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Duisburg: Weiter Zoff um ZOF e.V. – Flüchtlinge in Düsseldorf angeblich unbetreut

Heute kam es vor der Flüchtlingsunterkunft an der Berger Allee 23 in Düsseldorf zum angekündigten Dialog mit den Bewohnern. Aufgrund von Gerüchten bzgl. Repressalien wären nur wenige anwesend, so sagte man uns. Nichtsdestotrotz interessierten sich die Vertreter der Presse für die Umstände in der Unterkunft. Der Pressesprecher von ZOF e.V. Jan Hündorf war zwar anwesend, wollte jedoch den Pressevertretern keine Auskunft geben und verwies auf Montag, 9.00 Uhr, wenn er wieder erreichbar wäre. Der ehemalige Lehramtsstudent für Geschichte und Geographie, habe von den Missständen auch erst aus dem offen Brief erfahren.

Veranstaltung vor der Flüchtlingsunterkunft in Düsseldorf – Foto: infozentrale

Sprecher der Bewohner Rezaiee Saye schilderte erneut die Missstände in der Unterkunft. 17 Personen teilen sich einen ca. 25 m2 großen Raum. Um Privatsphäre zu bekommen, werden Vorhänge genutzt. Aman sagte, man habe keine Ruhe, bekomme keinen Schlaf und die Bewohner „gehen psychisch kaputt“. Man könne einem kranken Kind nicht mal ein warmes Glas Wasser geben, weil Wasserkocher verboten seien und es teilweise auf den Etagen kein warmes Wasser gibt. Selbst in den Unterkünften in Griechenland habe man warmes Wasser bekommen. Teilweise könne man sich und vor allem die Kinder nicht mal richtig waschen, geschweige duschen oder baden, da es die hygienischen Zustände dies nicht zulassen würden, erklärte der 43-Jährige weiter. Auf die Nachfrage, ob es denn keine Betreuung gäbe, wie es in kommunalen Einrichtungen normalerweise üblich ist, lachte er und sagte: „Es gibt welche, aber die kümmern sich um nichts“. Eine Mitarbeiterin soll sich auch wiederholt drohend geäußert haben, dass die Flüchtlinge doch froh sein können überhaupt hier zu sein.

Dass die Immobilie an der Berger Allee anscheinend als Flüchtlingsunterkunft ungeeignet ist, hat jetzt auch die Stadt Düsseldorf erkannt. So äußerte Peter Lorch vom Düsseldorfer Sozialamt in der Rheinischen Post, dass man den Standort in wenigen Wochen aufgegeben wird.

Ob und inwieweit ZOF e.V. von den Missständen wussten, oder ob nur der Pressesprecher des Vereins nicht informiert wurde, kann zurzeit nicht geklärt werden. Eine schriftliche Anfrage blieb bisher unbeantwortet. Trotzdem bleibt hier ein gewisses Geschmäckle. Es muss die Frage gestellt werden, ob der Verein ZOF überhaupt in der Lage ist, ein solches Objekt zu betreuen, oder ob die Auftragsvergabe eventuell durch die ehemalige Geschäftsführerin und Schwester des Vereinsgründers Deniz Aksen, die im Referat II A 4 (Berufliche Integration und Teilhabe) im Düsseldorfer Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales arbeitet, gesteuert wurde.

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