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MSV Duisburg sichert sich die Relegation – Der Wahnsinn an der Wedau geht weiter…

MSVDDie abgelaufene Spielzeit 2015/2016 bot Fans und Umfeld des MSV Duisburg einiges. Mit Ende der Hinrunde war der MSV Duisburg von den „Fußballexperten“ als „Absteiger Nummer 1“ tituliert worden. Der MSV Duisburg ist ein Arbeiterverein mitten im Ruhrpott, die Fan-Kultur der Zebras ist es gewohnt mit Rückschlägen umzugehen. Der Lizenzentzug 2013 hat die Zebragemeinschaft endgültig zusammengeschweißt. Im diesjährigen Abstiegskampf hieß das Motto der Zebra-Fans: „Werdet zur Legende, kämpfen bis zum Ende für die zweite Liga.“ Unerwartete Erfolge im Saisonentspurt, wie beispielsweise gegen Nürnberg, 1860 München und dem FC Union Berlin setzten bei bis Dato erschöpften Trainern, Betreuerstab und Spielern neue Kräfte frei. Plötzlich war für die Zebras in Duisburg wieder Licht am Tunnel.

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Ein Klassenerhalt in Liga 2? Richtig – Der Klassenerhalt in der zweiten Bundesliga ist für den MSV Duisburg wieder greifbar. Am 33. Spieltag bewiesen die Zebras erneut, dass der Meidericher Spielverein kein 08/15-Club ist, sondern ein Verein mit Tradition und einer großen Fanszene. Stolze 5700 Zuschauer begleiteten den MSV Duisburg am 33. Spieltag ins Hardtwaldstadion Sandhausen. Autobahnen, wie die A5 oder A67 wurden von MSV-Anhängern zahlreich befahren. Ein Spieltag der einen kleinen Hauch von der Berlin-Fahrt 2011 hatte, nämlich das Feeling „Alles oder Nichts“, als der SV Sandhausen sich eine 2:0 Führung erarbeiten konnte, glaubten Fans und Spieler des MSV Duisburg erneut an ein „Wunder“ – Mit Erfolg! In der Schlussphase konnten die Zebras einen 0:2 Zwischenstand zum 2:2 Endergebnis wandeln. Die mitgereisten Anhänger des MSV brachten das Hardtwaldstadion zum rocken.

Der Punkterfolg in Sandhausen sorgte für eine angenehme Arbeitswoche bei der Lizenz-Mannschaft im Trainingsbetrieb. Trainer Gruev und sein Stab hinter dem Team konnte sich konzentriert auf die Mission RB Leipzig konzentrieren. Allen Beteiligten war klar, dass die Partie gegen RB wirklich die letzte Patrone an der Wedau ist, bevor es mit einem direkten Abstieg in Liga 3 erneut in eine ungewisse Zukunftssituation gehen würde. Soweit soll es an der Wedau nicht kommen. Treue Besucher in der Arena  mobilisierten zahlreiche MSV-Anhänger, um die Arena zu füllen. Die Stadt Duisburg, Sponsoren und Fans der Zebras setzten ein Signal in die große Fußball-Welt mit der Botschaft: „Der MSV Duisburg lebt und wird nicht untergehen.“

Am vergangenen Sonntag empfingen die Zebras keinen anderen Gegner als Aufsteiger RB Leipzig in der Arena. Für Leipzig ging es darum sich den Wettbewerb aus Fairness gegenüber den anderen Liga-Konkurrenten zu stellen. RB-Coach Rangnick äußerte auf der obligatorischen Abschluss-PK, dass die Mannschaft das Spiel in Duisburg mit allen Mitteln gewinnen möchte.

Bereits vor dem Spiel ist die Stimmung in Duisburg einzigartig gewesen. Beide Mannschaften stiegen sehr offensiv in die Partie. Der Gastgeber wollte sich die Butter nicht gleich vom Brot nehmen lassen, sondern investierte viel in das Spielgeschehen. Die anwesenden Zuschauer entwickelten eine herrliche Kulisse in der „MSV-Arena“, sogar in Richtung „Hexenkessel“. Den Zebras gelang es sogar die größeren Spielanteile zu generieren, jedoch mit der fehlenden Konsequenz im Torabschluss. Die Mannschaft von MSV-Coach Gruev ließ zu viele Torchancen liegen, statt die effektiv zu verwerten. Gelang es der Zebra-Offensive in den 16-er der Leipziger einzudringen war die Endstation des Öfteren der 26-Jährige RB-Keeper Peter Gulacsi, mit zahlreichen Rettungsaktionen verhinderte er zumindest vorerst die Jubel-Orgie der Zebras.

Für den MSV Duisburg stand am Sonntag Marcel Lenz zwischen den Pfosten. Lenz ist seit 2010 bei den Zebras beschäftigt und war zuletzt Ersatztorwart hinter Michael Ratajczak. Lenz genießt aufgrund seiner Treue, aber auch der vorhandenen Qualität „Kult-Status“ bei den Anhängern der Zebras und durfte sich über „Marcel Lenz, Marcel Lenz“ Sprechchöre freuen.

In Hälfte zwei brachen alle Dämme bei den Zebras, denn in der 75. Spielminute konnte Giorgi Chanturia den 1:0 Führungstreffer für die Zebras einschieben. Ein Treffer der alle Dämme an Emotionen durchbrach. Die gesamte MSV-Familie lag sich in den Händen und hoffte endgültig auf die Relegation.

Als Schiedsrichter Tobias Welz (Wiesbaden) die Partie zwischen den MSV Duisburg und den Aufsteiger in Liga 1 RB Leipzig pünktlich um 17:19 den Abpfiff ertönen ließ brachen alle Dämme an Emotionen. Duisburg hat es tatsächlich geschafft sich durchzuschütteln und nochmals aus der Gefahrenzone zu rutschen, ein Ergebnis harter Arbeit der Sponsoren, Verantwortlichen, Spielern und Fans der MSV-Familie!

Trotz großer Freude geht es am kommenden Freitag  bereits weiter. Der MSV Duisburg muss am Freitag, 20.05.2016 bei den Würzburgern Kickers antreten. Hier geht es um Aufstieg oder Verbleib in der  2. Bundesliga. Das Rückspiel findet am Dienstag, 24.05.2016 statt. Anstoß ist jeweils um 19:10 Uhr.

Der MSV Duisburg informiert alle Fans und Anhänger über den weiteren Verlauf zum Vorverkauf für die Relegation (Eintrittskarten).

Am Ende des Tages feierten die RB-Anhänger mit ihrem Team den Aufstieg in die Fußballbundesliga, während die Zebras des MSV die Relegation feiern. Kickers-Coach Hollerbach schaute sich übrigens die Partie gemeinsam mit seinem Co-Trainer Werner Leuthardt an, um einen Eindruck über den MSV zu erhalten. „Wir beschäftigen uns immer mit dem nächsten Gegner, auch in der Relegation.“ so Werner Leurhard.

Die Stimmen zum Spiel: 

Rata: „Ich saß oben auf der Tribüne und habe geschlottert. Nicht vor Kälte, sondern vor Aufregung. Ich hätte nie gedacht, das ich das nochmal so je erleben muss. Dumm, das wir uns in eine solche Situation gebracht haben. Aber nun stehen zwei wichtige Spiele an. Ich habe die ganze Woche alles dafür versucht heute fit zu sein. Die Physiotherapeuten haben sogar bei mir zu Hause geschlafen. Man hat für mich alles möglich gemacht. Gestern morgen habe ich noch eine halbe Stunde auf dem Platz gestanden und habe trainiert. Da hab ich dann doch gemerkt, das es noch nicht richtig funktioniert. So konnte ich der Mannschaft nun mal nicht helfen. Mal sehen, ob es für Würzburg reicht. Wir werden uns gleich nochmal zusammen hinsetzten und alles durchsprechen. Mal durchsprechen, ob es bis Donnerstag geht oder ob wir es vernünftig auskurieren lassen. Aber wie gesagt, wir werden es später durchsprechen und dann auch eine Entscheidung treffen.“

Chanturia: „Wir haben heute ein Spiel gegen ein zukünftiges Erstliga-Team gewonnen. Wir haben es heute schon für uns möglich gesehen, das Spiel zu gewinnen. Es war auch ein super Spiel. Und wenn wir alle gemeinsam 90 Minuten kämpfen, von Anfang an gemeinsam im Spiel arbeiten, dann ist so etwas möglich. Wir sind glücklich und stehen jetzt vor zwei Finalspielen. Das Tor war heute nichts besonderes für mich. Es war ein Tor wie jedes andere auch. Jetzt steht die Relegation an und ich denke, wir werden genau so kontinuierlich Arbeiten, wie heute. Ohne das Tor würden wir weinen. Aber wir einen nun mal nicht. Es ist schon fein heute 3 Punkte mitgenommen zu haben. Und ich glaube daran das wir die Relegation schaffen werden. Ich glaube an meine Jungs, an mein Team, an meine Trainer, das medizinische Personal, alle Supporter und den MSV selbst. Es macht für mich keinen Unterschied, ob wir in die 3. Liga absteigen sollten oder die zweite halten können. Wenn wir zu Hause spielen, haben wir zu kämpfen und zu gewinnen.“

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