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Fitness Tracker – für wen sind sie sinnvoll?

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Technologische Neuerungen werden heutzutage gerne und schnell von den Konsumenten angenommen. Das Motto vieler scheint dabei zu lauten: »Was neu auf den Markt kommt, muss gut sein«. Natürlich wissen viele von ihnen zugleich, dass man nicht immer das neuste iPhone oder Macbook haben muss. Und dennoch kaufen sie sie, auch wenn die Preise immer weiter steigen. Ähnlich scheint es bei den sogenannten Fitness bzw. Activity Trackern zu sein: Man kauft und trägt sie, obwohl man es vielleicht nicht unbedingt müsste. Hier gibt es also einen Aufklärungsbedarf. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit der Frage, für wen solche Gadgets überhaupt sinnvoll sein können.

Psychologische Grundlagen: Der Markt schafft Bedürfnisse

Aus der Marketingforschung weiß man schon lange, dass Menschen nie nur bedarfsgerecht konsumieren, sondern auch auf sogenannte »suggerierte Bedürfnisse« ansprechen. Anders formuliert: Der Markt befriedigt nicht bloß bereits vorhandene Wünsche der Konsumenten, vielmehr erzeugt er auch neue. Einmal in der Welt, lassen sich die neugeschaffenen Bedürfnisse nicht mehr ohne Weiteres ignorieren oder gar beseitigen. Man stelle sich beispielsweise vor, man würde sich weigern, ein Handy zu benutzen – die Jobsuche sowie die Teilhabe am sozialen Leben dürften dann sichtlich schwer fallen.

Bei den eingangs genannten Fitness Trackern scheint ein ähnlicher Mechanismus am Werk zu sein. Denn Fitness, Gesundheit und Sport sind in der Gegenwartsgesellschaft hochanerkannte und positiv besetzte Praktiken. Wer will schließlich nicht fit, sportlich und gesund sein? Der Reiz von Vermessungsgeräten besteht für viele deshalb gerade nicht nur in der Funktionalität dieser, sondern vor allem darin, dass man sich allein durch das Tragen der Gerätschaften ein Stück weit sportlicher, fitter und gesünder fühlt. Zudem präsentiert man sich in ebengleicher Weise in der Öffentlichkeit, denn die bunten Armbändchen sind immer deutlich erkennbar und zeigen an: »Ich optimiere mich«. Die tatsächliche Praxis jedoch weicht jedoch oftmals deutlich davon ab: Für viele sind die Tracker bloße Accessoires; sie sind viel eher Schmuck als ein technisches Hilfsmittel zur Erreichung bestimmter sportlicher bzw. gesundheitlicher Ziele.

Über den eigentlichen Sinn und Zweck von Fitness Trackern

Es ist nun bereits angeklungen: Der eigentliche Sinn und Zweck von Fitness Trackern besteht darin, sie als Hilfsmittel zu nutzen, um konkrete sportliche und/oder gesundheitliche Ziele erreichen zu können. Solche Tracker werden dabei häufig auch als »Connect Geräte« bezeichnet, das heißt, sie lassen sich mit einem Smartphone bzw. einem Rechner verbinden, woraufhin die von ihnen aufgezeichneten Daten graphisch dargestellt und analysiert werden können. Menschen, die solche Connect Geräte kaufen, benötigen somit vor allem auch ein gutes Basiswissen über die Werte, die sie an sich messen; anderenfalls ist eine sinnvolle Analyse der Daten gar nicht möglich. Aber um welche Daten handelt es sich nun überhaupt?

Fitness Tracker messen vor allem Bewegungsdaten wie getätigte Schritte, zurückgelegte Streckenlängen oder Bewegungsgeschwindigkeiten. Zusätzlich erfassen sie auch den Kalorienverbrauch, und manche können gar den Schlafrhythmus aufzeichnen.

Es liegt nun auf der Hand, dass der »normale Alltagsmensch« diese Daten nicht benötigt, sofern er kein ambitionierter Sportler oder schwer übergewichtig ist und sofern er nicht an massiven Schlafproblemen leidet. Wer dagegen bloß hobbymäßig etwas Sport treibt und hin und wieder mal zwei bis drei Kilogramm Gewicht verlieren möchte, braucht eigentlich nichts weiter als eine Waage, regelmäßige moderate Bewegung sowie eine ausgewogene Ernährung – der Erfolg stellt sich dann wie von selbst ein. Wer allerdings aufgrund einschlägiger Erfahrungen daran zweifelt, diese Ziele ohne Tracker erreichen zu können, sollte als erstes vor allem einmal seinen Hausarzt oder einen Sportmediziner konsultieren, denn oftmals liegt die Ursache für die wiederkehrenden Zielverfehlungen dann woanders.

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