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Duisburger BI läßt nicht locker: Fakten oder Fake-News?

Nachwievor geht es um die neue Nutzung des „alten“ Hornitex-Geländes in Baerl und die dortige Errichtung eines Logistik- oder sogar Gewerbezentrums. Ich hatte bereits mehrmals darüber berichtet und auch Mitteilungen der BI „Die Hornitexter“ dazu veröffentlicht.

Hier nun die nächste Veröffentlichung seitens der BI. Die Stadt oder auch die angesprochenen Politiker wie Paschmann (intern: Super-Paschi) sowie Bosch(beide SPD – was sonst) äusserten sich bei uns hier bisher nicht.

 

Fakten oder doch nur Fake-News?

Die Bürgerinitiative „Die Hornitexter“ nimmt zu zwei Artikeln Stellung. In der Zeitung Stadtpanorama vom 15.10.2017 unter der Überschrift „Fakten statt Vermutungen“ und der WAZ vom 12.10.2017 unter dem Titel „Nächste Runde im Pingpong-Spiel“ Stellung, um die vermeintlichen Fakten des SPD-Bezirksbürgermeisters Herrn Paschmann und die Aussagen des SPD-Fraktionschefs in der Bezirksvertretung Hans-Gerd Bosch unter die Lupe zu nehmen.

 

1. Thema Wohnbebauung:

Im Gegensatz zur Behauptung von Herrn Paschmann wäre eine Wohnbebauung bei einem Abstand von 200 Metern zum Störfallbetrieb Tanklager durchaus zulässig (Störfallverordnung – 12. BlmSchV – KAS-18 und die KAS-32). Eine Grünfläche in dieser Abstandsfläche würde neben der Funktion als Puffer auch die Verbindung zwischen dem Naherholungsgebiet Uettelsheimer See und dem Rhein herstellen und damit zwei Aufgaben gleichzeitig erfüllen. Ein attraktives Wohngebiet könnte geschaffen werden, ohne ein Landschaftsschutzgebiet – wie jetzt von der SPD/Grünen geplant – zu zerstören.

 

2. Thema Verkehr:

Logistikstandorte führen logischerweise zu einer Zunahme an Verkehr. Es muss davon ausgegangen werden, dass das ehemalige Hornitexgelände nicht nur aus Norden von der A 42, sondern auch aus Süden von der A 40 angefahren wird. Die Zufahrt zum neuen Logistikstandort ist über die Rheinpreußenstr./Lauerstr. und Duisburger Straße sehr gut möglich.

Weder die von BV-Fraktionschef Hans-Gerd Bosch (SPD) in der WAZ vom 12.10.2017 angesprochenen rund um das entstandene Gelände angelegten Zäune, noch die so hoch gepriesene und feierlich eingeweihte Rechtsabbiegesperre für LKW´s über 7,5 to verhindern das. Und das zusätzliche LKW/Lieferfahrzeuge eben zusätzliche Stickoxide, Feinstäube und Lärm ergeben, sollte auch für den Herren Paschmann und Bosch unstrittig sein. Davon sind eben alle Bürger in Homberg und Hochheide stark betroffen!

 

3. Thema Altlasten:

Auch wenn es sich bei dem ehemaligen Hornitexgelände um kein Wasserschutzgebiet handelt, ist es doch von hoher Bedeutung, mit unserem Grundwasser sorgsam umzugehen. Die Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA) beschreibt Einbaumaterialien, die für die Verfüllung von Geländen benutzt werden, sehr genau. Beimischungen von Arsen, Blei, Benzol und PCB, um nur einige zu nennen, sind in den Materialien Z1.1 und Z1.2 erlaubt und keinesfalls, wie von Herrn Paschmann als Fakt dargestellt, völlig unbedenklich. Und die Chance, diese Altlasten endgültig zu entsorgen, wurde auf Kosten der Umwelt vertan.

Alles völlig unbedenklich, laut Super-Paschi. Erde mit Beimischungen mit der sogar Kinder spielen könnten. Wahrscheinlich nur die Kinder anderer Leute. Und wahrscheinlich so unbedenklich wie auf dem künftigen Bau-Gelände in Wedau.

 

4. Thema Arbeitsplätze:

In den ersten Aussagen des Investors zum Projektstart – aber auch von verantwortlichen Politikern – war immer wieder die Rede davon, auf diesem Grundstück 300 bis 350 neue, teilweise hochqualifizierte, Arbeitsplätze zu schaffen. Nun rühmt sich Herr Paschmann, dass Zitat „nach Rückversicherung mit dem Projektentwickler Alpha Industrial“ bereits rund 75 Arbeitsplätze entstanden wären. Hochgerechnet käme man bei einer weiteren 2. Ausbaustufe und der dafür notwendigen Vernichtung eines Landschaftsschutzgebietes auf 150! Doch stimmt diese Zahl, kommen diese Personen aus Duisburg? Schlägt sich das nieder in der hohen Zahl von Arbeitslosen in der Arbeitslosenstatistik Duisburgs? Wie hoch ist das Durchschnittsgehalt dieser Personen? Oder dient dieser Kreis von Personen nur der weiteren Ausweitung des Niedriglohnsektors in Duisburg?

 

Zum guten Schluss ein Originalzitat von Herrn Paschmann zur Arbeit der Bürgerinitiative „Die Hornitexter“: „Dieser Quatsch führt dazu, dass die Bürger verunsichert werden“ (Stadt-Panorama vom 15.10.2017).

Wie sollen denn die Bürger stärker verunsichert werden, als durch Politiker wie Herrn Paschmann oder Herrn Bosch, die für ein riesiges Logistikzentrum in einem Naherholungsgebiet eintreten?

Oder etwa dafür: Ein Landschaftsschutzgebiet für Industrieinteressen zu opfern und die Bürger in Homberg/Hochheide/Den Haesen verstärkt zusätzlichen Stickoxiden, Feinstäuben und Lärm aussetzen zu wollen?

 

Jürgen Hagenguth
für die Bürgerinitiative „Die Hornitexter“
www.diehornitexter.wordpress.com
www.facebook.com/diehornitexter
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