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Magazin: Kölner Ermittlungen zu Doktortiteln betreffen vor allem Mediziner

Köln (dts) – Human- oder Zahnmediziner stellen rund die Hälfte der Kunden eines Unternehmens für Promotionsvermittlung, das derzeit von der Kölner Staatsanwaltschaft durchleuchtet wird. Das berichtet das Magazin „Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe. Die Ermittler beschuldigen die Betreiber des „Instituts für Wissenschaftsberatung“ in Bergisch Gladbach, unrechtmäßig Hochschullehrer dafür bezahlt zu haben, dass diese Kandidaten zur Promotion annahmen. Rund 100 Hochschullehrer an mehreren Hochschulen werden verdächtigt, Geld von dem Institut angenommen zu haben. Fünf Professoren haben sich schon freiwillig gestellt, einer erhielt einen Strafbefehl über elf Monate, bei weiteren wurde das Verfahren bereits gegen Zahlung eines Bußgelds eingestellt. Zu den verdächtigten Hochschullehrern zählen außerdem ein Mediziner der Berliner Charité und ein Arzt, der mit der Medizinischen Hochschule Hannover in Zusammenhang stehen soll. Die Staatsanwaltschaft untersucht derzeit mindestens 315 fragwürdige Promotionsverfahren. Die Promotionswilligen bezahlten jeweils zwischen 12.000 und 36.000 Euro für die Dienste der Vermittler.

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