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Duisburg: Tageseltern bangen um ihre Existenz – Offener Brief an die Stadt Duisburg

Quelle: pixabay.com/Alexas_Fotos

Nach dem anfänglichen Schock, folgt nun das realisieren über das, was da noch auf uns zukommen wird. Die Welt steht Kopf. Ausnahmezustand, und zwar in einem ungeahnten, und bis dato nie dagewesenem Ausmaß. Das gilt besonders auch für Eltern. Und hinter diesen Eltern, da stehen wir. Mit WIR sind die Tageseltern aus Duisburg gemeint. Im Normalfall sind wir es, die diesen Eltern das Arbeiten erst ermöglichen.

Wir sind es, die Eltern und Kinder auch außerhalb der Öffnungszeiten beraten.

Wir sind es, die nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern trösten.

Wir haben unsere Handys Tag und Nacht an, und haben auch am Wochenende immer ein offenes Ohr.

Wir sind es, die die Bedürfnisse unserer eigenen Familien oft hinten anstellen, um auf verspätete Eltern zu warten, oder Kinder schon weit vor der vertraglich vereinbarten Zeit entgegennehmen.

Wir kümmern uns liebevoll um die allerkleinsten Duisburger, und das in einem familiären und liebevollen Rahmen.

Wir schieben Überstunden. Woche für Woche. Unbezahlt.

Aber: WIR MACHEN ALL DAS MIT LEIB UND SEELE, UND WIR MACHEN ES GERNE!

Wir haben uns unsere kleinen aber feinen Existenzen mühevoll aufgebaut. Jede Einrichtung ganz individuell und für sich – so verschieden wie wir Tageseltern selbst. Doch was geschieht mit uns, wenn wir in dieser Krisenzeit nicht weiter bezahlt werden? Was, wenn endlich der Tag kommt, an dem unser altes System wieder seine Funktion aufnehmen soll? Nicht nur unsere Existenz ist dadurch gefährdet, sondern auch die der Eltern.

Es kuriseren Gerüchte von vereinfachten Kreditmitteln. Es ist jedoch im Alltag schon kaum möglich, an einen Kredit zu kommen, da wir einfach ein zu geringes Einkommen haben. Viele haben sich in den letzten Jahren fortgebildet, um ein etwas höheres Entgelt zu erzielen. Wenn wir nun einen prozentualen Anteil unseres Einkommens des letzten, bzw. vorletzten Steuerbescheides erhalten, reicht auch das leider nicht aus um alle Kosten zu decken. Einige von uns sind allein erziehend, da diese Branche sich relativ gut mit der Familie vereinbaren lässt. Was geschieht nach alledem?

Wir bangen um unsere Existenzen, die aufgrund dieser unfreiwilligen, aber absolut notwendigen Maßnahme der „Zwangsschließungen“ bevorstehen könnte. Unsere eigenen Kinder sind über uns mitversichert, wir haben zwei Mieten zu zahlen. Was passiert, wenn wir unsere Mieten nicht mehr tragen können? Können wir uns einen Umzug leisten? Wie lange sind wir kranken versichert? Was passiert mit Familien, die Eigentum ab bezahlen? Müssen diese letzten Endes laufende Verträge canceln? Ausziehen? Wegziehen? Wir haben kein Anrecht auf ALG 1, wir würden sofort in den ALG 2 Bezug fallen. Das heißt, dass wir den Staat letzten Endes mit Sicherheit teurer zu stehen kommen. Anspruch auf Krankengeld haben die meisten Tagespflegepersonen nicht, bisher war es so, dass die Kommune bis zu 3 Wochen bei Krankheit oder Urlaub weitergezahlt hat. Nun werden diese 3 Wochen aber überschritten. In der Tagespflege gelten oft andere Regelungen, als bei anderen Freiberuflern. Letzten Endes trifft es uns kleinen, aber wichtigen Freiberufler, während die Großen mit einem, oder zwei blauen Augen davonkommen.

Bitte, Herr Link, wir bangen um unsere Existenzen, die unserer Familien und um die der Familien die wir im Alltag unterstützen und entlasten. Andere Kommunen haben bereits Bescheid bekommen. Bitte lassen sie uns nicht länger warten, dieser Zustand ist kaum mehr auszuhalten. Ihre Tageseltern der Stadt Duisburg

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