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„Geflüchtete Menschen – eine Chance für Duisburger Arbeitgeber“

Der Arbeitsmarkt im Bezirk der Agentur für Arbeit Duisburg im Mai 2017
 
Arbeitslosenzahl im Mai:                                         31.609
Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vormonat:     -375
 
Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vorjahr:       – 404
Arbeitslosenquote im Mai:                           12,6% (Vormonat 12,8%)
 
„Der Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahresmonat bleibt seit über einem Jahr eine Konstante in Duisburg. Eine sehr hohe Zahl von über 4.000 freien Stellen bietet vielen Menschen eine Chance. Der Arbeitsmarkt bietet auch geflüchteten Menschen, die aus Sprach-/Integrationskursen und Qualifizierungen kommen, viele Möglichkeiten,“ so Petra Neu, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Duisburg. „Arbeitgeber tun gut daran, diese Potenziale nicht brach liegen zu lassen.“ Neu appelliert daher an die Duisburger Unternehmen, sich immer den Einzelfall anzuschauen und die Chancen zu sehen, die sich mit der Einstellung geflüchteter Menschen ergeben können. „Mit dieser Sichtweise haben wir zum Beispiel auch bei der Vermittlung von Langzeitarbeitslosen gute Erfolge.“
 
Arbeitslosigkeit

Petra Neu, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Duisburg

Mit 31.609 arbeitslos gemeldeten Duisburgerinnen und Duisburgern waren im Mai 2017 375 oder 1,2 Prozent weniger Personen als noch im April 2017 von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Mai des Vorjahres waren 32.013 Menschen arbeitslos gemeldet, 404 Personen oder 1,3 Prozent mehr als in diesem Mai.

Die Arbeitslosenquote sank zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte und liegt bei 12,6 Prozent. Im Mai des Vorjahres lag sie bei 12,9 Prozent und damit um 0,3 Prozentpunkte über dem aktuellen Wert.
Die Zugänge in Arbeitslosigkeit insgesamt sind im Mai um 568 oder 9,5 Prozent niedriger als im Vormonat ausgefallen. Die Zahl der Zugänge ist damit von 5.953 im April auf jetzt 5.385 gesunken. Im Mai des Vorjahres lag die Zahl der Zugänge in Arbeitslosigkeit bei 5.480 und damit um 95 oder 1,7 Prozent über den Zugängen in Arbeitslosigkeit in diesem Mai.
Von den 5.385 neu gemeldeten Arbeitslosen kamen im Mai 1.223 aus einer vorhergehenden Erwerbstätigkeit am 1. Arbeitsmarkt. Im Vormonat meldeten sich 1.337 Menschen aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt arbeitslos.
Die Abgänge aus Arbeitslosigkeit insgesamt betrugen im Mai 5.798. Das waren 698 oder 10,7 Prozent weniger als im April (6.496) und 458 oder 7,3 Prozent weniger als vor einem Jahr im Mai 2016 (6.256). 1.178 Menschen konnten wegen der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit am 1. Arbeitsmarkt ihre Arbeitslosigkeit beenden (April 2017: 1.246).
Arbeitslosigkeit nach Personengruppen
Mit 2.731 Personen waren im Mai 28 oder 1 Prozent weniger junge Leute von Jugendarbeitslosigkeit betroffen als noch im April (2.759). Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegen die Zahlen um 63 oder 2,3 Prozent  unter dem Wert von Mai 2016 (2.794).
Die Zahl der über 50jährigen Arbeitslosen sank im Mai um 120 oder 1,4 Prozent auf aktuell 8.669 (Vormonat 8.789) und liegt um 356 (-3,9  Prozent) unter dem Vorjahreswert (9.025).
Die darin enthaltene Zahl der arbeitslosen Personen über 55 Jahre sank im Mai leicht im Vergleich zum Vormonat von 5.060 auf jetzt 5.040. Hier waren im Vorjahresmonat 5.106 Personen arbeitslos gemeldet. In dieser Altersgruppe sind somit 66 Personen oder 1,3 Prozent weniger als im Mai 2016 arbeitslos gemeldet.
Im Mai ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen gegenüber April erneut, allerdings nur leicht gesunken und liegt aktuell bei betroffenen 13.969 Personen; – 10 oder – 0,1 Prozent (Vormonat 13.979). Der aktuelle Wert befindet sich damit um weiterhin deutliche 1.404 Personen oder 9,1 Prozent unterhalb des Vorjahresmonats (15.373).
Im Berichtsmonat sank die Zahl der arbeitslosen Ausländerinnen und Ausländer leicht auf jetzt 12.581 (- 40 oder -0,3 Prozent), davon befinden sich 11.208 in der Grundsicherung. Dies sind in beiden Rechtskreisen zusammen 1.118 oder 9,8 Prozent mehr als im Mai des Vorjahres (11.463). Eine entscheidende Rolle bei dieser Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr kommt der Zuwanderung geflüchteter Menschen zu.
è Geflüchtete Menschen
Die Situation geflüchteter Menschen wird im Juni von der Agentur für Arbeit Duisburg besonders in den Blick genommen. In diesem Monat findet in der Agentur für Arbeit Duisburg ein Business-Talk mit dem Thema „Geflüchtete Menschen – eine Chance für Duisburger Arbeitgeber“ statt. Klein- und mittelständische Unternehmen, Institutionen und Ämter wurden eingeladen, über Vorträge und eine Podiumsdiskussion Impulse für die Beschäftigung geflüchteter Menschen zu erhalten.
4.137 geflüchtete Menschen (Ausländer mit einer Aufenthaltsgestattung, einer Aufenthaltserlaubnis Flucht oder einer Duldung) sind in Duisburg arbeitsuchend gemeldet. 2.056 dieser Menschen sind arbeitslos, davon 96,5 Prozent im Bereich der Grundsicherung (SGB II). Bei der Altersstruktur dieser arbeitsuchenden Menschen liegt ein deutlicher Schwerpunkt auf der Altersgruppe der 15 bis unter 35 jährigen (65,5 Prozent). Der Männeranteil beträgt 77,6 Prozent.
„Geflüchtete Menschen sind auf dem Arbeitsmarkt schon eine relevante Größe und werden es immer mehr. Geflüchtete Menschen sind zwar oft noch in Sprach- und Integrationskursen oder weiterführenden Qualifizierungen, viele suchen aber schon Arbeit.“ Neu sieht hier in 2017 ein Jahr, in dem die Duisburger Unternehmen das Thema „Einstellung von geflüchteten Menschen“ auf ihre Agenda nehmen sollten. „Dann wird sich zeigen, dass geflüchtete Menschen wirklich eine Chance für Duisburger Arbeitgeber sind.“
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
Betrachtet man die Arbeitsmarkt-Entwicklung getrennt nach den beiden Rechtskreisen SGB III und SGB II, so sank die Arbeitslosenquote im Versicherungsbereich (SGB III) auf 2,2 Prozent (Vormonat: 2,3 Prozent). Der Mai-Wert 2017 liegt damit um 0,3 Prozentpunkte über dem Niveau von Mai 2016 mit 1,9 Prozent.
Im aktuellen Monat waren 5.602 Duisburgerinnen und Duisburger im Versicherungsbereich arbeitslos gemeldet. Das sind 103 oder 1,8 Prozent weniger arbeitslose Personen als noch im März (5.705). Vor einem Jahr, im Mai 2016, waren in der Betreuung der Agentur für Arbeit  910 oder 19,4  Prozent weniger Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (4.692).
Entwicklung in der Grundsicherung (SGB II)
In der Grundsicherung (SGB II) sank die Arbeitslosenquote um 0,3 Prozentpunkte auf 10,3 Prozent. Im Vorjahr lag sie im Mai bei 11 Prozent.
26.007 Personen (-272 und -1 Prozent) waren im Mai in der Grundsicherung arbeitslos gemeldet (April 26.279). Im Vergleich zum Mai 2016 (27.321) sind in der Grundsicherung aktuell 1.314 Menschen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen als vor einem Jahr.
Erläuterung zur Entwicklung in den beiden Rechtskreisen im Vergleich zum Vorjahr:
Durch den gesetzlich geregelten Übergang der Betreuung der so genannten Aufstocker/innen (Arbeitslosengeld I-Bezieher mit aufstockendem Arbeitslosengeld II-Bezug) vom jobcenter Duisburg zur Agentur für Arbeit Duisburg im Januar 2017 ist der Bestand der Arbeitslosen im Vorjahresvergleich in diesem Jahr bei der Agentur für Arbeit in dem entsprechenden Umfang höher und beim jobcenter niedriger.
Arbeitskräftenachfrage
1.124 neue Stellen wurden der Agentur für Arbeit aktuell gemeldet. Das sind 67 oder 5,6 Prozent weniger als im Vormonat (April 2017: 1.191) und deutliche 233 oder 26,2 Prozent im Plus gegenüber dem Vorjahreswert Mai 2016 (891).
Der Bestand an gemeldeten Stellen ist im Mai erneut gestiegen und liegt aktuell bei 4.140 Stellenangeboten (+210, +5,3 Prozent im Vergleich zu April). Damit bewegt sich der aktuelle Monat deutlich über dem Stellenbestand des Vorjahresmonats (3.138 Stellenangebote im Mai 2016, +1.002 Stellen / + 31,9 Prozent).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung ist im Mai recht deutlich gesunken – um 539 Personen oder 1,3 Prozent auf aktuell 41.090 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg sie in Duisburg um 881 oder 2,2 Prozent. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung ist im Mai leicht gestiegen und liegt aktuell bei 76,9 Prozent (Vergleich Vormonat 76,8 Prozent, Vorjahresmonat 79,6 Prozent). Die Unterbeschäftigungsquote liegt im aktuellen Berichtsmonat bei 15,9 Prozent; Vormonat: 16,4 Prozent (+0,1 Prozentpunkte gegenüber Mai 2016).
In die  Größe der Unterbeschäftigung fallen neben den Arbeitslosen auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit sowie Personen für die bestimmte gesetzliche Sondertatbestände gelten. Bei der Betrachtung der Arbeitslosigkeit spielt die Unterbeschäftigung eine wichtige Rolle.  So sind im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt mit aktuell 1.648 Teilnehmerinnen und Teilnehmern 155 mehr Menschen in beruflicher Weiterbildung. 811 Personen mehr als im letzten Jahr befinden sich in einer sogenannten Fremdförderung (aktuell 1.558). Das sind Förderungen, die nicht von der Agentur für Arbeit oder dem jobcenter Duisburg finanziert werden – insbesondere notwendige Sprach- und Integrationskurse  für geflüchtete Menschen. Zur Unterbeschäftigung zählen außerdem Arbeitsgelegenheiten, an denen zurzeit 1.783 Personen (265 mehr als zum Vorjahreszeitpunkt) teilnehmen.
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