Was mussten die Anhänger des SVW in den vergangenen Jahren alles durchleben, seien es die Machtkämpfe in der Vereinsspitze gewesen, Niederlagen in der Relegation, Widerstand vom DFB aber auch Trainerwechsel mit Ängsten um die Zukunft. All diese Nerven kann man nur nachvollziehen, wenn man den Weg des SV Waldhof Mannheim in den letzten Jahren begleitet hat.
Ein Umbruch in professionelle Strukturen erfolgte mit der Besetzung des Chef-Trainer Postens in der Person von Kenan Kocak, er übernahm zusätzlich auf das Amt des Sportdirektors bei den Mannheimern. Kocak schaffte es mit geringen Mitteln eine Mannschaft zu formen die es unter seiner Regie sogar bis zur Meisterschaft in der Regionalliga packte, leider scheiterte man in der Relegation bei den Sportfreunden Lotte. Kocak hatte Co-Trainer, Torwarttrainer und einen Staff auf „Mini-Job“ Basis, er musste bis tief in die Nacht alleine klotzen um seinen Laden zusammenzuhalten. All das rechnen die Waldhöfer ihm heute noch sehr an. Enttäuscht waren die Fans des SV Waldhof Mannheim, als Kocak den Ruf des SV Sandhausen in Liga 2 folgte, da der Zeitpunkt mitten in der Vorbereitung recht ungünstig war. Doch Hand aufs Herz: „Wer hätte diesen Wechsel und diese Entscheidung nicht getroffen?“, es folgte ein Wechsel auf Gerd Dais. Der das schwere Erbe von Kenan Kocak annahm und die intakte Mannschaft 1:1 übernehmen Konnte. Dais brachte den SV Waldhof Mannheim erneut in die Relegation. Das Team scheiterte jedoch an dem SV Meppen. Nach dem zweiten verpassten Aufstieg war der gesamte Verein wirklich am Boden zerstört. In der Stadt Mannheim war gähnende Leere zu spüren…
Im dritten Anlauf sollte der Aufstieg klappen, aber erneut gab es die Ernüchterung. Denn der KFC Uerdingen holte sich mit einer Millionenspritze im Hintergrund den Aufstieg in Liga 3. Nach diesem verpassten Aufstieg gab es nicht nur Leere, sondern auch Frust. Es passierten Dinge in der Fankurve die der Verein nicht duldete, aber auch der DFB schoss auf den SV Waldhof Mannheim ein. Fakt ist, dass das was die SV Waldhof Fans sich zu Schulden kommen ließen aber nicht das große Maß übertraf, was auch Woche für Woche in anderen Stadien der Republik passiert. Aus dem Grund kann man hier schon von einer unglücklichen Handhabung sprechen. Der Verein akzeptierte Urteile, zeigte Kooperationsbereitschaft gegenüber dem DFB, aber auch allen anderen Stellen für Sicherheit und Recht. Es folgte eine schwere Saison 2018/2019. Die Schließung der bekannten „Ost“ hat viele Fans im Herzen getroffen. Das Umfeld befürchtete eine sehr, sehr, sehr schwere Zeit. Was aber wieder typisch Waldhof ist, dass jeder die Situation annahm und gemeinsam die Saison des Jahrhunderts auf die Beine gestellt wurde. Der SV Waldhof stieg bereits am 20.04.2019 in die 3. Liga auf, feierte Zuschauerrekorde und ein sportliches Highlight nach dem anderen. Es sind aber auch die Architekten Kompp, Knietz, und Trarres die als „Architekten“ bezeichnet werden dürfen. Gemeinsam schafften sie auf dem Fundament von Kocak/Pfitzenmeier ein großes Haus mit vielen Extras. Geduld ist eine neue Tugend im Verein die belohnt wurde.