Website-Icon xtranews – das Newsportal aus Duisburg

Eintracht Frankfurt im Aufbruch – Manager, Trainer, Spieler und Fans auf Wolke 7 und trotzdem bescheiden

Florian Hübner - Foto: Thomas Rodenbücher

Florian Hübner – Foto: Thomas Rodenbücher

Der aktuelle Saisonverlauf der SGE ist der Wahnsinn. Das Team von Chef-Trainer Adi Hütter sorgt gerade für viel Furore. In der Bundesliga knabbern die Frankfurter an den Champions-League Plätzen, international sind die Hessen das letzte deutsche Team auf der europäischen Bühne. In den vergangenen zwei Jahren stand die Eintracht-Elf zweimal im DFB Pokalfinale, gekrönt vom letztjährigen Sieg gegen den FC Bayern München. Wer hätte sich 2011 diese Entwicklung ausgemalt? Keiner!

Der damalige Manager des MSV Duisburg Bruno Hübner führte die Zebras 2011 überraschend zum DFB Pokalfinale und stabilisierte das Umfeld der Zebras mächtig. Hübner entwickelte an der Wedau neue Konzepte, so dass der MSV lange Zeit von den Ideen des damaligen Sportdirektors profitierte. Einen Tag nach der Zebra-Rückkehr aus Berlin sickerte durch, dass Hübner den MSV Duisburg quasi über Nacht überraschend verlassen werde. Das Rauen war groß, denn viele Fans wollten den Manager der Zebras nicht ziehen lassen, da er sich innerhalb kürzester Zeit große Verdienste im MSV-Lager erarbeitete. Dennoch kam es zu einem Wechsel von Hübner zu Eintracht Frankfurt, seiner großen Liebe wie er sagt. Verständlich, denn im Taunus ist er Zuhause, seine Söhne zum damaligen Zeitpunkt alle noch jung. Eine spannende Aufgabe übernahm Hübner unter Bruchhagen, denn er verantwortet seit 2011 den sportlichen Bereich der Hessen. Hübner übernahm den Club nach einem Abstieg in Liga 2. Sein Ziel lautete direkt: „Wiederaufstieg“, ein Ziel was er gemeinsam mit dem damaligen Coach Armin Veh anpackte und erreichte. Nach dem Aufstieg 2012 folgte der Durchbruch bei den Hessen. Hübner setzte mächtige Impulse in Puncto Spielertransfers, weitete das internationale Scouting federführend aus.

Die Aufgaben in dem Bereich eines Sportvorstandes oder Sportdirektors in der Bundesliga sind so umfangreich geworden, dass Hübner diese nicht mehr alleine bewältigen konnte. Nach dem Abgang des langjährigen Bosses Heribert Bruchhagen suchte sich die Eintracht einen neuen „Macher“ auf der Chef-Position. Die Vakanz wurde gefüllt durch Fredi Bobic, er übernahm die Amtsgeschäfte seines Vorgängers Bruchhagen. Im Gegensatz zu Bruchhagen meidet Bobic die Auftritte in der Öffentlichkeit eher und konzentriert sich auf die anfallenden Aufgaben im Tagesgeschäft, unterstützt wird er hierbei weiter von Spordirektor Bruno Hübner, der nun seit 8 Jahren ein kontinuierliches Mitglied der sportlichen Leitung ist. Trotz einiger Trainerwechsel Veh, Schaaf, Kovac und nun Hütter legten die Verantwortlichen auf viel Kontinuität im Hintergrund. Mitglieder des Staffs sind ein eingespieltes Team, aber auch die Co-und Torwarttrainer sind eine wichtige Erfolgssäule im Konzept der Hessen. Das der Verein nun auf der internationalen Bühne ganz oben steht und sogar Inter Mailand ins Aus zwang kommt nicht von ungefähr, es ist ein komplexes Gebilde was sich gefunden hat und funktioniert, trotz hoher Fluktuation beim Spielerpersonal. In Puncto Kaderplanung sind die Hessen sicher einer der Marktführer im Fußball. Vakanzen werden durch systematisches Scouting permanent mit adäquaten Ersatz bespickt. Eine Abgänge werden auch zu Rückkehrern, wie z.B. Kevin Trapp. Das liegt auch daran, dass auf ehemalige Spieler nicht draufgehauen wird, sondern die Verantwortlichen weiterhin einen engen Draht zu ihren ehemaligen Mitarbeitern pflegen. Der Kovac-Abgang hat bei vielen Fans für Wirbel gesorgt, aber der ehemalige Trainer bescherte dem Verein einen Titel, was es in Frankfurt wirklich nicht alle Tage gibt, daher sprang Hübner seinen ehemaligen Trainer bei der ersten Bayern-Krise über die Medien lautstark zur Seite. „Niko benötigt die nötige Zeit“ hieß es, nun läuft es. Geduld und Überzeugung sind in Frankfurt eine Tugend die Früchte trägt. Mit Beginn der Saison verlor Adi Hütter mehrere Testspiele, flog im DFB Pokal frühzeitig in Ulm raus. Eigentlich war sein Kredit bereits vor Bundesligaauftakt verspielt. Nach Außen gab es aber klare Bekenntnisse zum Coach die auch glaubwürdig vermittelt worden sind. Das Ergebnis kennt jeder Fußballfan. Aktuell ist die Eintracht wie ein Stück Schokolade aufgestellt, einfach zu genießen. International, aber auch national liefern die SGE-Anhänger unglaubliche Bilder, sei es eine tolle Choreographie oder die Unterstützung von über 15.000 Fans in Mailand. Das Bild ist einzigartig, klar wird die „Schokolade“ auch mal schmelzen, aber da sind alle SGE-Anhänger gefragt Ruhe zu bewahren, Geduld eben bis zu einem gewissen Grad. Ein Aufschwung der dem gesamten Verein gut tut. Wirtschaftlich gesehen winken erneute Einnahmen durch Transfers. Nur die Infratstuktur fehlt dem Club, aktuell bezieht mal alles auf Miete. Trainingsgelände, Stadion etc. Hier sollte sich der Verein überlegen in seiner goldenen Stunde eventuell eigene Steine zu setzen, um noch unabhängiger zu sein.

Die mobile Version verlassen