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Duisburg: Kommentar zum Imagefilm der Pro DOC Befürworter / Investor / Entwickler / Grundstückseigentümer

Der Imagefilm fängt mit einer Pusteblume an, sie steht für die Erfüllung von Wünschen, alle Widerstände mit Energie und Kreativität überwinden. Genauso steht Sie aber auch für Vergänglichkeit. Ein Gastkommentar von

Helmut Mattern

 

Der Mit fröhlicher Popmusik untermalt zeigt ein zweiminütiges Video, wie sich Krieger und Neinver die schöne Einkaufswelt auf der jetzigen Brache vorstellen (zu sehen auf: www.einstueckduisburg.de).

Wenn man sich den Animationsfilm von Neinver mal ohne große Emotionen anschaut, könnte man glauben dass die Damen und Herren selber nicht so richtig an dieses Projekt glauben. Die Pusteblume so vergänglich wie das Doc!

Vieles erinnert mich persönlich an die Kampagne für das FOC in Hamborn. Auch da wurde als erstes ein Animationsfilm, Hochglanzbroschüre und so weiter gedreht und gedruckt. Dem Duisburger Bürger wurde dieses richtig schmackhaft gemacht. Wenn dann Stimmen laut wurden, die einen negativen Faktor auf die Planungen warfen, wurde sofort reagiert und umgeplant was die Planungen hergaben. Auch beim DOC wird es nicht anders sein. Vom jetzigen Film wird nicht viel verwirklicht werden, denn schon jetzt sagen selbst die Planer es könnte so aussehen.

Was ich in der 5 jährigen Zeit gegen den Kampf des FOC in Hamborn gelernt habe, ist dies, dass nichts so kommt wie es ursprünglich geplant war.

Ein Insider sagte mal zu mir, ein Entwickler/Investor kommt nach Duisburg, schaut was braucht eine Stadt, womit kann man die meisten Entscheidungsträger der Politik und Verwaltung auf seine Seite ziehen? — Hier in Duisburg Arbeitsplätze und Stadteinnahmen, in diesem Fall die Gewerbesteuereinnahmen!

Wir schauen zurück auf das Jahr 2011 als man ein FOC in Duisburg-Hamborn auf dem Gelände der ehemaligen Rhein-Ruhr Halle und des seit Jahren geschlossenen und runter gekommenen Stadtbades errichten wollte.

Die ersten Animationen für dieses Gelände zeigten, das dort ein Parkhaus auf dem Gelände der Rhein-Ruhr Halle, sowie 95 Outlet – Geschäfte entstehen sollten. Dann plötzlich sollte die Zinkhüttensiedlung abgerissen werden um dort 2500 Parkplätze zu bauen. Und genau die gleichen Pläne hat nun Naiver und Krieger mit dem Grundstück am Güterbahnhof vor.

Und so sollte das Outlet Village in Hamborn später wirklich werden:

http://www.douvil.de/

In der ersten Bauphase werden 95 Outlet-Geschäfte auf einer Gesamtmietfläche von15.000 Quadratmetern und 2.000 Parkplätze entstehen. In einer zweiten Projektphase wird das Outlet Village auf eine Gesamtgröße von25.000 qm mit 140 Shops und 2.500 Parkplätzen erweitert.

Bei den damaligen Planungen fing man mit1200 Arbeitsplätzen an und zum Schluss waren nur noch 500 übrig. Aber wie viel gehen davon in der Umgebung verloren? Ein Vielfaches, von Fachleute belegbar.

Wie sieht es mit der Gewerbesteuer aus? Da es sich bei den Geschäften um Filialbetriebe handeln wird, werden diese Steuern in den Städten der Hauptgeschäftsstellen abgeführt, von Experten belegbar.

Das sind die im Moment häufigsten Argumente, die die Pro DOC Befürworter vorbringen. Beides Argumente, die verständlicherweise in Duisburg ziehen und eine große Gewichtung haben.

 

Und jetzt kommt ein „A B E R“: Was ist mit all den anderen Nachteilen, die ein DOC mit sich bringt. Von den enormen Umweltbelastungen / CO2 Erhöhung / Lärmbelästigung / Stauprognosen davon hört man recht wenig. Zurzeit wird bundesweit über Fahrverbote für Dieselfahrzeuge diskutiert, aber so ein DOC, wo man jeden Tag tausende Fahrzeuge mehr über die Autobahn kommen, da wird die Umweltbelastung ausgeblendet? Dann die Autobahnen, wie sehen die Stauprognosen aus? Wenn es bei dem heutigen „normalen“ Verkehrsaufkommen zu einen Unfall etc. kommt, sodass auch nur ein Fahrstreifen nicht befahrbar ist, gibt es einen riesen Stau auf der A 59. Was hat man da für Argumente, bei einem Einzugsgebiet von 14 Millionen Besuchern? Was ist mit der zusätzlichen Lärmbelästigung für die Anwohner?

Dann wird immer davon gesprochen, dass es eine Anbindung an die Innenstadt geben solle. Dies war damals beim FOC Hamborn auch geplant, eine Anbindung an Hamborn und Marxloh (Brautmodenmeile) mittels eines Boulevards. Hinterher stellte man selbst fest, dass dies kaum möglich sein wird, da sich die Kundenströme über diese Distanzen nicht leiten lassen.

Ein Outlet wird so konzipiert, dass die Outletbesucher einen ganzen Tag unproblematisch dort aufhalten können. Daher Gastronomie und andere „Attraktionen“ für die ganze Familie ob groß ob klein. Diese Center werden mit der Zeit immer Größer werden, dann ist es „Pusteblume“ / Pustekuchen mit den heute in dem Film gewünschten Frei- und Grünflächen.

Und dann mal Hand aufs Herz, wenn ich schon für ein Outlet anreise aus einer Entfernung von ca. 1 – 1,5 Std. Anfahrt, den Stau auf der Autobahn bewältige, endlich einen Parkplatz finde ( ob kostenlos oder gegen Gebühr sei dahingestellt) dann habe ich nach einer ausgiebigen Shoppingtour und einem Gastronomie Besuch noch Lust in die Innenstadt zu laufen oder zu schlendern? Soll dies dann der Verdauungsspaziergang sein? Davon hat dann aber der Einzelhandel oder die Gastronomie in der Innenstadt herzlich wenig.

Jedem muss bewusst sein, dass der Euro nur einmal ausgegeben werden kann. So wird es auch hier sein, der Euro bleibt im Outlet und nicht im umliegenden Einzelhandel. Hier will man doch mit Nichten dass man noch in die Duisburger Innenstadt geht, das Geld soll hier im DOC ausgegeben werden, die Betreiber wollen jeden Cent abgreifen, damit sich dieses Projekt auch für Sie lohnt, alles andere ist doch Hanebüchen und gelogen!

Während in den USA solchen Projekten bereits der Garaus gemacht wurde, versucht man in Deutschland und auch in anderen Ländern noch tatkräftig KOHLE mit solchen Centren abzugreifen!

Passend dazu der Artikel im Stadtpanorama:

„Das letzte Kronjuwel in Europa“

http://www.stadt-panorama.de/ausgaben/du-city/8222-das-letzte-kronjuwel-in-europa-8220-aid-1.7059293

Der Film und die Animationen zeigen beispielhafte Lösungsansätze für das Gelände des Güterbahnhofes und des Outlet-Centers auf, sowohl in Planung als auch in der Architektur. Aufgrund des sehr frühen Projektstandes, ausstehender Planungsverfahren und daraus entstehenden Vorgaben sind die Darstellungen reine Anmutungsbeispiele.

Fakt ist und so wird es später sein das es wenig Grün oder die schönen Wasserläufe im DOC geben wird, denn dort wird jeder Quadratmeter in gewinnbringende Verkaufsfläche umgewandelt. Also liebe Duisburger/innen lassen Sie sich von den „ Machern“ des geplanten DOC kein Sand in die Augen streuen, hier geht es ausschließlich um das schnelle Geld und nicht wie die zukünftigen Betreiber in dem Artikel in der WAZ schreiben:

Outlet-Investoren: Wir bringen Glanz nach Duisburg

https://www.waz.de/staedte/duisburg/outlet-investoren-wir-bringen-glanz-nach-duisburg-id211817843.html

Bisher vermisse ich Stimmen, nachfragen, welche Geschäfte ins DOC kommen sollen. Auch hier hält der Betreiber und Investor sich bedeckt, es wird lediglich davon gesprochen, dass es keine sind, die es in der Innenstadt gibt, dann frage ich mich, was für Ware kommt denn da rein? Gibt es noch etwas anderes außer (grob umrissen ) Ober- und Unterbekleidung für die ganze Familie, Leder- und Schmuckwaren, Kosmetik ,Haushaltswaren, usw. dahingestellt ist jetzt mal ob Hochwertig oder 2 A oder B Ware, dies ist meiner Meinung nach Irrelevant, da es sich um die gleichen Kategorien handeln wird.

Nur eine Anmerkung, wie hat der Entwickler vom FOC gesagt, ich halte es bis 22.00 Uhr geöffnet, danach können die Kunden ja dann den umliegenden Einzelhandel besuchen! Genauso verhielt es sich mit dem Sortiment, wie ich ganz schnell bei dem ersten Zusammentreffen mit dem Entwickler feststellte. Dort wurde gefragt: „Verkaufen Sie auch Uhren von …“ Antwort „Ja natürlich verkaufen wir auch Uhren, auch von dieser Marke aber andere Modelle“

Eines muss hier jedem klar sein, so ein Pusteblumen Film kann sehr schön sein, keine Frage, jedoch was davon Realität werden wird ist nicht vorhersehbar. Klar ist aber, dass weder die Politik, noch die Stadt oder die Bürger dieser Stadt im Nachhinein Einfluss auf etwaige Planungen, oder Sortimente nehmen können, da dies allein im Bestimmungsbereich des Entwicklers und Betreibers des DOC liegen wird.

Es gibt Pro und Contra DOC, das ist klar, mein Ansinnen mit diesem Kommentar war, die Duisburger Bürger zum überlegen anzuregen, über den Tellerrand schauen und nicht nur den Argumenten folgen bezgl. der Arbeitsplätze und Einnahmen der Stadt. Bin ich als Bürger bereit, für ein DOC zu stimmen, und JEDEN Preis dafür zu bezahlen? Wenn ich hiermit schon nur einen zu weiteren Überlegungen angeregt habe, habe ich das Ziel für mich erreicht, denn dann fängt man an abzuwiegen/ zu überlegen und sieht schnell, was hinter dem „Pusteblume Film“ steckt, — nicht aussagefähige Augenwischerei die dem Duisburger Bürger nicht weiterhilft — denn merke, weder der Investor noch der Entwickler muss mit den Folgen des DOC in Duisburg leben, ihr privates Umfeld /Wohnung/Haus etc. spielt sich in einer ganz anderen Gegend ab, nur nicht in Duisburg!

Und plötzlich ist der Plan von Norman Forster der genehmigt wurde und eine Menge Kohle gekostet hat nicht mehr realisierbar, wie kann das?

Und Krieger und Neinver spricht von Stillstand:

Krieger-Gruppe rechnet mit einer zweijährigen Planungszeit:

Wie ein mögliches FOC, das der künftige Betreiber Neinver im Wesentlichen gestalten wird, konkret aussehen wird, kann noch nicht gesagt werden. „Dazu kommt der Bürgerentscheid zu früh. Wir haben noch nicht alle Gutachten zusammen.“, so Krieger. Klar sei aber, dass man sich architektonisch an die Schwerindustrielle Geschichte von Duisburg anlehnen werde.

Krieger und Neinver spricht von Glanz in Duisburg und Erfolg zweifelt aber anscheinend selber an diesem Projekt heißt für mich ganz klar „Nur Kohle abzocken“: heißt das Neinver Profit machen will und ihn Duisburgs Fläche dabei nur als Standort interessiert, sonst nix.

Kurt Krieger: „Die wahren Gegner des Projekts sitzen nicht in der Duisburger Innenstadt. Folgen Sie der Spur des Geldes: Die sitzen in Düsseldorf und in Roermond.“

Edda Metz, die Geschäftsführerin der Krieger-Gruppe, rechnet mit einer zweijährigen Planungszeit nach dem Aufstellungsbeschluss. Darüber gelte es aber, die Duisburger davon zu überzeugen, dass das Vorhaben nur Gutes für ihre Stadt bringe. IRONIE aus !

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