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DOC: Attac Duisburg verurteilt die Arroganz der Macht

Schon zum zweiten Mal haben sich die Spitzen der CDU und der SPD einer offenen Diskussion über das von ihnen gewollte Designer-Outletcenter  (DOC) verweigert.  Nur die OB-Kandidaten stellten sich im Rahmen ihres Wahlkampfes.

Die Herren Enzweiler (CDU) und Mettler (SPD) wollen zwar ein Outletcenter neben der Innenstadt – wollen ihre Argumente aber nicht den interessierten Bürgerinnen und Bürgern erläutern.

Das ist im hohen Maße feige – und entspricht der Arroganz der Macht, die wir nur zu gut kennen.

Nach über 23.000 Unterschriften gegen das Outletcenter (DOC) und dem Scheitern einer Offenen Petition für das Center im Netz hätte es nur eine Antwort gegeben: Das Vorhaben zu stoppen und entsprechend den Bedürfnissen der Bürger planen. Die Planungsmöglichkeiten der Fläche reichen von der Nutzung für Wohnungen, Büros, Kultur- oder Bildungseinrichtungen bis zur Nutzung als grüne Lunge. Dies wäre möglich, denn die Planungshoheit liegt bei der Stadt und danach hat sich jeder Investor/Eigentümer zu richten.

Die Entscheidung am 24.09. den Bürgern zu überlassen klingt demokratisch – ist aber aus unserer Sicht ein sich Drücken vor der Verantwortung.

Die beiden Parteispitzen haben den Bürgern in der Vergangenheit schon viel zugemutet:

Erst die Träume von einem „Multi Casa“ mit der dreimal so großen Fläche wie das Centro in Oberhausen, dann der Verzicht auf das Vorkaufsrecht und die Erlaubnis für den neuen Eigentümer, Herrn Krieger, dort ein Möbelcenter zu errichten, dann die Planung eines Outletcenters im Duisburger Norden trotz Störfallbetrieb und Vertreibung der Zinkhüttensiedler unmittelbar angrenzend und jetzt das Outletcenter mit geplanten 170 Shops und Gastronomie in direkter Konkurrenz zur Innenstadt.

Mit nachhaltiger Stadtplanung und –entwicklung hat das nichts zu tun. Gleichzeitig verfällt die Altstadt-Süd direkt vor dem Rathaus und die Stärkung und Anbindung der Stadtteile lässt auf sich warten.

Das Alles kann man nur als stadtpolitisches Desaster bezeichnen.

Das Motto von Attac „eine andere Welt ist möglich“ umfasst auch „eine andere Kommune ist möglich“. Es ist Zeit für die BürgerInnen sich einzumischen. Während die Verantwortlichen die Angst schüren, Duisburg werde von einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung weiter abgehängt, wenn es sich nicht dem Diktat eines Investors unterwirft, nehmen sie erhebliche Nachteile für ökologische und soziale Belange bedenkenlos in Kauf. Das geplante DOC wird ein großes zusätzliches Verkehrsaufkommen anziehen – mit entsprechenden Geräusch- und Abgasemissionen. Die Konkurrenz zur nahen Innenstadt wird durch die weitere Verkümmerung des Innenstadtlebens zum Verlust wertvollen öffentlichen Raumes führen, wofür das DOC als Privatgelände ohne Kultur und als sozial ausgegrenzter Stadtbereich für engagierte Mitbürger keinen Ersatz bieten wird.

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