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Gegen das Vergessen – JUSOS Duisburg pflegen Mahnmale im Stadtgebiet

Am 08. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg. An diesem Tag kapitulierten die Deutschen. Es ist ein entscheidender Tag, der sogenannte Tag der Befreiung. Es war das Ende der Herrschaft der Nationalsozialisten und somit der Beginn des Friedens in Europa. An diesem Tag gedenkt man an insbesondere den Opfern des Naziterrors. Aus diesem Anlass engagierten sich am heutigen Samstag die SPD JUSO AG Meiderich und reinigten das Mahnmal am KZ Außenlager Ratingsee und Stolpersteine im Stadtgebiet.

Die Ratingsee-Siedlung ist eine der bekanntesten Wohnsiedlungen unserer Stadt. Das idyllische Kleinod liegt an der Westender Straße. Das Viertel, in dem sich verschlafene aus roten Backsteinen gebaute Einfamilien-Häuser aneinander reihen, hat eine historische Schattenseite. Den wenigsten ist bekannt, dass in direkter Nähe zum familienfreundlichen Wohnkomplex ein KZ Außenlager lag. Das Lager wurde im Oktober 1942 von der SS unmittelbar neben der Wohnsiedlung eingerichtet. In ihm waren 400 Häftlinge aus dem KZ Sachsenhausen untergebracht. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde das Lager dem KZ Buchenwald unterstellt.

Stolperstein in Meiderich, Foto: Ismail Dilgin

Zu den Aufgaben der Gefangenen dieses Lagers gehörten unter anderem die Beseitigung der Schäden durch Bombenangriffe. Diese Arbeit war nicht ungefährlich. Denn zwischen den Trümmern waren die Gefangenen der ständigen Gefahr noch unentdeckter Bomben- und Granatenblindgänger ausgesetzt. Am 27. April 1943 wurde das KZ-Außenlager Ratingsee bei einem Bombenangriff vollständig zerstört. Hierbei kamen 50 Häftlinge ums Leben. Um jenen zu gedenken, wurde erst 1984 am Vorplatz zur Sportanlage des MSV Duisburg eine Gedenkplatte in den Boden eingelassen. Dieses Mahnmal wurde heute von den JUSOS gemeinsam mit der Initiative Sauberes Duisburg von dem mit der Zeit angefallenen Dreck befreit.

Unter anderem waren zahlreiche JUSOS im weiteren Stadtgebiet aktiv und haben Stolpersteine gepflegt. Auch diese erinnern an Menschen, die ihr Leben unter dem Nazi-Regime verloren haben. Sie wurden gewaltsam aus ihren vertrauten Umgebungen gezerrt, deportiert und ermordet. Die Schicksale aller dieser Menschen dürfen wir niemals vergessen. Um zu verhindern, dass sich so etwas jemals irgendwo wiederholt, müssen wir an das Leid erinnern, welches diesen Menschen angetan wurde.

Die Fotostrecke ist unter folgenden Link abrufbar:

https://xtranews.pics/index.php?/category/117

https://xtranews.de/wp-content/uploads/2021/05/VID-20210508-WA0040.mp4

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