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Hauptsache Investor – so siehts in Duisburg auch aus

Hauptsache Investor scheint die Devise in der Stadt Duisburg zu sein, manch einer würde sogar schwören das wortgetreu so auch schon von Sören Link gehört zu haben. Schlechtes Beispiel wie relativ trist und einfallslos Stadtplanung aussehen kann ist derzeit auf dem Entwurf zum Portsmouthplatz vor dem Hauptbahnhof zu sehen. Hier will Torsten Töller, seine Zeichens bekannt als Gründer und Inhaber der Fressnapf-Heimtierbdarf-Franchise-Filial-Kette und Duisburger Bürger, auf fast 100 Metern Länge quasi als Door Opener zur Königsstrasse sein „Mercator One“ hinbauen lassen. Das wird wie immer vom OB aufs herzlichste gutgeheissen und gelobt. Auf den Bildchen sieht aber auch alles immer so schön aus: https://www.duisburg.de/wohnenleben/stadtentwicklung/mercator-one.php

Auf insgesamt 2.000 qm Grundfläche soll gebaut werden und insgesamt 7.300 qm für Büros und 1.200 qm für Gastronomie sollen zur Anmietung zur Verfügung stehen. Nichts gegen den Investor, aber er hat wirklich ein Filetgrundstück, direkt in Bahnhofsnähe, bald hält dort der RheinRuhrExpress, und ebenso mit direkter Cityanbindung.

 

Das Mercator One – Ausschnitt aus einem Bild auf den Webseiten von www.duisburg.de

 

Den Entwurf des Architekten Hadi Teherani als gelungen zu bezeichnen würde ich so nicht unterschreiben. Aber über Geschmack läßt sich trefflich oder gar nicht streiten. Und auch die Lage ist m.M.n. kein Door Opener für die City. Vielmehr handelt es sich um einen relativ schmucklosen länglichen Klotz der ein wenig damit spielt die Etagen gegeneinander zu verschieben. Und der Zugang zur City wird eher verstellt als geöffnet. Andersherum wird der Zugang zum HBF verstellt.

Und dass hier Gastronomie entsteht, dürfte die Gastronomen in der City nicht erfreuen, ebensowenig wie die im Bahnhof. Das nur nebenbei.

Überhaupt finde ich, dass Duisburg Filetgrundstücke viel zu bereitwillig an Investoren hergibt , die es im Prinzip gar nicht mehr nötig haben noch mehr Geld zu verdienen. Ich gönne jedem seinen Erfolg, aber es muß doch möglich sein, dass an besonderen Stellen die Stadt selbst investiert und wir alle was davon haben. Und dass an diesen Stellen ein Duisburger Gesamtkonzept sichtbar wird, ebenso dass wirklich herausragende Bauobjekte entstehen könnten.

Herr Töller will angeblich ohne einen einzigen Mietvertrag in der Tasche bauen und ist sich sicher 80-90 % dann erst zu vermieten wenn das Ding fertig ist. Glaube ich ihm nicht und ist entweder seiner persönlichen Art von Draufgängertum zuzuschreiben, seinen finanziellen Möglichkeiten oder aber der Tatsache, dass die Lage wirklich so gut ist, dass man sich als Investor keinerlei Gedanken über Vermietungs- und Vermarktungs-Risiken machen muß.

Wer weiß, vielleicht werden auch einfach Verwaltung und/oder städtische Betriebe dort Büros eröffnen. Oder wie beim Lanuv wird das Ding schon während der Bauphase weiterverscherbelt.

Jetzt schon in Euphorie zu verfallen wie es Sören Link immer macht, ist etwas verfrüht. Warten wir also ab wie es dann tatsächlich wird und wirkt. Ich bin skeptisch.

 

Abschließend noch ein Hinweis: Beim Versuch festzustellen wann das Grundstück an Herrn Töller überging bzw. wann es überhaupt veräußert wurde, konnte ich im Bürgerportal der Stadt nichts ermitteln. Normalerweise müsste mir das System etwas zum Vorkaufsrecht oder Verzicht auf das Vorkaufsrecht der Stadt durch den Rat anzeigen, tut es aber nicht. Anfragen bei der Stadt erspare ich mir inzwischen, von den maßgeblichen Leuten dort gibt es eh für mich keine Antworten mehr bzw. nur mit Monaten der Verzögerung.

Wer Lust hat es selbst zu versuchen, hier der Link: https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/suchen01.asp

 

 

 

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