Duisburg Marxloh ist über alle Stadtgrenzen hinaus bekannt für seine Brautmeile. Doch oftmals berichten die Medien auch von sogenannten „No-Go-Areas“. Dieser Stadtteil verfügt tatsächlich über die berühmten zwei Seiten der Medaille. Claus Krönke scheut sich auch nicht, beide Seiten seinen Besuchern zu zeigen. Zunächst zieht es uns zu einem Herrenausstatter. Hier werden die edelsten Stoffe in Maßkonfektion verarbeitet.Die Besucher sind begeistert von der Auswahl hochwertiger Krawatten. Der Oberbürgermeister gibt sich als Experte für Stoffqualitäten zu erkennen. Weiter geht es über den August-Bebel-Platz zum Istanbul Markt. Fester Bestandteil der Tour seit Jahren.OB Link und der Besitzer begrüßen sich herzlich. Was die Wenigsten wussten: Der Oberbürgermeister ist Stammkunde hier, vor allem wegen des Pastramischinkens, von dem es gleich auch eine Kostprobe gibt.
Dem „Reiseleiter“ werden diese Detailkenntnisse langsam unheimlich. Der Oberbürgermeister lüftet dann auch
Nächste Station ist ein Brautmodengeschäft. Im unteren Bereich des Geschäftes lässt es sich kaum erahnen, welch ein Traum in Weiß die Besucher im 1. Obergeschoss erwartet. Ein Hochzeitskleid nach dem anderen aneinander gereiht. Die Besuchergruppe ist fasziniert, trauen kaum ihren Augen. Es kam die Bemerkung auf: „Hier wird man ja fast schneeblind“
Nächstes Jahr läuft die Fördermittelbindungsfrist aus. Dann sollte der Platz umgestaltet werden. In diesem Punkt sind sich Link und Krönke einig. Die Besucher schauen irritiert auf die Szenerie und verstehen nicht, wie man so etwas noch vor 15 Jahren an den Bedürfnissen der Bürger vorbei planen konnte. Es waren damals halt andere Zeiten, erklärt Krönke. Damals ging es darum Menschen aus dem Uni-Viertel nach Marxloh zu locken. Da hätte so ein Platz Sinn gemacht an dem man sich trifft, der von Cafes umgeben ist und wo regelmäßig Konzerte statt finden.
Die Besuchergruppe wird nun auf die Kehrseite des Stadtteiles vorbereitet. Claus Krönke führt die Gäste
Was hier auf jeden Fall hin muss ist eine enge Präsenz der Ordnungsbehörden. Genau so wie Sozialprojekte, die direkt vor Ort ansässig sind, statt Kilometer um den Brennpunkt herum.
Die Menschen müssen direkt eng begleitet werden, wenn sie ankommen. Dazu gehört auch, dass das wirkliche Aufenthaltsrecht überwacht wird. Bei EU Zuwanderern ist das ja ganz einfach: Sie brauchen innerhalb von 6 Monaten einen Job. Das zu erreichen muss doch gemeinsam zu schaffen sein.
Für die Besucher, die in hohen Positionen arbeiten, eigene Firmen haben oder Pensionäre sind ist dieses eine fremde Welt. Besser gesagt: hier prallen in der Tat zwei Welten aufeinander.
Durch die Wolfsbahntrasse, einer ehemaligen Werkseisenbahnlinie, die heute ein Park ist, geht es zurück zur Weselerstraße. Es ist einer der Lieblingsorte von Claus Krönke. Hier kann er den ganzen Stadtteil wie auf einer grünen Fußgängerautobahn durchqueren. Demnächst soll die Strecke beleuchtet werden, um Angsträume abzubauen.
Als Kind hat er hier zählen gelernt. Mit dem Opa von der Henriettenstraße zum Bahnübergang an der
Nach dem Rundgang ging es ins Lokal „Selale“. Dort wurde sich von der langen Tour erholt und gestärkt. Währenddessen ließen die Mitglieder des Lions Club Hamborn den Stadtteilrundgang Revue passieren und sind sich einig, das der Stadtteil ihrer Unterstützung bedarf. Hierbei legten sie sich auf die Gemeinde St. Peter und Pater Oliver fest. Denn er versorgt die Obdachlosen dieser Stadt in Marxloh. „Es wird uns eine ganz besondere Herzensangelegenheit sein“, so Präsidentin Devrim Ermis.
Hintergrund zum Lions Club Hamborn:
Im gesamten Duisburger Stadtgebiet gibt es 7 Lions Clubs. Im Norden der Stadt sind die Hamborner Lions bekannt für ihr soziales Engagement. Zahlreiche soziale Projekte wurden in den vergangenen Jahren von den Löwen aus Hamborn unterstützt. Ihr Leitgedanke: „Helfen, wo andere nicht helfen“ und „Hilfe zur Selbsthilfe. Zu den Hamborn Lions zählen rund 50 engagierte und engagierte Mitglieder. Gegründet wurde der Club im Jahr 1967. Seit der Gründung haben sie im Norden der Stadt mehr als 1,3 Mio. EUR gespendet und gesammelt. Zu ihren zu unterstützenden Gruppen zählen Behinderte, Alte und sozial Benachteiligte. Die Lions versuchen die Mitglieder des Club in Zusammenarbeit mit ihren Familienmitgliedern die sozialen Probleme im Duisburger Norden zu erkennen, in den Griff zu bekommen und die Menschen mit ihren Spenden zu unterstützen. Zu einigen ihrer namenhaften Projekten zählen unter anderem die Stadtteilküche in Bruckhausen und die kulturelle Förderung des Parkkonzert im Hamborner Jubiläumshain.