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MSV Duisburg: Lage zum Corona-Virus hat erhebliche Auswirkungen – Verein, Teams, Dienstleister, Sponsoren und Zuschauer betroffen

Am heutigen Vormittag lud der MSV Duisburg zu einer Pressekonferenz zur Lage des Coronavirus in der Bundesliga ein. Pressesprecher Martin Haltermann, Geschäftsführer Michael Klatt, Sportdirektor Ivo Grlic und Chef-Trainer Torsten Lieberknecht stellten sich den zahlreichen Fragen, die zur aktuellen Lage im Raum standen. Der MSV Duisburg hatte erst gestern gemeldet, das die nächsten beiden Drittliga-Spiele ausgesetzt werden.

Zunächst hatte Martin Haltermann das Wort. „Wir hoffen, das man den Coronavirus als bald in den Griff bekommt. Wir wünschen allen Betroffenen gute Besserung und allen Nicht-Betroffenen, das diese verschont bleiben. Heute sprechen wir über das Spiel bei 1860 München. Es wurde jetzt erst einmal verschoben.“

Michael Klatt: „Wir befinden uns aktuell in einer außergewöhnlichen Situation. Wir wollten uns alle auf das Auswärtsspiel vorbereiten, das nun ja nicht stattfinden wird. Das öffentliche Interesse hat in dieser Angelegenheit nun mal absoluten Vorrang, vorrangig zu den des Clubs. Den behördlichen Anweisungen ist nun mal Folge zu leisten. Dies werden auch wir tun. Wir haben auch den zuständigen Gremien wie den DFB unsere Haltung dazu klar gegenüber formuliert. Wir haben aber auch ganz klar darum geworben, das die wirtschaftliche Lage und Existenzen einiger Clubs durch Spielabsagen gefährdet sein könnten. Umso mehr freut es mich, das es uns gelungen ist mit anderen Vereinen und deren Vertretern den DFB zu überzeugen, das die nächsten zwei Spieltage zunächst nur verschoben werden. Man hat somit ganz klar gesagt, das man keine Geisterspiele in der 3. Liga haben mag, da die wirtschaftliche Lage dies nicht hergebe. Diese Vorgehensweise verschafft uns nun somit Zeit. Am kommenden Montag gibt es eine außerordentliche Manager-Tagung zur aktuellen Lage bei der Ivo und ich den MSV Duisburg vertreten werden. Dort werden wir uns dann darüber beraten, was können wir tun, wie können wir es tun  und in welchem Zeitfenster. Wir befinden uns in einer Situation, die für uns alle neu ist. Es gibt für einen solchen Fall nun mal auch keine Plan in der Schublade, auf den man zurück greifen könnte. Ich möchte mich an dieser Stelle auch bei allen Fans bedanken, die zu einer Aktion aufgerufen haben, im Falle eines Geister-Spieles trotzdem Tickets zu kaufen. Auch Sponsoren haben sich bereit erklärt den Verein durch diese schwierige Zeit zu begleiten. Es ist nicht nur ein außergewöhnliche Situation für uns als Verein, sondern auch für unsere Sponsoren, Partner und Dienstleister. Wir müssen hier enger zusammen rücken und die Situation gemeinsam meistern. Hierfür haben wir erstmal Zeit gewonnen. Wir werden das Prozedere am Leistungszentrum und Trainingsgelände zunächst auch ändern und den Besuchsverkehr dort stoppen. Wir wollen hiermit der Jugend und den Profis auf dem Gelände eine gewisse Sicherheit gewährleisten. Der öffentliche Besuchsverkehr ist vorläufig eingestellt. .“

Ivo Grlic: „Michael Klatt hat im Grunde genommen schon alles gesagt. Die Gesundheit steht über allem. Auch ich begrüsse es, das die nächsten beiden Spiele nur verschoben wurden. Am kommenden Montag werden alle weiteren Schritte besprochen. Es ist nun mal keine schöne Situation, aber wir müssen nun mal Vorkehrungen treffen. Ich habe damals auch ein Geister-Spiel in Aachen bestritten, aber dies war eine völlig andere Situation. Ein solches Spiel macht keinem Fußballer Spaß. Mein Gefühl sagt mir, das diese Liga-Saison nicht regulär zu Ende gespielt wird. Fußball ist die schönste Nebensache der Welt, aber Gesundheit geht vor.“

Torsten Lieberknecht: „Es gehört nun mal auch zum Profi-Fußball eine Situation zu nehmen, wie sie gerade ist. Es ist nun mal wichtig hier den Experten zu vertrauen, die zu solchen Veranstaltungen abgeraten haben. Das Team hatte sich bereits gedanklich komplett darauf vorbereitet gegen 1860 spielen zu können. Ich bin froh, das entschieden wurde, die Spiele nur zu verlegen und nicht abzusagen. Wir sind froh kein Geister-Spiel bestreiten zu müssen. Wir hatten uns wirklich auf 1860, auf die Grünwalder Straße und in einem vollen Haus zu spielen. Nun bereiten wir uns gedanklich auf Chemnitz vor. Chemnitz ist nun wichtig, da uns ja nun bekannt ist, das die anderen beiden Spiele ausfallen. Wir selbst im Trainerstab sehen zu, das wir einen normalen Ablauf beibehalten. Wir haben auch einen Partner für ein Testspiel gefunden. Dieses Testspiel wird aber auf Wunsch des Partners unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Unter anderem wurde auch gebeten den Namen der Mannschaft nicht zu benennen. Wir hoffen, das das Spiel gegen Chemnitz wie geplant stattfinden wird.“

Am Montag trifft man sich in Frankfurt zunächst mit dem DFB, mit Vertretern der 3. Liga und dann mit der DFL. Denn beide Institutionen haben unterschiedliche Funktionen und die Treffen finden getrennt voneinander statt. Klatt gab sich positiv über die anstehende Tagung, das man dort vernünftige und für alle vertretbare Lösungen erarbeiten werde. Man gehe mit der Grundposition in die Gespräche hinein, sich im Fokus auf die wirtschaftliche Lage der Vereine von Geister-Spielen Abstand zu nehmen. Unter anderem sollte man eine einheitliche Regelungen für den künftigen Spielbetrieb in den Ligen sorgen. Unter anderem wird man diskutieren, ob man diese Saison verlängern zumindest in den Mai hinein verlängern könne. „Geisterspiele haben erhebliche finanzielle Auswirkungen. Wir sprechen von 260.000 Euro reinen Gewinn je Geister-Spiel der dem Verein wegbricht“, so Klatt. „Das ist pure Mathematik. Rein theoretisch hätten wir noch 6 Heimspiele zu bestreiten. Das ist nicht tragbar. Das geht den anderen Vereinen genau so. Unser Verein muss zusehen, das wir weiterhin unsere Einnahmen generieren können. Unter anderem wollen wir zusehen, das wir für alle Vereine eine sportlich faire Wettbewerbssituation erarbeiten. Es darf keiner übervorteilt oder benachteiligt werden. Unter anderem muss man Modelle für einen Rettungsschirm erarbeiten. Uns ist klar, das man am Montag noch keine Lösungen parat haben werde. Wir haben alle schon unsere Lizenzunterlagen für die kommende Saison eingereicht. Hier gibt es eine gewisse Transparenz, mit welchen Einnahmen die Vereine noch bis zum Ende der Saison kalkuliert haben. Auch hier benötigen wir eine Lösung, damit der Sport nicht nachhaltig geschädigt wird“, so Michael Klatt.

Auf Spekulationen, das der Ligabetrieb vorzeitig beendet werden könnte, will sich der MSV Duisburg nicht festlegen. Michael Klatt auch hierzu ganz klar Stellung bezogen: „Ich will morgen nicht in irgendwelchen Medien lesen, da der MSV Duisburg die Saison abbrechen will, weil sie Tabellenführer sind. Eine Diskussion um einen vorzeitigen Liga-Abbruch ist hochgradig kompliziert. alle anderen Vereine sind in einer anderen Position und würden durchaus bei so etwas Rechtsmittel einsetzen. Unser Ziel muss sein, das man die Saison zu Ende spielt. Bitte nun nicht spekulieren, da die Saison beendet wird und wir sind aufgestiegen. Wir wollen einen fairen und auch sauberen Wettbewerb haben. Und diesen Weg wollen wir sportlich und auch juristisch sauber gehen. Wir sind uns bewusst, das wir lange und auch konstruktive Diskussionen führen werden und am Ende des Tages in Frankfurt eine Lösung erarbeitet haben, die alle zufrieden stellen wird. Wichtig ist, das alle Clubs solidarisch dann hinter diesen Entscheidungen stehen werden und nicht in Frage stellen“, so Klatt.

Die Mannschaft selbst bekam zum Thema Corona und wie man sich verhält vor einigen Wochen eine Einweisung vom Mannschafts-Arzt. „Wir wurden entsprechend zum Thema Corona aufgeklärt und geschult. Mehrere Spieler sind tagtäglich damit beschäftigt, sich mehrmals am Tag die Hände zu waschen. Wir selbst gehen dem Training ganz normal nach. Wenn man den Verdacht auf Symptome bei einem Kollegen hat, dann sind wir auch sofort vorsichtig“, so Thorsten Lieberknecht.MSV

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