Duisburg: Flic Flac Premiere „PunXXX“ – Rebellen für Toleranz
Manuela Ihnle
Die Luft von Benzingeruch geschwängert. 1.500 Zuschauer suchen ihre Plätze auf – Ausverkauft! Aus gutem Grunde. Denn heute Abend startete der Zirkus Flic Flac mit seiner neue Show „PunXXX“ in Duisburg. Während zu Beginn alle Artisten und Akteure das Intro einleiteten, flogen die Bikers der Mad Flying Bikes über die Zuschauer hinweg. Von Anfang an wussten die Zuschauer, das es ein spannender und unterhaltsamer Abend wird.
Zum 30. Geburtstag präsentiert das Event-Unternehmen eine komplett neue Show namens “Punxxx”, die nun in Duisburg einkehrt. Mehr als 1.500 Besucher erleben einen fulminanten Auftakt der Jubiläumsshow im Landschaftspark Nord und durften mehr als zwei Stunden lang staunen, mitfiebern, lachen und sich überraschen lassen.
Im strömenden, künstlichen Regen zeigten Julia Galenchyk und Dmytro Turkeev ihre artistische Kunst in schwindelerregender Höhe in der Kuppel. Doch auch am Boden gab es einiges zu Bestaunen: Die Italienerin Romy Michael liegt rücklings auf einem Motorrad und wirbelt ihre Requisiten über Füße und Hände, der Tscheche Zdenek Polách jonglierte mit bis zu sieben Bällen zu rockigen Klängen, die Artisten der China-National-Akrobatik-Truppe Holy Warriors wirbelten mit präzisen Sprüngen durch rotierende Reifen. Immer wieder gab zwischendurch Romain Vicente den Beat auf seinem Schlagzeug an und lieferte den mitreißenden Punkrock-Sound zum fortführenden Programm.
Katerina Fedorovych zeigte an den Aerial Rings eine eindrucksvollen Performance, Olha Peresada versprüht ein wenig Erotik an der Pole-Dance-Stange im „Purple Rain“, und das Damentrio Tree G aus der Ukraine zeigte allerhand Geschick in der Balance.
Die waghalsigen Motocross-Stunts zählen auch in diesem Jahr zu den Höhepunkten. Adrenalinrausch und pures Risiko seitens der Fahrer ließen so manchen Zuschauer staunen. Denn die Helldrivers drehten in ihrem „Globe of Speed“, der berühmten Stahlkugel, mit bis zu acht Fahrern auf kleinstem Raum ihre Runden. Um die Gemüter wieder herunter fahren zu können, gab es eine weiteren Show-Act zu Wasser. Es tauchen die Meerjungfrauen Alina und Alisa als Duo Splash in ihre Unterwasserwelt ein. Die Nixen zeigen, dass Synchronschwimmen in einem halbkugelförmigen Pool sinnlich und kunstvoll zugleich sein kann.
Zwischendurch gab es auch immer wieder etwas zu lachen mit dem Schweden David Eriksson und seiner Guerilla-Comedy und dem Duo Naked Lunch, die richtig blank zogen. Hier blieb vor Lachen kein Auge trocken
Die Artisten internationaler Herkunft, zeigen, das sie schrill und schräg sind. Denn sie sind die titelgebenden Punks. Hier zeigte sich aber auch wieder einmal, das die Künstler unglaublich professionell und wahre Meister in ihrem Metiere sind. Aber was ihnen wichtig ist und wofür sie stehen, gaben sie schon am Anfang der Show bekannt. Sie ließen verlauten, das in diesem Zirkuszelt kein Platz für Rassismus, Sexismus oder Homophobie sei. Das stellte Flic Flac selbst bereits am Anfang der abwechslungsreichen Show klar und verwies einen als Donald Trump verkleideten „Querdenker“ unter dem Publikum mit Gelächter und Applaus aus dem Zirkuszelt. Am Ende setzte Flic Flac noch ein Statement mit einer ganz wichtigen Ansage: „Ohne die so genannten Ausländer wäre diese Show übrigens nach fünf Minuten zu Ende gewesen.“
30 Jahre Flic Flac, 30 Jahre internationale Künstler – selbsterklärend, wenn man hier von Tradition und Erfolg die Rede ist.
Der Zirkus Flic Flac gastiert noch bis zum 26.01.2020 in Duisburg. Tickets und weiter Informationen finden Sie HIER.
