Das wichtigste nationale Endurorennen ist nun Geschichte. In Schöneck wurden neben dem dritten Lauf zur Specialized-SRAM Enduro Series auch die Deutschen Meisterschaften ausgetragen. 400 Fahrer aus 10 Nationen waren am Start.
Am vergangenen Wochenende war Schöneck erneut Schauplatz für die Deutsche Meisterschaft der Disziplin Enduro. Bereits im Jahr 2014 war der Vogtland Bike e.V. Gastgeber für die Austragung der damals ersten nationalen Meisterschaft in dieser noch jungen Sportart. Nach einem Abstecher im letzten Jahr nach Altenau im Harz kehrten also die Titelkämpfe zur Wiege der Enduro-DM nach Schöneck zurück und wurden dort standesgemäß gefeiert. Eingebettet wurde das Rennen in den dritten Lauf der Specialized-SRAM Enduro Series und somit waren auch wieder einige internationale Größen am Start. Insgesamt gingen etwa 400 Sportler aus 10 Nationen auf die anspruchsvolle Runde.
Auf dem Programm stand eine Runde mit etwa 47 Kilometern, wobei die sieben Stages der Elite und Pro Klassen in etwa eine Gesamtlänge von 8,5 Kilometern hatten. Auf diesen gezeiteten Streckenabschnitten wurden über 800 Höhenmeter vernichtet. Den Open-Klassen wurde die dritte Stage erspart und das Rennen endet bereits nach der sechsten Wertungsprüfung. Für sie ergaben sich 6 Kilometer mit über 500 Höhenmeter Stageanteil.
Nach dem Training am Samstag ging es am Abend bereits erstmalig zur Sache. Ein 600 Meter langer Prolog mit Ende direkt im Start-/Zielbereich musste absolviert werden. Viele Zuschauer säumten bei bestem Wetter die Strecke und bekamen jede Menge Action geboten. Insbesondere am Zieltable trugen einige Stunts zur Unterhaltung bei. Am Ende gewann der Serienführende Zakarias Johansen (NOR – Specialized Nordic) mit einer Zeit von 1:28.324 Minuten und einem Vorsprung von knapp 8 Zehnteln auf Michal Prokop (CZE – Ghost Factory Racing Riot). Schnellste Frau war die 18-Jährige Cross Country Fahrerin Mirjam Kuhn (GER – Radon EBE-Racing Team), die nach eigener Aussage selbst etwas über dieses Ergebnis überrascht war.
Der Sonntagmorgen bot dann nicht die besten Wetterbedingungen. Regen hatte die Strecken ordentlich aufweichen lassen. Die ersten Fahrer, die pünktlich halb neun auf die Runde geschickt wurden, waren die Serienführenden der Klasse Elite Men. Die erste Stage war eine alte Bekannte des Rennens, jedoch mit veränderter Linienführung. Nach Aussage der Veranstalter ist der Zick-Zack Kurs durch das Baumlabyrinth des Schönecker Stadtparks einfach zu schön, um ihn rauszulassen. Danach ging es dann auf die zweite Stage, auf der die ersten Fahrer allesamt Probleme hatten und man einige Stürze beobachten konnte.
Die Schnellsten nach sechs Wertungsprüfungen waren Zakarias Johansen (NOR – Specialized Nordic) und Raphaela Richter (GER – Radon Magura Factory Team). Bei Raphaela Richter war das Ganze mit 27 Sekunden Vorsprung ziemlich deutlich und fast kaum noch veränderbar. In der Klasse Elite Men sah es allerdings ganz anders aus. Zweitschnellster war Michal Prokop (CZE – Ghost Factory Racing Riot) mit nur 5 Sekunden Rückstand. Danach kam als Schnellster der DM Wertung Fabian Scholz (GER – Focus Trail Team), der somit gute Chancen auf die Titelverteidigung hatte.
Als erste Kategorie gingen dann die Masters Fahrer auf die letzte Stage. André Kleindienst (GER – Bergamont Hayes Factory Team) hatte zu diesem Zeitpunkt bereits 12 Sekunden Vorsprung und ließ natürlich nichts mehr anbrennen. Die Anzeigetafel zeigte bei ihm dann eine Gesamtfahrzeit von 11.53.445 Minuten und einen Vorsprung von 15 Sekunden an. Damit gewann er den Deutschen Meistertitel vor Christian Junker (GER – Rose Factory Racing Team) und Benjamin Herold (GER – Giant Germany Off-Road Team), der zwar die letzte Stage gewinnen konnte, aber am Gesamtergebnis nichts mehr ändern konnte.
In der Elite Men Klasse wurden die letzten Fahrer etwas umsortiert. Vor die letzten zehn besten Deutschen wurden die schnellsten fünf internationalen Fahrer gesetzt. Michal Prokop bestätigte mit einer Zeit von 11:15.529 Minuten seine Form. Zakarias Johansen legte mit 11:07.410 Minuten eine unglaublich schnelle Zeit vor, die wohl kaum zu schlagen war. Aber natürlich war in diesem Augenblick hauptsächlich das DM Ergebnis interessant. Am Ende setzte sich in einem Wimpernschlagfinale Christian Textor (GER – Team Bulls) mit 5 Hundertstelsekunden Vorsprung vor Fabian Scholz durch. Textors Zeit von 1:17.409 reichte in der Rennwertung für Platz drei.
Mit dem Sieg des Rennens sicherte sich Zakarias Johansen weitere wichtige Punkte und verteidigte damit die Serienführung. Raphaela Richter scheint ähnlich uneinholbar beim letzten Rennen, welches Mitte September im österreichischen Leogang über die Bühne gehen wird. Alle weitern Informationen auf enduroseries.net.