Ökonomen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) beziffern den Anteil der Menschen, die seit 1999 nicht vom Aufschwung profitieren und geringere Realeinkommen realisieren auf 40 Prozent. Aus dieser Entwicklung leite sich ein klarer politischer Handlungsauftrag ab, soziale Kurskorrekturen vorzunehmen, die die zentripetalen Kräfte der Gesellschaft stärkten, so Ilse Müller, Vorsitzende des BDH Bundesverband Rehabilitation:
Langzeitarbeitslose, Alleinerziehende und Menschen mit Behinderungen trügen ein hohes Risiko im Alter auf Grundsicherungsleistungen angewiesen zu sein. Nach Ansicht der BDH-Vorsitzenden sei es zudem Gebot der Stunde, das Schlagwort der Lebensleistungsrente mit Leben zu füllen. Erziehungs- und Pflegezeiten bedürften unbedingt gesellschaftlicher Anerkennung und einer finanziellen Aufwertung, so Müller, die sich von einer echten Solidarrente auch finanzielle Verbesserungen für Teilzeitbeschäftigte erhofft. Dass unsere Gesellschaft nach wie vor auf die Leistung eines anonymen Heers privater Pflegekräfte setze, sei ethisch unhaltbar, warnte Müller.