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„Jetzt erst Recht: Hochfeld braucht ein Soziokulturelles Zentrum!“

2,1 Millionen Euro Fördermittel des Landes und der EU soll Duisburg zurückzahlen – weil es kein Soziokulturelles Zentrum in der Alten Feuerwache in Duisburg-Hochfeld aufbaute. In Zeiten von klammen Kassen und kulturellen Kürzungen stellt sich ein breites Bündnis aus Anwohnenden, Initiativen und Kunstschaffenden gegen Versäumnisse und Intransparenz der Stadt und lädt Interessierte zum Mitgestalten ein. Das Bündnis fordert weiterhin: „Endlich einen offenen und partizipativen Prozess für ein unabhängiges Soziokulturelles Zentrum in der Feuerwache“.
„Wenn wir in andere Städte des Ruhrgebiets wie etwa Oberhausen schauen, dann sehen wir, dass offene kulturelle Begegnungsorte von den Kommunen gefördert werden. Nur Duisburg legt sozialen und kulturellen Initiativen seit Jahren Steine in den Weg“, sagt Jonas Weber vom Verein Mustermensch e.V. Im September 2016 war eine von der Entwicklungsgesellschaft Duisburg (EG DU) initiierte Kooperation über die Nutzung der Feuerwache mit Aktiven des Stadtteils angelaufen, um die Rückzahlung der Fördermittel noch zu verhindern. Ein offener Beteiligungsprozess mit Ideenwerkstatt und gemeinsamer Konzeptentwicklung war das Ziel. Dabei wurde auch die Alte Feuerwache besichtigt. Nach Bekanntgabe der Rückzahlungsverpflichtung Anfang Januar 2017 wurden die Gespräche aber auf Eis gelegt.
Beteiligung statt Intransparenz
Rund 30 Aktive haben nun auf einem selbstorganisierten Treffen am 22. Januar im Stadtteilladen „Syntopia“ beschlossen: „Jetzt erst Recht!“ Sie fordern, dass die Alte Feuerwache in kommunaler Hand bleiben soll. Denn Hochfeld brauche angesichts der Integrations-Herausforderungen und des kreativen Stillstands mehr denn je ein Soziokulturelles Zentrum. Zudem hatte der Rat erst kürzlich den Kulturentwicklungsplan verabschiedet. Dort heißt es in den Handlungsempfehlungen: „Um in Duisburg wieder soziokulturelle und autonome Zentren zu ermöglichen, sind Initiativen hierzu finanziell und strukturell – z.B. durch die Bereitstellung leerstehender Immobilien – zu unterstützen.“ Genau jetzt bietet die Alte Feuerwache die konkrete Möglichkeit für die Stadt, ihren Umsetzungswillen zu beweisen.
„Warum hat die Kommune sich nicht bemüht, die Millionen-Rückzahlung zu verhindern und die Menschen einzubeziehen?“ fragt die freischaffende Duisburger Künstlerin Katharina Hofmeister auf dem Treffen, an dem unter anderen auch Interesierte vom Medienbunker Marxloh, Kultursprung e.V. , Freies Forum Duisburg, Klüngelklub Hochfeld,  sowie Vertreterinnen der Parteien Die Grünen und Die Linke teilnahmen.
Die Aktiven wollen den Prozess jetzt selbst in die Hand nehmen und unter anderem die ursprünglich geplante Ideenwerkstatt für eine Zukunft der Feuerwache umsetzen.

Alle Interessierten, die sich ebenfalls für einen geförderten öffentlichen Raum für Kultur, Veranstaltungen und Zusammenarbeit einsetzen wollen, lädt der Initiativkreis zum nächsten offenen Treffen am 5. Februar um 14 Uhr, Raum 22 im Internationalen Internationalen Zentrum (IZ), am Flachsmarkt 15 in Duisburg ein. “

 

Vorschaubild: Stadt Duisburg

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