Website-Icon xtranews – das Newsportal aus Duisburg

„Das Wir im Mittelpunkt“: Anna-Lena Baerbock in Duisburg

Für die Duisburger Grünen war es der Höhepunkt der aktuellen Wahlkampfzeit – wenngleich für die Duisburger Kandidaten Felix Banaszak und Lamya Kaddor wohl noch etliche Nächte mit wenig Schlaf bevorstehen. In den nächsten sieben Wochen werden beide Kandidaten noch öfters Rede und Antwort stehen müssen. Heute aber stehen nicht sie im Mittelpunkt – sondern sie, die einzige Frau der Bewerberriege fürs Kanzleramt. Und an ihr, Anna-Lena Baerbock, scheiden sich die Geister. Zwar waren vereinzelt während Baerbocks Rede Zwischen- und Buh-Rufe zu vernehmen, aber sie waren gegen Diejenigen, die gekommen waren um nochmals oder vielleicht zum ersten Mal die Argumente der Grünen zu hören eindeutig in der Minderzahl.

Wer Anna-Lena Baerbock zu Beginn des Grünen-Wahlkampfes erlebte oder ihre Auftritte im TV mitbekam, der wird sie in Duisburg nicht wiedererkannt haben. Schlagfertig bindet sie die Kritiker aus den hinteren Rängen ein. Im von den Grünen aufgebauten Rondell spricht sie mal nach vorne, mal positioniert sie sich auf die Seite. Als Fragen aus dem Publikum am Ende zugelassen werden, eilt sie raschen Schrittes nach vorne, um den Fragenden so nahe wie möglich zu sein.

Natürlich kommen die großen Themen auf die Bühne – Kindergrundsicherung, Überwindung von HartzIV, Klimagerechtigkeit, die Spaltung zwischen Arm und Reich. Dabei ist es aber immer wieder das Wir, das Anna-Lena Baerbock anspricht. Das Wir, das im ersten Lockdown erfahrbar war, als die Menschen zusammenrückten. Dass dann aber auch wieder verlorenging, denn die zahlreichen systemrelevanten Arbeiter*innen, die das Land am Laufen hielten während der Lockdowns können vom Klatschen alleine nicht leben. Die Forderung den Mindestlohn auf 12 Euro zu erhöhen, die Forderung nach einer Kindergrundsicherung, damit Kinder nicht mehr in Armut aufwachsen müssen und eine bessere Ausstattung der Schulen sind Dinge, die neben der Klimakrise angegangen werden müssen.

Über 50 Fragen hatte das Publikum nach der Rede an Anna-Lena Baerbock auf Zetteln notiert. Viel zu viel um sie alle zu beantworten. Aber, so Felix Banaszak, man könne ihn und Lamya Kaddor gerne persönlich ansprechen. Ein Angebot, was etliche Bürger*innen nach dem Ende der Veranstaltung nutzten. Anders als die Störer hatten sie den Anstand, persönlich ihre Kritik und ihre Fragen vorzutragen.

Über 800 Zuschauer fanden sich ein und verfolgten den Auftritt. Zudem versuchten rund 20 Rechte, Querdenker (Corona-Rebellen Düsseldorf) die Wahlkampfveranstaltung zu stören. Die Polizei vor Ort hatte die Menge jedoch im Griff.

Die Fotostrecke können Sie unter folgenden Link abrufen:

https://xtranews.pics/index.php?/category/122

Die mobile Version verlassen