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Leichtathletik-WM: Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen bei Hauptsponsor Adidas

Berlin (ots) – Die Kampagne für Saubere Kleidung kritisiert den Hauptsponsor der Leichtathletik-Weltmeisterschaft. „Adidas stattet die Sportler und Helfer mit Sportbekleidung aus, die unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen hergestellt wird“, sagt Julia Thimm von der Kampagne für Saubere Kleidung/INKOTA-netzwerk. „Trotz Verhaltenskodex und einer Abteilung für Unternehmensverantwortung hat sich die Situation für die Arbeiter in den Zuliefererbetrieben nicht verbessert.“ Sportmarken wie Adidas und Puma lassen in Fabriken in Asien, Lateinamerika und Osteuropa produzieren, in denen es nachweislich zu massiven Arbeitsrechtsverletzungen kommt.
In der weltweiten Sportbekleidungsindustrie leiden die Arbeiter unter vier Kernproblemen: extreme Niedriglöhne, Missbrauch von Kurzzeitverträgen und andere unsichere Beschäftigungsformen, Verstöße gegen die Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Tarifverhandlungen sowie kurzfristige Betriebsschließungen aufgrund von Umstrukturierungen.

Neben den strukturellen Problemen kritisiert die Kampagne Adidas auch in Einzelfällen. Seit Jahren suchen indonesische Gewerkschafter nach neuer Anstellung, nachdem sie aus den Adidas-Zulieferern PT Spotec und PT Panarub entlassen worden sind. „Sie werden nicht eingestellt, weil Fabrikbesitzer befürchten, dass sie die Arbeiter gewerkschaftlich organisieren“, sagt Thimm.
Zur Leichtathletik-WM fordert die Kampagne für Saubere Kleidung Adidas auf, internationale Arbeitsrechte sowie den eigenen Verhaltenskodex einzuhalten. „Zu Werbezwecken unterstützten die Sportmarken große Sportereignisse mit hohen Summen – so wie jetzt Adidas die Leichtathletik-WM, aber sie sind nicht bereit, in die nachhaltige Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern zu investieren“, sagt Thimm.

Die Kampagne für Saubere Kleidung stellt mit Projekten wie der Joint Initiative on Corporate Accountability and Workers Rights (Jo-In) konkrete Lösungen der Probleme vor. „Adidas setzt für alle anderen Unternehmensbereiche überprüfbare Leistungsziele fest. Das muss auch für Sozial- und Arbeitsstandards gelten“, fordert Thimm.

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