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Weltuntergangsglaube in Deutschland und anderen Ländern – was uns Nostradamus & Co. noch heute bedeuten

Oft werden Planetenkonstellationen genannt, mathematische Berechnungen betrieben und es wird mit felsenfester Überzeugung gesprochen, wenn vom Ende der Welt die Rede ist. Bestimmte Individuen haben schon seit Beginn der Menschheit darauf bestanden, genau zu wissen, wann die Welt untergehen soll – und das meist auf den Tag genau. Diese Menschen gab und gibt es in allen Ländern der Welt. Nostradamus ist wohl, zumindestens im Westen, der berühmteste. Er legte das Weltende für das Jahr 3797 fest.

Aber auch in Deutschland gab es einen „Nostradamus“, der ebenfalls das Ende der Welt voraussagte. Jehuda ben Samuel he-Chasid war ein bedeutender jüdischer Schriftgelehrter, der von 1150 bis 1217 in der Region, die später zu Deutschland wurde, lebte. Er war für seine Vorhersagen bekannt. Unter anderem sagte er voraus, dass Jerusalem 400 Jahre vom Osmanischen Reich besetzt werden würde, was sich auch so zutrug. Das Ende der Welt, so prophezeite er, soll in diesem Jahr stattfinden. Und das in diesem Monat (im Juni).

Es gibt noch viele ähnliche Figuren in internationaler Geschichte, die behaupten, genau zu wissen, wann sich das Unglück zutragen soll. Das Thema ist in Deutschland und anderen Ländern auch heute noch gegenwärtig. Viele Deutsche haben sich schon Gedanken zu katastrophalen Situationen gemacht. Zum Beispiel sagen 35 % der Befragten in Deutschland, dass sie gegen eine Invasion von Aliens ankämpfen würden. Außerdem glauben 10 %, dass gegen einen King Kong oder wilden Gorilla nichts unternommen werden kann. Wie zu erkennen ist, spielen Filme bei den Gedanken um das Weltende eine große Rolle.

Filme zum Thema

Auch in Deutschland thematisieren Filme und Fernsehserien den Weltuntergang. Im deutschen Film Bermunda Dreieck Nordsee mit Bettina Zimmermann und Niels-Bruno Schmidt geht es zwar nicht direkt um den Untergang der ganzen Welt, aber um die Existenz des Lebensraums um und in der Nordsee, der in Gefahr schwebt und der gerettet werden muss. Auch hier befasst man sich mit dem Ende des lebenstauglichen Raums und damit seiner eigenen Existenz.

Im Film Die Wolke, nach dem gleichnamigen Roman von Gudrun Pausewang, geht es um ein ähnliches Thema. Es sind radioaktive Strahlen freigesetzt worden, die die Menschen in der Nähe von Schweinfurt krank machen. Die Hauptdarstellerin Hannah (Paula Kalenberg) kämpft sich durch die katastrophale Situation und versucht dabei den Menschen in ihrer Umgebung zu helfen. Die Wolke wurde für den Deutschen Filmpreis nominiert und erhielt den Bayerischen Filmpreis 2006. Heldenhaften Szenen in Situationen, die die menschliche Existenz bedrohen, sind in Filmen häufig anzutreffen.

Aber wohl kein Land produziert so viele Filme zum Thema Weltuntergang wie Amerika, genauergesagt Hollywood. Der Film Independence Day, in dem sich die Welt vor Aliens zu schützen versucht, lockte im Jahr 1996 zahlreiche Besucher in die Kinos. Er war der Film, der in seinem Erscheinungsjahr an der Kinokasse am meisten Geld verdiente. Schon in der Eröffnungswoche lag die Zahl bei $104.3 Millionen. Zwei Jahre später (im Jahr 1998) kam ein weiterer Kassenschlager in die Kinos – Armageddon mit Bruce Willis, Ben Affleck und Liv Tyler. Im Film bedroht ein Asteroid die Erde und droht sie zu vernichten. Der Film nahm in der ersten Woche $36 Millionen und weltweit $553.7 Millionen an der Kinokasse ein. Es gibt noch zahlreiche ähnliche Beispiele von Hollywoodfilmen, die vom drohenden Weltuntergang berichten. Auch hier wieder sind der Held/die Heldin und die Katastrophe, die droht, die Welt zu vernichten, anzutreffen.

Bei Prophezeiungen zum Weltuntergang spielt vor allem die Angst vor einer Katastrophe dieser Ausmaße und vielleicht auch die Neugier eine Rolle. Es liegt in der menschlichen Natur sein Schicksal kennen und auch bestimmen zu wollen. Daher werden Theorien wie diese wohl nie aufhören.

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