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Niederrheinpokalfinale: Der SC Rot Weiß Oberhausen holt den Pott – Fans brachten das Stadion zum explodieren

Am Pfingstmontag stieg im Stadion Niederrhein das Niederrheinpokalfinale der Herren. Eine tolle Veranstaltung, da die Amateure des Reviers (zwei ehemalige Proficlubs) eine große Bühne für diese Partie hatten. Das Spiel wurde am „Tag der Amateure“ ausgetragen. Alle Final-Spiele der Landesverbände werden am Spieltag live in der ARD-Konferenz übertragen. Ein tolles Erlebnis für die Vereine, Fans, Spieler und Trainer, da sie nicht jeden Tag die große Bühne für sich beanspruchen können. „Es ist eine Art Anerkennung für unsere Leistungen.“! Eine klare Aussage von RWO-Präsident Hajo Sommers.

Die Stimmung im Stadion Niederrhein war prächtig, ein Hauch von Bundesliga spürten die Besucher in Oberhausen. Viele Anhänger darunter leider auch einige „Eventfans“ verwandelten das legendäre Stadion zu einer Fußballfestung. Keine moderne Arena, kein Stadion Essen, nein es war das traditionsreiche Flair, was an diesem Pfingstmontag im Fokus stand. Die Bratwurst vom Holzkohle-Grill, ein Stadion-Vorplatz und große Flutlichtmasten ließen die Herzen von Traditions-Anhängern aufblühen.

Beide Teams tasteten sich in der Anfangsphase zunächst vorsichtig ab. Die Gäste aus Essen setzten deutliche Impulse in Puncto Offensive, aber hier war RWO-Schlussmann Robin Udegbe ein echter Rückhalt und verhinderte mit seinen Glanzleistungen den frühen Rückstand. Das RWO-Team setzte ab Mitte der ersten Hälfte dann auch erste Impulse in Puncto Offensiv, belohnt wurde das Engagement in der 41. Spielminute als Nakowitsch zum wichtigen 1:0 einnetzen konnte. Dieser Halbzeitstand gab den Kleeblättern Stabilität.

Durchbruch von RWO-Talent Mike Jordan

RWO verkörpert Werte wie Leidenschaft, Kampf und Maloche. Mit wenig Geld schafft es der Verein ein fantastisches Nachwuchsleistungszentrum zu unterhalten. Die Infrastruktur ist Wahnsinn und die Erfolge des NLZ ebenfalls. Die U19 Bundesliga-Mannschaft schaffte den Klassenerhalt souverän und gilt nun auch als stabiler Unterbau für die Regionalliga-Truppe. Ein Beweis dafür ist Talent Jordan. Das Eigengewächs gilt seit einigen Wochen als feste Größe im RWO-Kader, er profitierte von Verletzungen, aber setzte sich mit seinen sehr soliden Leistungen im Herrenbereich durch. Jordan konnte die Philosophie des Clubs wiederspiegeln, da er genau das verkörpert, was die Zuschauer auf dem Feld sehen wollen, nämlich Kampf und Leidenschaft. Vor seiner Zeit bei RWO wurde der 19-Jährige Innenverteidiger beim VfL Bochum und Preußen Münster ausgebildet. Beim Pokalerfolg gegen RWE konnte er gleich den ersten Titel feiern.  „Ich kann es noch gar nicht glauben. Die Unterstützung der Fans war einfach der Wahnsinn, sie haben uns zu diesem Pokalsieg gepeitscht und standen wie eine Wand hinter dem gesamten Team.“ Zeigt das RWO-Talent Dankbarkeit in Richtung Anhängerschaft

Steinmetz kam sah und siegte

Ein echtes „Händchen“ hatte das Trainerteam bei der Einwechslung von Raphael Steinmetz. Der 23-Jährige wurde in der heißen Phase beim Stand von 1:1 eingewechselt und sollte Impulse in der RWO-Offensive bringen.  „Steini, Steini“ Rufe gab vereinzelt von der Tribüne in Richtung Spielfeld. Steinmetz ballerte den langen Ball in der 90. Spielminute auf Ben Balla und er haute das Ding irgendwie über die Linie, so dass es am Ende des Tages 2:1 für die Kleeblätter stand.

Zeugwart Helmut Bormann genoss den Triumph mit seinen Liebsten

Als der Schlusspfiff im Stadion Niederrhein ertönte, da kannte der Jubel keine Grenzen mehr, denn die Anhängerschaft der Kleeblätter rannte auf das Spielfeld um mit dem Team gemeinsam den ersten Titel nach über 20 Jahren zu feiern. Die Stimmung war aus ausgelassen, wie bei einem Aufstieg in die Bundesliga. Bei vielen RWO-Anhängern waren die Tränen in den Augen deutlich zu sehen. Rot Weiß Oberhausen hat Geschichte geschrieben, viele Rückschläge musste der Verein in der Vergangenheit hinnehmen, nun schauen die Verantwortlichen optimistisch in die Zukunft. „Ich habe bei RWO vieles erlebt, aber dieser Sieg war dreckig, ist mir egal nur der Verein und die Fans haben den Titel verdient.“ Chef-Coach Mike „Terra“ Terranova zeigte sich glücklich über seinen ersten Titel als Trainer. RWO ist eben anders, Athletik-Trainer Benni „Schütte“ Schüßler kam in seinem eigenen Trikot von 2009, richtig 2009! Da war doch was werden sich viele RWO-Anhänger erinnern. Genau, nämlich das Pokalspiel der Kleeblätter beim Rekordmeister FC Bayern München. Der Sohn von Torwart-Legende Oliver Adler René Adler fieberte auf der Tribüne mit, als sei RWO das Leben. Ist es auch für viele, denn der Club hat im Schatten der Großen des Ruhrgebietes einige Einstellungsmerkmale die sich viele Clubs nur wünschen. Präsident Hajo Sommers sagte vor vielen Jahren mal: „Wir haben keine Kohle, aber sind einfach Sexy“.

Nun hat RWO sich die Teilnahme am DFB Pokal gesichert und wird bei der Auslosung ganz genau hinschauen wer denn Gegner im legendären Stadion Niederrhein sein wird. Bereits jetzt steht fest, dass die Kleeblätter ein Heimspiel haben werden, da sie als „Underdog“ Heimrecht genießen.

Eine echte Kultfigur in Oberhausen ist Kult-Betreuer Helmut Bormann, seine Arbeit, so attestieren es die Spieler ist auf Bundesliga-Niveau geblieben. Er genoss den Titel sichtlich. „Ich bin so glücklich über diesen wichtigen Titel. Endlich haben wir ihn. Jetzt kann ich in Rente gehen.“ Bormann feierte gemeinsam mit Teilen seiner Familie.

Das Team feierte gemeinsam mit Freunden und engem Umfeld der Mannschaft eine große Party bis Mitternacht bei einem Oberhausener Nobel-Italiener.

Am frühen Morgen ging es für einen Teil des RWO-Tross zum Flughafen Düsseldorf, hier startete um kurz nach 7 Uhr der Flieger in Richtung Palma de Mallorca, wo nun am Ballermann kräftig der Titel gefeiert wird, bevor am 21.06. das Trainerteam wie Mannschaft zum Trainingsauftakt auf den Platz bittet.

RW Oberhausen – RW Essen 2:1 (1:0)

RWO: Udegbe – Reinert, Jordan, Nakowitsch, Hermes (56. Lorch) – Fleßers, Ben Balla – Bauder, Odenthal – Gödde (75. Steinmetz), Kurt (60. Garcia). Trainer: Mike Terranova.
Bank: Wozniak (Tor), Ogrzall, Schikowski, Heber, Langen, Haas.

RWE: Heller – Becker, Brauer (90.+2. Jansen), Zeiger, Grund – Urban, Baier, Lucas, Bednarski – Platzek, Pröger. Trainer: Karsten Neitzel.

Tore: 1:0 Nakowitsch (41.), 1:1 Bednarski (53.), 2:1 Ben Balla (90.).

Gelbe Karten: Gödde, Steinmetz, Nakowitsch – Brauer.

Schiedsrichter: Markus Wollenweber (Mönchengladbach) mit den Assistenten Dalibor Guzijan und Marco Leuchtenberg sowie Hendrik Heuvens als viertem Offiziellen.

 

 

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