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Die neue Cannabistherapie für Schwerkranke

Es ändert sich einiges in Deutschland beim Thema Cannabis. Zwar darf man immer noch keine fertig gerollten Joints, Hanfsamen oder feines Skunk aus dem Görlitzer Park in Berlin beziehen, allerdings wird in der Bundesrepublik dank eines neuen Gesetzes mittlerweile ganz legal Cannabis aus staatlicher Hand angebaut und vertrieben. Mehr als 5000 schwerkranke und chronisch leidende Patienten können bald mit einer einzigen Ernte versorgt werden.

Foto: Cannabis Training University

Die sogenannte “Cannabisagentur” soll Abhilfe für Patienten schaffen, die sich bisher nur schwerlich und mit großer finanzieller Eigenbeteiligung Cannabisderivate aus dem Ausland importieren mussten. Sie haben lange auf dieses Gesetz gewartet, dass seit März diesen Jahres in Kraft ist, denn für viele ist es die einzige und manchmal auch die letzte Möglichkeit auf eine würdevolle Schmerzlinderung. Das neue Gesetz besagt, dass sich diese betroffenen Patienten nun Cannabis aus der Apotheke besorgen können, insofern sie natürlich das entsprechende ärztliche Rezept bekommen haben. Das Cannabis aus der Apotheke ist nicht nur geprüft, sondern auch ganz legal – und auf Kosten der gesetzlichen Krankenversicherung erhältlich.

Aber woher sollen die Apotheken dieses neue und legale Cannabis beziehen? Um nicht auf teure Importe aus den Niederlanden oder Tschechien zurückgreifen zu müssen und trotzdem der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, wurde die Cannabisagentur gegründet. Sie ist dem Bund unterstellt und verantwortlich dafür, ausreichend Medizinalhanf zu produzieren. Sie ist dafür zuständig, den Anbau von Cannabis für medizinische Zwecke zu koordinieren und zu steuern. Das Ziel ist es, ab 2021 im Auftrag des Bundes mindestens 2000 Kilogramm Cannabis zu produzieren und den Apotheken zur Verfügung zu stellen. Damit können durchschnittlich in einem Jahr etwa 5500 Patienten ausreichend versorgt werden.

Bislang hatten nur rund 1000 Patienten die Cannabis-Sondergenehmigung bekommen. Sie wird nur dann ausgestellt, wenn man als Schwerkrank gilt. Patienten mit Krebs, Multipler Sklerose und anderen Nervenleiden zählen dazu. Auch Parkinsonpatienten können teilweise in Deutschland mit Cannabis zur Beruhigung der Symptome behandelt werden.

Ab 2019 soll in Deutschland erstmals Cannabis – legal – geerntet werden. Die Cannabisagentur verfährt in einem Ausschreiben, um ein geeignetes Unternehmen für diesen Job zu finden. Das wird eine große Entlastung für die Krankenkassen sein, die derzeit noch das teure Medizinhanf aus dem Ausland bezahlen müssen.

 

 

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