„Angesichts solcher Prognosen wäre es kompletter Unsinn, die Konjunkturpolitik jetzt auslaufen zu lassen. Wir brauchen im Gegenteil ein weiteres Konjunkturprogramm, das die
Mängel im Gesundheits- und Bildungssystem beseitigt und zusätzliche öffentliche Beschäftigung schafft. Vorfinanziert werden müsste es kurzfristig über Defizite, dann sollte es jedoch zügig durch höhere Steuern auf Gewinne und Millionenvermögen bezahlt werden.
Bereits jetzt ist die Lage am Arbeitsmarkt schon deutlich schlimmer als in der amtlichen Statistik ausgewiesen. Die verdeckte Arbeitslosigkeit beträgt 1,1 Millionen. Aufgrund von Ein-Euro-Jobs, 58er-Regelung und Maßnahmen der Qualifizierung und Weiterbildung werden diese Menschen nicht zu den Arbeitslosen gezählt. Hinzu kommt eine stille Reserve von 481.000 Menschen, die Arbeit suchen würden, wenn es sie gäbe. Die 1,4 Millionen Kurzarbeiter mussten ihre Arbeit im Umfang von 500.000 Vollzeitstellen reduzieren. Die Unterbeschäftigung in unserer Gesellschaft hat skandalöse Ausmaße. Nur öffentliche Programme können daran etwas ändern.“