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Duisburg: Sauerland OB – SPD stärkste Fraktion im Rat

Duisburg – Sauerland alter und neuer OB. SPD stärkste Fraktion im Rat.

Adolf Sauerland heißt der alte und neue Oberbürgermeister Duisburgs. 44,63 Prozent der Wählerstimmen konnte er auf sich vereinigen und gewann im Vergleich zum Jahr 2004 4,45 Prozent dazu. Geschlagen geben musste sich Herausforderer Jürgen C. Brandt, der sich allerdings zeitweise ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem amtierenden OB lieferte. Nur 0,62 Prozent Zuwachs gab es für die SPD in diesem Jahr. Brandts Endergebnis: 38,21 Prozent.

Bedrückende Stimmung bei Wahlpartys von SPD und CDU

Das Häuflein der Tapferen hat sich im Cafe M. versammelt und schart sich um die SPD-Wimpel. Nebenan in der Cubus Kunsthalle füllen sich die Räume allmählich, dort treffen die Anhänger der CDU ein, einen Sitzplatz dort zu bekommen ist im späteren Verlauf des Abends kaum möglich. Die Stimmungslage ist bei beiden Veranstaltungen gleich bedrückend – während bei der SPD kaum jemand irgendwas sagt sondern nur auf die Leinwand starrt wo die Sendungen des WDR zu sehen sind, versucht man bei der CDU zu beschwichtigen: „Noch sind nicht alle Bezirke ausgezählt, die Briefwahlstimmen kommen als letztes“. Mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Sauerland und Brandt hatte man im Vorfeld nicht gerechnet, 48% könne der OB erreichen klang es vorher siegessicher. Doch Siegesstimmung klingt anders.

Das Warten auf die erste Hochrechnung, die von der Stadt eigentlich für 18:30 Uhr angesagt worden ist und sich verspätet, da der Stadtserver zusammengebrochen ist sorgt bei der CDU für besorgte Gesichter. Die SPD im Cafe M bekommt von der Verzögerung gar nichts mit, da das Cafe M nur eine Leinwand aufgestellt hat. So muss sich die  SPD auf den guten alten Onkel WDR als einzige Quelle verlassen. Die CDU dagegen, die nicht gerade als Internetliebhaber bekannt ist, zeigt parallel zu der WDR-Berichterstattung die aktuellen Ergebnisse der Wahl und der Moderator hakt auch beim Rathaus nach als die Hochrechnung sich immer noch verspätet. „Adolf führt“ heißt es dann erleichtert bei einigen Zwischenergebnissen. Und die ist durchaus sichtbar –  dass allerdings mit Frau Diesterhöft die LINKE die amtierende Oberbürgermeisterin Janicki schlägt ist eine Sensation. Janicki verliert gegenüber 2004 4,37 Prozent und fällt insgesamt auf 4,59 Prozent. Fast die Hälfte dessen, was die Grünen vor vier Jahren erzielt haben.

Lange Gesichter bei der CDU dann, als nach und nach klar wird, dass die Partei im Rat der Stadt Duisburg Boden verloren hat. Nur noch 33,53 Prozent – ein Minus gegenüber 2004 von 2,49 Prozent. Die SPD erweist sich als die stärkste Fraktion – das amtliche Endergenis bestätigt es dann:  39,02 Prozent machen die SPD zum Gewinner bei den Ratswahlen. Ein leichtes Plus gegen über 2004 von 1, 07 Prozent. Es ist zu diesem Zeitpunkt noch unklar, ob die LINKE an den Grünen vorbeizieht oder zumindest gleichauf liegt. Siegesstimmung jedenfalls ist nicht zu spüren, es ist als ob man schon wüßte, dass es Sauerland nicht mehr so einfach in Duisburg haben wird. Doch auch bei der SPD scheint man sich als Verlierer zu fühlen, denn als später noch Unterstützer der SPD im Cafe M eintreffen sind sie von der Atmosphäre enttäuscht. Manche gehen nach einem kurzen Blick in die Runde dann auch rasch wieder.

„So sehen Sieger aus“

Im Haus Kontakt dagegen herrscht Siegesstimmung. Dass Frau Diesterhöft an der Bürgermeisterin vorbeizog ist eine freudige Überraschung. Auch, dass man im Rat der Stadt definitiv zugelegt hat gegenüber 2004: Mit 7,67 Prozent zieht die LINKE zwar nicht an den Grünen – 8,43 Prozent – vorbei. Letztendlich aber bekommen beide Parteien 6 Sitze im Rat der Stadt. Freudestrahlend bedankt sich die Kandidatin der LINKEN bei ihren Unterstützern. Adolf Sauerland wird es schwer haben die Entscheidungen der CDU im Rat durchzubekommen, denn dass die SPD keine Berührungsängste vor der LINKEN hat deutete Brandt vor der Wahl durchaus an.

Dass der Rat etwas bunter wird als ohnehin schon liegt an dem Wegfallen der 5%-Klausel. Doch von Bedeutung sind diese kleinen Parteien für die Politik in Duisburg wohl nicht. So haben DAL, BL, SGU, Junges Duisburg und die FW-BU jeweils genau einen Sitz im Rat bekommen. Für die DAL zieht der Blogger Rainer Grün in den Rat ein. Es wird sich zeigen ob diese kleinen Parteien die Politik in den nächsten Jahren mitgestalten können. Angesichts der Übermacht von SPD und LINKEN erscheint dies aber eher fraglich.

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