MSV Duisburg: 3 Liga Zebras empfangen Schanzer – Alte Zeiten im Blickpunkt
Der MSV Duisburg startet am kommenden Samstag das Pflichtspieljahr. Es könnte zu Jahresbeginn keine schönere Konstellation geben, als ein Duell gegen den zweitplatzierten FC Ingolstadt. Die „Schanzer“ sind im Sommer 2019 ebenfalls abgestiegen. In Ingolstadt setzte man auf einen neuen Sportdirektor. Der neue Sportchef heißt dort Michael Henke und er agierte über Jahre als Co-Trainer von Ottmar Hitzfeld in der Bundesliga, so gewann er u.a. mit dem BVB und dem FC Bayern die UEFA-Champions-League. Die Ingolstädter befinden sich nach Startproblemen nun um Soll der 3. Liga. Das Ziel heißt wie beim MSV Duisburg klar und deutlich: Aufstieg! Die Zuschauer in der Arena dürfen sich am Samstag auf eine tolle Kulisse freuen. Es wird spannend, denn beide Clubs wollen die Euphorie der Hinrunde in die Rückrunde implementieren. Die Wettquoten bei einer solchen Begegnung stehen auch hoch im Kurs. Bei stake7kann man hiermit leicht einsteigen.
Zu Beginn der Woche verlängerte der MSV Duisburg wenig überraschend mit Sportdirektor Ivo Grlic.
Er genießt seit Jahren einen Freifahrtschein, da sich die Ansprüche im und um den Club herum geändert haben. Früher unter Ex-Präsident Walter Hellmich ging der Fahrstuhl auch mal in Liga 1. Eine Taste die es beim Auswählen der Etage gar nicht mehr gibt, stattdessen „Liga 3“ das Pendeln des MSV zwischen Liga 3 und Liga 2 ist für viele Fans, Sponsoren und Gönnern des Vereins unerträglich. Wie demütigend die 3 Liga sein kann, weiß man als Zuschauer. Plötzlich spielt Bayern II in Duisburg. 2008 spielte hier noch der große FC Bayern und Oliver Kahn spielte sein letztes Auswärtsmatch für die Bayern in Duisburg. Unvergesslich bleiben die Kahn-Rufe der König-Pilsner Fankurve. Minutenlang grölten die Zuschauer den Namen des heutigen Bayern Bosses.
Zum Warm UP von Torwart Georg Koch war die Kurve bereits rappelvoll. Als Torwarttrainer Manni Gloger gemeinsam mit Schorsch Koch den Rasen betrat bebte die Arena förmlich. Ja, es gab bereits beim WARM-UP kein Halten mehr. Der Gegner wurde in Wedau quasi in die Sackgasse getrieben. Der MSV Duisburg genoss eine Autorität die kaum zu überbieten war.
Hellmich zu Unrecht das „Bauernopfer“(Film unter dem Artikel)
Traurig ist, dass die Amtszeit von Ex-Präsident Walter Hellmich nicht objektiv betrachtet wird. Die Fans machen ihn noch heute für viele Dinge verantwortlich.
Walter Hellmich übernahm einen klammen MSV Duisburg. Der Zuschauerschnitt lag bei ungefähr 4000 Zuschauern. Das alte Wedaustadion war in der Zeit der Neuausrichtung im Profifußball (Stadionbau) nicht mehr auf dem aktuellen Stand.
In einer Mietwohnung müssen die Mieter auch alle paar Jahre eine Instandhaltung durchführen, sprich Malerarbeiten etc. Diese Arbeiten wurden hier nicht intensiv genug verfolgt, so gab es die „Dachschaden Affäre“. Hier war auf der Zielscheibe mal wieder Hellmich platziert. Wie immer, wenn etwas beim MSV nicht funktioniert. Rund 10 Jahre nach der Amtszeit wird Walter Hellmich weiterhin zu Unrecht wie wir sagen für alles verantwortlich gemacht. Selbst, wenn Herr Hellmich doch angeblich einen Scherbenhaufen hinterlassen hat, dann hätten die neuen Verantwortlichen genug Zeit gehabt etwas aufzubauen, nämlich ein neues Gerüst für den Verein. Eines bleibt nämlich Fakt. Walter Hellmich hat wirklich einen Scherbenhaufen übernommen und führte den Club mit viel Struktur, Kompetenz und vielen Kontakten in die 1. Bundesliga, wo der MSV Duisburg eigentlich hingehört.
2 Aufstiege, aber auch 2 Abstiege stehen für die Amtszeit von Walter Hellmich. Herr Hellmich hat nicht immer alles richtiggemacht, aber das ist doch menschlich. Jedenfalls hat Familie Hellmich dem MSV aus meiner Sicht eine goldene Zeit beschert.
Kurios ist auch, dass der MSV Duisburg viele Fehlentscheidungen im Personal traf.
Beispiele:
Marcel Lucassen wurde beim MSV Duisburg als Fitnesstrainer aussortiert. Nun leitet er bei Arsenal London die Akademie, arbeitete nach den Zebras u.a. in Hoffenheim und für den DFB.
Manfred Stefes: War für den MSV nicht mehr gut genug und wurde zur U23 verbannt, als er hier auch Erfolg hatte folgte ein Wechsel nach Gladbach, wo er maßgeblich den Club von der 2. Liga in die Champions-League führte. Nun assistiert er Favre beim BVB.
Manfred Gloger wurde als Torwarttrainer verbannt, arbeitete dann bei Fortuna Düsseldorf und Arminia Bielefeld in Liga 1-2.
Physios die heute in Liga 1-2 arbeiten.
Die Liste könnte immer fortgeführt werden… Fakt ist aber, dass all diese kompetenten Leute eines klar und deutlich sagen: Walter Hellmich war ein toller Präsident, er verstand die Menschlichkeit und insbesondere das Fingerspitzengefühl gewisse Entscheidungen zu treffen.
Walter Hellmich bleibt am Ende des Tages ein positiver Bestandteil der Zebra-Familie, denn ohne ihn wäre der Verein bereits Anfang der 2000er in die Verschollenheit geraten.
Statt Hetze, sollte jeder individuell die Zusammenhänge analysieren. Walter Hellmich war ein „Macher“, er strahlte Macht und Dominanz aus. Wenn er einen Raum betrat herrschte zunächst Stille. Hellmich verfügt über internationale Kontakte, aber auch ein großes Netzwerk in die Politik, Wirtschaft und Welt. Das fehlt den heutigen Verantwortlichen einfach schlichtweg.
Nun spielt der MSV in der Rückserie erneut um den Aufstieg in Liga 2. Beim Erreichen des Ziels wird es wohl wieder eine große Sause geben mit Autocorso und Rathausempfang, wie sich eben die Welten ändern. Unter Hellmich und das ist der Unterschied wäre nur ein Aufstieg in Liga 1 gefeiert worden. Man darf gespannt sein, wie mit einem möglichen Aufstieg umgegangen wird. Sportdirektor Grlic wird dann wohl wieder aufgrund der Präsenz von TV-Kameras den Platz auf der Bank bevorzugen. Über die Vertragslaufzeit wurde Stillschweigen vereinbart. Die Verantwortlichen kamen aufgrund der Platzierung um eine Verlängerung des Vertrages nicht rum, so der Eindruck für einen externen.
Extern wurde sich lt. Unseren Infos, ohne Namen zu nennen auch Hilfe bei der Kaderzusammenstellung geholt. Die Ergebnisse sieht man, denn die Meidericher belegen nun Platz 1 in der Tabelle. Ein ernster Kandidat für den Aufstieg wird u.a. auch der SV Waldhof Mannheim, denn der Monnemer Club entwickelt sich stetig weiter und setzt die richtigen Hebel an, um langfristig wieder in die 2. Bundesliga zurückzukehren.