, nachdem sie wussten, dass ihr Kind psychische Probleme hatte und nicht sicher im Leben stand", sagte Mayer. Sie sieht in den Eltern womöglich sogar die Hauptschuldigen für die Bluttat: "Schuldig sind sie in jedem Fall, vielleicht sind sie sogar die Hauptschuldigen. Denn sie hatten eine doppelte Verantwortung, da ihr Kind minderjährig und psychisch labil war", sagte sie stern.de.

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