Website-Icon xtranews – das Newsportal aus Duisburg

Duisburg: Behelfskrankenhaus betriebsbereits – Aber nicht für CoVid19-Patienten

Heute Mittag traf ich im Helios Klinikum Beeckerwerth ein. Schnell wurde mir klar, das diese Klinik keine normale Klinik ist, sondern ein Klinikum für Rehabilitation. Mit diesem Artikel wollen wir alle Duisburgerinnen und Duisburger dafür sensibilisieren, wofür ein Behelfskrankenhaus steht. Deshalb ist es auch wichtig, das jeder Duisburger versteht, das in diesem Haus keine normale (not)ärztliche Versorgung stattfindet. Die im Gebäude eingerichteten Räumlichkeiten dienen zur Entlastung anderer Duisburger Krankenhäuser.

Stille im ganzen Haus. Mein Besuch wurde angekündigt, Zähneknirschend angenommen. Als ich aus dem Aufzug in der 2. Etage heraustrat, noch mehr Stille. Das Haus wirkte verlassen. Ich betrat die Station mit gemischten Gefühlen. Normalerweise, wenn man eine Klinikstation betritt, erwartet man alltägliches Treiben. Patienten, Besucher, Pflegepersonal und Ärzte. Doch hier ist alles anders. Ich lief den Gang langsam herunter, folgte den leisen Stimmen, die aus dem Stationszimmer erklingen. Ich traf auf drei Mitarbeiter, die zwar Schicht hatten, aber keine Patienten versorgen brauchten. Ich wurde von den Mitarbeitern durch die Station geführt.

In der offiziellen Pressemitteilung der Stadt hieß es vor einigen Tagen, das Duisburg sich weiter auf steigende Zahlen von COVID-19-Infektionen und einem damit verbundenen Anstieg der Patientenzahlen in den Krankenhäusern vorbereite. Zu einer dieser Maßnahmen zählte die Einrichtung eines Behelfs-Krankenhauses zur Aufnahme von Patienten aus den Regel-Krankenhäusern. Seit Freitag ist das Behelfs-Krankenhaus in der Helios „Rhein-Klinik“ in Duisburg-Beeckerwerth mit 50 Patientenbetten betriebsbereit – doch noch ruht es.

„Durch eine Verlegung von unkritischen Patienten schaffen wir in den Regel-Kliniken Kapazitäten für Menschen, die an einer COVID-19-Infektion erkrankt sind und einer intensivmedizinischen Behandlung bedürfen“, erklärt der ärztliche Leiter der Feuerwehr Duisburg, Anästhesist Sascha Zeiger.

In das Behelfs-Krankenhaus werden Patienten verlegt, die keine COVID-19-Infektion haben, aber aufgrund ihres Krankheitsbildes einer stationären Versorgung bedürfen. In der Regel sollen dort aber Patienten untergebracht werden, die kurz vor der Entlassung stehen um eine direkte und nahe medizinische Versorgung von Patienten, die ernsthaft an einer COVID-19-Infektion erkrankt sein sollten, zu gewähren. Die Station befindet sich in der 2. Etage des Gebäude. 50 Patienten sollen darin Platz finden. Neben Doppelbett-Zimmern wurde zusätzlich ein separater Isolationsbereich eingerichtet, in dem es Einzelzimmer gibt. In diesem Bereich sollten Patienten unterkommen, bei denen man MSRA-Infekte vermute.

„Die Einrichtung eines Behelfs-Krankenhauses war auch für uns neu und eine große Herausforderung“, sagt Oliver Tittmann, Leiter der Feuerwehr Duisburg. „Durch die sehr enge Zusammenarbeit mit I.S.A.R. Germany e. V. und Action Medeor e. V. konnten wir auf die Erfahrungen der Kolleginnen und Kollegen aus deren Hilfseinsätzen im Ausland zurückgreifen. Das war eine große Hilfe für mein Team. Beide Organisationen unterstützen uns aber nicht nur im Erfahrungsaustausch, sondern auch materiell. Für diese Hilfe sind wir sehr dankbar.“

Aktuell werden die Räume von der Feuerwehr und der I.S.A.R. als Lager verwendet. Das Personal der Helios „Rhein-Klinik“ bittet nach wie vor darum, das Haus nicht zu betreten. Auch hier gilt das absolute Zutrittsverbot für Besucher und sonstige andere Personen. Die eingerichtete Behelfsklinik wurde nicht für den öffentlichen Patientenverkehr bestimmt und dient nicht als medizinische Anlaufstelle. Im Moment sind hier zwar Mitarbeiter in 3 Schichten vor Ort, dennoch ist die Station nicht im Betrieb. Man hofft auch, das diese Räume nicht in den Betrieb gehen müssen. Deshalb ist es nach wie vor wichtig, das sich jede Duisburgerin und auch jeder Duisburger an die Kontakteinschränkungen wie auch an die empfohlenen Hygienevorschriften hält um das Virus auszuhungern.

Die mobile Version verlassen