Während das Wäschewaschen noch vor wenigen Jahrzehnten eine echte Plackerei war, haben moderne Waschmaschinen mit innovativer Technik die Waschbretter und -bottiche aus früherer Zeit längst abgelöst. Doch nicht nur diese Routine wandelte sich, sondern ebenso das Know-how über die Stoffe. Beispielsweise eignen sich Vollwaschmittel durchaus nicht für jedes Kleidungsstück. Einige Materialien büßen Eigenschaften wie Farbe, Elastizität oder Atmungsaktivität nicht nur bei zu hoher Waschtemperatur ein, sondern ebenso bei der Verwendung ungeeigneter Waschmittel.
Wäscht man Blusen und Hemden, Unterwäsche, Jeans, Sportbekleidung und Wollpullis zusammen bei 40 Grad mit einem Vollwaschmittel, ist der Ärger vorprogrammiert. Abgesehen von möglichen Verfärbungen verliert der Wollpulli vermutlich seine Form, Hemden und Blusen bekommen Knitterfalten und das Sportshirt riecht wahrscheinlich weiterhin nach Schweiß. Deshalb steht vor dem Waschen zunächst das Sortieren an. Hilfreich sind dabei die Pflegesymbole auf Etiketten oder eingenäht ins Kleidungsstück, die jeder Hersteller mitliefert. Diese Piktogramme geben Hinweise zum Material, zur maximalen Waschtemperatur und zum empfohlenen Waschprogramm sowie darüber, ob der Stoff sich für den Trockner eignet.
Vollwaschmittel, das in der Regel Bleichmittel und optische Aufheller enthält, empfiehlt sich grundsätzlich für Weißes – auch Gardinen – und für stark verschmutzte Buntwäsche. Bei empfindlicher Buntwäsche hingegen erweist sich ein flüssiges Colorwaschmittel als Mittel der Wahl, da Pulver unter Umständen weiße Flecken hinterlässt. Für besondere Feinwäsche, beispielsweise Seide oder Wolle, verwendet man Feinwaschmittel oder speziell für diese Textilien entwickelte Waschmittel. Wer Daunenjacken oder Kopfkissen in der Waschmaschine waschen möchte, entscheidet sich für ein Daunenwaschmittel. Allerdings ist man auch mit einem Wollwaschmittel gut beraten, wenn man nur etwa ein Drittel der empfohlenen Waschmittelmenge verwendet. Besonders achtsam sein sollte man bei der Wahl des passenden Produkts, wenn es um die schonende Pflege von Sportbekleidung, Outdoorjacken oder ähnlichen Textilien geht.
Vollwaschmittel, Color- oder Feinwaschmittel enthalten allesamt auf bestimmte Fasern abgestimmte Inhaltsstoffe, um die gewünschte Wirkung zu entfalten. Für Funktionstextilien eignet sich jedoch keines davon optimal, weil diese Textilien eine ganz besondere Zusammensetzung haben, damit die Kleidung Eigenschaften wie Atmungsaktivität, Nässeschutz oder Temperaturregulierung bietet. Hauchdünne Schichten verschiedener Stoffe bilden Textilmembrane, die bei der Verwendung von Voll- oder Colorwaschmittel verkleben und damit schnell verschleißen. Der besondere Stoffaufbau führt bei funktioneller Sportbekleidung zudem dazu, dass sich Schweißflecken und -ränder sowie unangenehme, oft von Bakterien verursachte Gerüche hartnäckig festsetzen.
Herkömmliche Waschmittel führen deshalb meist nicht zum gewünschten Effekt. Für Textilien wie Sympatex, GoreTex, Powertex oder auch verschiedene Mikrofasern gibt es deshalb speziell entwickelte Waschmittel für eine schonende und funktionserhaltende Reinigung. Diese innovativen Produkte mit speziellen Inhaltsstoffen säubern die Wäsche gründlich, ohne die Membran zu zerstören, entfalten eine antibakterielle Wirkung und entfernen zugleich unangenehme Gerüche.
Um Beschädigungen zu vermeiden, sollten Reißverschlüsse und Knöpfe geschlossen und die Kleidungsstücke anschließend auf links gedreht in die Maschine gegeben werden. Außerdem gilt es darauf zu achten, die Trommel nicht zu sehr zu füllen und lieber einen zusätzlichen Waschgang für weitere Wäschestücke einlegen. Schleudern verträgt Funktionswäsche meist nicht gut, deshalb empfiehlt sich ein sehr niedriges Schleuderprogramm oder der Spülstopp. Ob die Funktionstextilien trocknergeeignet sind, verrät einmal mehr der Blick auf die Pflegesymbole. Doch ganz gleich, ob in der Maschine oder auf der Leine getrocknet: Mit dem geeigneten Sportwaschmittel hält die teure Funktionskleidung samt Imprägnierung länger durch. Sie behält zuverlässig ihre individuellen Schutzfunktionen gegenüber Umwelteinflüssen wie Regen oder Wind bei und bleibt atmungsaktiv.
