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Duisburg: Arbeitslose beim Thema Gesundheit nicht alleine lassen

Agentur für Arbeit und Krankenkassen schließen Kooperationsvereinbarung. Nächster Schritt des Duisburger Aktionsbündnisses zur Gesundheitsförderung arbeitsloser Menschen.
Arbeitslose Menschen erkranken häufiger und auch länger als erwerbstätige Menschen. Das betrifft körperliche Erkrankungen genauso wie psychische Krankheiten. Arbeitslosigkeit belastet Menschen zwar unterschiedlich, aber spätestens nach einer längeren Dauer ohne Erwerbstätigkeit führen fehlende soziale Anerkennung, ein geringeres Haushaltseinkommen und eine oft fehlende Tagesstruktur zu mitunter erheblichen gesundheitlichen Einschränkungen. Dann wird der Weg in eine neue Beschäftigung schwieriger.
„Unser vorrangiges Ziel ist die schnelle Vermittlung von arbeitslosen Menschen in eine neue Beschäftigung. Damit wird der Eintritt gesundheitlicher Folgen von Arbeitslosigkeit am besten vermieden“, so Astrid Neese, Chefin der Duisburger Agentur für Arbeit. “Leider gelingt gerade in schwierigen Arbeitsmärkten der schnelle Weg in Beschäftigung nicht immer. Dann wollen wir den Menschen, die wir betreuen, auch den Zugang zu gesundheitsfördernden Maßnahmen ermöglichen. Ich bin mit meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Arbeitsvermittlung fest davon überzeugt, dass Gesundheitsvorsorge gerade Arbeitslose physisch und psychisch stärkt und somit die aktive Bewerbungsphase positiv unterstützt. Auch die Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen ist mit weniger Krankheitszeiten noch erfolgreicher. Ich freue mich deshalb, dass wir heute eine entsprechende Vereinbarung mit den Duisburger Krankenkassen abschließen können.“
Grundlage für den neuen Ansatz ist eine Zusammenarbeit der Krankenkassen unter Federführung der Novitas BKK. Dies geschieht vor dem Hintergrund des am 25.07.2015 in Kraft getretenen Präventionsgesetzes, mit dem sich die Rahmenbedingungen für die Gesundheitsförderung Arbeitsloser verbessert haben. Arbeitslose Menschen sind als konkrete Zielgruppe der Gesundheitsförderung benannt, der Einsatz entsprechender Geldmittel der Krankenkassen in diesem Bereich ist gestärkt worden.
Holger Russ, Projektleiter der Novitas BKK für die Zusammenarbeit der Krankenkassen in Duisburg, freut sich über das Interesse der Agentur für Arbeit an einer Kooperation: „Wir sind auf die Partner vor Ort angewiesen, damit wir unsere präventiven und gesundheitsfördernden Ansätze bei arbeitslosen Menschen umsetzen können. Die Agentur für Arbeit kennt die Arbeitslosen und auch die Bildungsträger, bei denen arbeitslose Menschen betreut werden. Wir können so die Mittel der Krankenkassen gezielt einsetzen und einen Beitrag zu einem gesünderen und letztlich auch kürzeren Verlauf von Arbeitslosigkeit leisten.“
Mit den Mitteln der Krankenkassen werden Angebote zur Prävention und Gesundheitsförderung im Rahmen von Maßnahmen der Agentur für Arbeit finanziert. Referentinnen und Referenten aus dem Bereich Prävention/Gesundheitsförderung gehen zu den Bildungsträgern, die im Auftrag der Arbeitsagentur die Maßnahmen durchführen, halten für die Betroffenen zum Beispiel Vorträge zu den Themen Stress, Ernährung, Suchtgefahren oder stehen für Fragerunden zur Verfügung. Die kostenlose Teilnahme an den Präventionskursen der Krankenkassen ist ebenfalls möglich.
Bettina Schumacher, Leiterin der Geschäftsstelle der Duisburger Gesundheitskonferenz, zu diesem neuen Ansatz: „Das Duisburger Aktionsbündnis zur „Gesundheitsförderung arbeitsloser Menschen“ hat den Bedarf präventiver und gesundheitsfördernder Maßnahmen insbesondere für Menschen, die in Duisburg länger arbeitslos sind, ermittelt. Gesundheitsförderung arbeitsloser Menschen – dies hat ein Modellversuch ergeben – kann dabei nur im Zusammenspiel mit der Arbeitsförderung und den Trägern der Maßnahmen gelingen. Die Kommunale Gesundheitskonferenz und das Aktionsbündnis werden das Projekt weiter unterstützen.“
Am Duisburger Aktionsbündnis zur Gesundheitsförderung arbeitsloser Menschen beteiligen sich Krankenkassen, Wohlfahrtsverbände, der Stadtsportbund, Bildungsträger, die Agentur für Arbeit und das jobcenter Duisburg, das Sozialamt und die Duisburger Gesundheitskonferenz.
Eine begleitende Evaluation findet durch den GKV-Spitzenverband (die zentrale Interessenvertretung der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen in der Bundesrepublik) unter verantwortlicher Umsetzung durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung statt. Das Ergebnis der Evaluation ist die Grundlage für eine Weiterentwicklung der vereinbarten Zusammenarbeit über die aktuelle Befristung bis 31.12.2018 hinaus.
„Die Förderung von Gesundheit ist ein gesamtgesellschaftliches Ziel. Arbeitslose Menschen dabei besonders in den Fokus zu nehmen, ist das besondere Ziel unserer Kooperation. Menschen, die arbeitslos, aber gesundheitlich fit sind, finden schneller wieder Arbeit. Mit unserer heutigen Kooperationsvereinbarung helfen wir deshalb unmittelbar arbeitslosen Menschen und unterstützen in der Folge präventiv auch den Duisburger Arbeitsmarkt.“ Das ist das Resümee der Partner/innen der heute abgeschlossenen Kooperationsvereinbarung.
 
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