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Duisburg Röttgersbach: Niederhein Therme – Gradierwerk und Sauna werden erneuert

Im Juni 2019 fiel die Blocksauna und das Gradierwerk einem Feuer zum Opfer. Bei dem Gradierwerk handelt es sich um eine Holzanlage zur Salzgewinnung. Dieser Holzwall hatte eine Länge von 15 Metern und wurde zur Hälfte zerstört. Zunächst war die Zukunft der Saline im Revierpark Mattlerbusch ungewiss, doch seit einiger Zeit läuft der Wiederaufbau. Es werden rund 640.000 Euro investiert.

Bereits im Februar diesen Jahres hatten die Sanierungsarbeiten begonnen. Zum jetzigen Zeitpunkt konnte man erfreulich vermelden, das die Betonarbeiten abgeschlossen seien, das zu verwendende Holz bereits angeliefert sei und die Zimmermannsarbeiten bereits laufen. Erfreuliche Nachrichten für den Stadtteil und alle Duisburger Bürger.

Der Stadt Duisburg, vor allem Ratsherrn Bruno Sagurna war es ein besonderes Anliegen, die Anlage zu retten. Denn

Salinenbauer Herr Grund

zur Salinen-Erhaltung gibt es eine besondere Hintergrundgeschichte, weshalb der Erhalt dieser Einrichtung der Stadt besonders am Herzen liegt.

Denn Ende der 80er und auch zu Beginn der 90er Jahre wurde der Bau eines Gradierwerks immer wieder diskutiert: Die konkrete Aufnahme der Planung des Gradierwerkes wurde mit folgender Begründung aufgenommen: 

„Der Bevölkerung wird durch diese Inhalationseinrichtung (Gradierwerk) eine Möglichkeit gegeben, hier im Ballungsraum Ruhrgebiet mit seinen allgemeinen aerosolen Belastungen aus der Industrie, durch Einatmung, im vorliegenden Fall des „Solenebels“, heilsame Wirkung und Entlastung der Schleimhäute, der oberen Atemwege sowie der Lunge zu vermitteln.“ 

„Der Standort des Gradierwerks im Revierpark Mattlerbusch zwischen Sole-/Saunaaußengelände und dem grünen Park gestattet den Betrieb als Trennwand zwischen den beiden Bereichen, ebenso die folgerichtige Verlängerung und Ergänzung der bereits bestehenden Saunamauer und des Wasserfalls und stellt die ideale Ergänzung zum gesundheitsorientierten Angebot der Niederrhein-Therme dar …“ 

Allgemeine Gründe für den Bau:

Quelle: Pressemeldung der Niederrhein Therme

Belastung der Atemwege und der Gesundheit durch Industrie, Abgase und Staub – freie Inhalation vergleichbar mit dem Aufenthalt an der See.

Was ist ein Gradierwerk?

Es besteht aus einem Holzgerüst, das mit Reisigbündeln (vorwiegend Schwarzdorn) verfüllt ist: Vom Prinzip her entspricht ein Gradierwerk einem Pumpenumlaufsystem: Solewasser wird aus einem Vorratsbehälter über ein Verrieselungssystem zum Abtropfen gebracht. Die Zerstäubung wird mittels der natürlichen Luftbewegung erreicht.

Eröffnung:

Die Eröffnung des Gradierwerks (Maße: 40 Meter lang – 8 Meter hoch) fand am 12. Mai 1995 statt.

Ausgangssituation:

Das rund 40 m lange und 8 m hohe Gradierwerk, welches Park und Therme trennt, ist seit Ende 2015 aufgrund eines Sturmschadens außer Betrieb.

Bereits im Sommer 2018 wurde Herr Dipl.-Ing. Peter Grund, Architekt aus Kassel und Experte für den Bau und die Sanierung von Gradierwerken (Projekte in Remscheid, Bad Salzhausen, Bad Sassendorf, Kevelaer, Bad Hamm) beauftragt, den Zustand des Gradierwerks zu untersuchen und einen Vorschlag zur Revitalisierung dieses Wahrzeichens des Revierparks Mattlerbusch auszuarbeiten. 

Im Jahr 2015 musste der Betrieb der Saline wegen Sturmschäden eingestellt werden. Der Revierpark Mattlerbusch konnte sich die Sanierung nicht leisten. Das Gradierwerk wurde durch Unwetter und Stürme erheblich in Mitleidenschaft gezogen. In Planen eingehüllt moderte es jahrelang vor sich hin. Die Zukunft – ungewiss. Dann folgte 2019 der verheerende Brand, der dazu veranlasste der Zukunft des Gebäudes kurzfristig anzunehmen.

Das Umsetzungskonzept IHK „Zukunft und Heimat: Revierparks 2020“ stellt dem Revierpark Mattlerbusch eine

Quelle: Pressemeldung Niederrhein Therme

Fördersumme von 5.665.000 € in Aussicht, mit der unter anderem der gesamte Bereich rund um das Gradierwerk erneuert werden soll. Die Sanierung des Gradierwerks war übrigens mit 1,1 Mio. Euro im Projektantrag enthalten, wurde aber abgelehnt. Am 16. Mai 2018 fand im Rahmen des IHK ein Bürgerinformationsabend im Revierpark Mattlerbusch statt, bei dem viele Anwesende nochmals gezielt auf die gesundheitliche Bedeutung des Gradierwerks hinwiesen. Bei der Gelegenheit wurde eine Unterschriftenaktion initiiert, die mehr als 5.000 Unterschriften für die Erhaltung des Gradierwerks ergab. Mit Hilfe dieser Unterschriftenlisten wurde nochmals versucht, Mittel für eine Sanierung des Gradierwerks durch das IHK vom Fördermittelgeber zu erhalten, leider wieder erfolglos. Die FMR hat dann einen weiteren Antrag auf Mittel aus dem Förderprogramm „Heimat-Zeugnis“ des Landes NRW gestellt, der ebenfalls abgelehnt wurde, auch ein durch uns beauftragter, professioneller Fördermittelscan der Firma „ExperConsult“ ergab keine unmittelbar verwertbaren Ergebnisse.

Eine Gradierwerkssanierung nach Beginn der IHK Baumaßnahmen könnte diese beschädigen bzw. deren zeitlichen Ablauf deutlich stören. Insofern stand die FMR im Frühling 2019 vor dem Problem, möglichst schnell eine Entscheidung über die Zukunft des Gradierwerks herbeiführen zu müssen.

 

 

Vom Abriss des Gradierwerks bis zu einer Maximallösung wurden fünf Varianten geprüft. In der Aufsichtsratssitzung der FMR am 22.03.2019 wurde beschlossen, das Gradierwerk in seinen wesentlichen Teilen wiederherzustellen und dieses um einen Rieseltisch- und ein schützendes Dach zu ergänzen, es wurde eine Investition von 640.000€ genehmigt wovon die beiden Gesellschafter jeweils 302.500 € tragen und die FMR die Abbruchkosten in Höhe von ca. 35.000 € trägt.

 

 

In der Nacht des 17.06.2019 zündeten offensichtlich Jugendliche das Gradierwerk an wobei auch die benachbarte

Quelle: Pressemeldung Niederrhein Therme

Kelosauna, eine Hauptattraktion der Niederrhein-Therme des Revierparks Mattlerbusch, abbrannte.

Daraufhin wurde die Ursprungsplanung leicht überarbeitet; vor allem um sie unanfälliger gegen Vandalismus zu machen. Außerdem musste untersucht werden, in wie weit die für die Folgenutzung vorgesehenen vorhandenen Fundamente von dem Brand beeinträchtigt wurden. Diese Prüfungen verliefen überwiegend mit positiven Ergebnissen, haben aber zu leichten Kostenerhöhungen und Zeitverzögerungen geführt.

Bruno Sagurna teilte mit, das die Reparaturkosten zur Hälfte von der Stadt Duisburg getragen werden und die andere Hälfte durch den Regionalverbund Ruhr (RVR).

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