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Duisburg: Der Arbeitsmarkt im Oktober

„Beim Arbeitsmarkt haben sich fast alle relevanten Werte gegenüber dem Vorjahr verbessert“, bilanziert Petra Neu, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Duisburg, die agenturfuerarbeitaktuellen Zahlen. „Im Bereich des Stellenbestandes wünsche ich mir noch eine positivere Entwicklung. Bei der Arbeitslosigkeit von Ausländerinnen und Ausländern, die sich auch auf die Jugendarbeitslosigkeit auswirkt, macht sich bekanntermaßen die Entwicklung bei geflüchteten und zugewanderten Menschen bemerkbar. Hier ist es aber gelungen, dass trotz dieser Entwicklung die Gesamtarbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr gesunken ist.“
Arbeitslosenzahl im Oktober:                             – 402   auf 31.310
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich:  – 976
Arbeitslosenquote im Oktober:                            – 0,1 Prozentpunkte; 12,6 %
 
Mit 31.310 arbeitslos gemeldeten Duisburgerinnen und Duisburgern waren im Oktober 2016 402 oder 1,3 Prozent weniger Personen als noch im September 2016 von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Oktober des Vorjahres waren 32.286 Menschen arbeitslos gemeldet, 976 Personen oder 3 Prozent mehr als in diesem Oktober.
Die Arbeitslosenquote sank um 0,1-Prozentpunkte und liegt jetzt bei 12,6 Prozent. Im Oktober des Vorjahres lag sie bei 13 Prozent und damit um 0,4 Prozentpunkte über dem aktuellen Wert.
Die Zahl der Personen, die in Qualifizierungen, Aktivierungsseminaren und Arbeitsgelegenheiten beschäftigt waren und deshalb nicht als Arbeitslose gezählt werden (Unterbeschäftigung im engeren Sinne), lag im Oktober 2016 bei 9.111.
Mit 15,9 Prozent ist die Unterbeschäftigungsquote im Oktober 2016 gegenüber dem September 2016 leicht um 0,2 Prozentpunkte gesunken. Der aktuelle Wert liegt damit um 0,4 Prozentpunkte höher als der Oktober-Wert des Vorjahres mit 15,5 Prozent.
Betrachtet man die Arbeitsmarkt-Entwicklung getrennt nach den beiden Rechtskreisen, so verblieb die Arbeitslosenquote im Versicherungsbereich (SGB III) auf 1,9 Prozent wie beim Vormonat. Der Oktober-Wert ist um  0,1 Prozentpunkte niedriger als im Oktober 2015 mit 2,0 Prozent.
Im Berichtsmonat waren 4.671 Duisburgerinnen und Duisburger im Versicherungsbereich arbeitslos gemeldet. Das sind 174 oder 3,6 Prozent weniger arbeitslose Personen als noch im September (4.845). Vor einem Jahr, im Oktober 2015, waren im Bereich des Arbeitslosengeld-I-Bezugs noch 316 oder 6,3  Prozent mehr Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (4.987).
In der Grundsicherung (SGB II) sank die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 10,7 Prozent. Im Vorjahr lag sie im Oktober bei 11 Prozent.
26.639 Personen (-228 und -0,8 Prozent) waren im Oktober in der Grundsicherung arbeitslos gemeldet (September 26.867). Im Vergleich zum Oktober 2015 (27.299) sind in der Grundsicherung aktuell 660 Menschen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen als vor einem Jahr.
Die Zugänge in Arbeitslosigkeit insgesamt sind im Oktober um 288 oder 4,5 Prozent niedriger als im Vormonat ausgefallen. Die Zahl der Zugänge ist somit von 6.394  im September auf jetzt 6.106 gesunken. Im Oktober des Vorjahres lag die Zahl der Zugänge in Arbeitslosigkeit bei 5.423 und damit um 683 oder 12,6 Prozent unter den Zugängen in Arbeitslosigkeit in diesem Oktober.
Von den 6.106 neu gemeldeten Arbeitslosen kamen im Oktober 1.702 aus einer vorhergehenden Erwerbstätigkeit. Gegenüber den 1.677 Zugängen aus vorheriger  Erwerbstätigkeit im September 2016 meldeten sich im Berichtsmonat 25 oder 1,5 Prozent mehr Menschen nach einer vorhergehenden Erwerbstätigkeit arbeitslos. Im Oktober 2015 gab es mit 1.610 Zugängen aus Erwerbstätigkeit 92 oder 5,7  Prozent weniger Meldungen als im aktuellen Berichtsmonat.
Im Oktober nahmen 1.624 arbeitslose Personen wieder eine neue Erwerbstätigkeit auf. Das sind 208 oder 11,4 Prozent weniger als im Vormonat (September 1.832 Personen). Gegenüber dem Vorjahresmonat (1.302 im Oktober 2015) sind es deutliche 322 oder 24,7 Prozent mehr arbeitslose Menschen, die eine Arbeit gefunden haben.
 
Die Abgänge aus Arbeitslosigkeit insgesamt betrugen im Oktober 6.589. Das waren 668 oder 9,2 Prozent weniger als im September (7.257) und 1.021 oder 18,3 Prozent mehr als vor einem Jahr im Oktober 2015 (5.568).
Mit 1.041 (Vormonat 1.080) neuen ungeförderten Arbeitsstellen sank der Stellenzugang leicht gegenüber dem Vormonat um 39 Stellenmeldungen oder 3,6 Prozent.  Er liegt damit auch nur leicht unter dem Vorjahreswert mit 1.060 neu gemeldeten Stellen (-19 oder -1,8 Prozent).
 
Der Stellenbestand ist im Oktober weiter gewachsen und liegt aktuell bei 3.624 Stellenangeboten (+109, +3,1 Prozent). Damit bewegt sich auch der aktuelle Monat aber weiterhin unter dem Stellenbestand des Vorjahresmonats (3.805 Stellenangebote im Oktober 2015, -181 Stellen oder -4,8 Prozent). Der Abstand zum Vorjahresmonat ist aber gegenüber den beiden Vormonaten gesunken.
Mit 2.961 Personen waren im Oktober 209 oder 6,6 Prozent weniger junge Leute u.a. durch die Aufnahme einer Ausbildung von Jugendarbeitslosigkeit betroffen als noch im September (3.170). Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegen die Zahlen um 401 oder 15,7 Prozent  über dem Wert von Oktober 2015 (2.560).
Neu wirbt für eine differenzierte Betrachtung der Jugendarbeitslosigkeit: „Wir haben im Rechtskreis SGB III einen Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,4%.  Mit 564 Arbeitslosen im Alter von 15 bis unter 25 Jahren ist das der niedrigste Oktoberwert seit vielen Jahren.“ Die Gesamtzahl von 2.961 (mit Jugendlichen aus dem Rechtskreis SGB II) ist der höchste Wert seit 2006. Hier spielt die Zuwanderung bei der Entwicklung die Hauptrolle. „Die Integration zugewanderter Jugendlicher in den Arbeitsmarkt ist  – alleine schon vor dem Hintergrund sprachlicher Defizite – ungleich schwerer. Isoliert betrachtet ist das eine Herausforderung für Duisburg. Global betrachtet muss man sehen, dass diese Jugendlichen durch die intensive Betreuung insbesondere des jobcenter Duisburg deutliche verbesserte Lebenschancen haben. Arbeitsagentur und jobcenter arbeiten intensiv daran, dies mit den Anforderungen des Duisburger Ausbildungs- und Arbeitsmarktes zu verknüpfen.“
Die Zahl der Arbeitslosen der über 50 Jahre alten Personen sank im Oktober um 128 oder 1,5 Prozent auf aktuell 8.640 (Vormonat 8.768) und verringerte sich um 373 (-4,1 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert (9.013).
Die darin enthaltene Zahl der arbeitslosen Personen über 55 Jahre sank im Oktober im Vergleich zum Vormonat von 4.999 auf jetzt 4.927 (-72 oder -1,4 Prozent). Hier waren im Vorjahresmonat 5.044 Personen arbeitslos gemeldet. In dieser Altersgruppe sind damit 117 Personen oder 2,3 Prozent weniger als im Oktober 2015 arbeitslos gemeldet.
Im Berichtsmonat stieg die Zahl der arbeitslosen Ausländerinnen und Ausländer leicht auf jetzt 11.975 (+ 76 oder + 0,6 Prozent). Dies sind 1.524 oder 14,6 Prozent mehr als im Oktober des Vorjahres (10.451). Der Hauptanteil liegt dabei mit 11.014  Personen in der Grundsicherung (SGB II).
 
Auch im Oktober ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen weiter rückläufig und liegt aktuell bei betroffenen 14.376 Personen (-253 oder -1,7 Prozent, Vormonat 14.629). Der aktuelle Wert befindet sich damit um 646 Personen oder 4,3 Prozent unterhalb des Vorjahresmonats (15.022).
 
„Wir haben viele Gruppen, die von Arbeitslosigkeit betroffen sind, im Fokus. Jugendliche, Flüchtlinge, Berufsrückkehrer/innen usw. und bieten für diese Gruppen besondere Aktivitäten und Fördermöglichkeiten an. Fast alle Personen, die arbeitslos werden, können aber auch langzeitarbeitslos werden. Trotz der aktuell leicht sinkenden Zahlen bewegt sich die Langzeitarbeitslosigkeit in Duisburg im Durchschnitt der letzten Jahre auf einem hohen Niveau. Wir haben deshalb dieses Thema“, darauf weist Neu besonders hin, „seit Mitte 2015 mit der Initiative „Duisburg – gemeinsam gegen Langzeitarbeitslosigkeit“ besonders in den Blick genommen. Agentur für Arbeit, jobcenter Duisburg, Stadt Duisburg, Unternehmerverband und Gewerkschaften und weitere Partner möchten für diesen Personenkreis eine Lanze brechen und die individuellen Qualifikationen von Langzeitarbeitslosen in den Vordergrund stellen.“
Eine Telefonaktion am 28.10. (Anrufe durch die Chefs der genannten Institutionen bei Arbeitgebern) und eine Fachkonferenz am 25.11.2016 zeigen, dass für Duisburg alle Möglichkeiten und auch externes Fachwissen genutzt werden sollen, damit das hohe Niveau der Langzeitarbeitslosigkeit durchbrochen wird.
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