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Claudia Kemfert im Duisburger Grammatikoff: „Wer nach vorne schaut, hat gute Chancen“

Eigentlich ja ein trockenes Thema, und das an einem wunderschönen Frühlingsabend. Aber der Saal im Grammatikoff war trotzdem mit 120 Besuchern prall gefüllt, als Frau Prof. Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung am Montagabend im Grammatikoff zum Thema „Energiewende im Ruhrgebiet“ vortrug und mit dem Publikum diskutierte. Ein Bericht von Norbert Bömer

Foto: Klimabündnis Niederrhein

Gekommen waren Umweltaktivisten aus Duisburg und Umgebung, gekommen aber waren auch Beschäftigte der Stadtwerke Duisburg und Vertreter des Netzwerks „Bremer Runde“, die Sorgen haben, dass sie mit ihren Arbeitsplätzen bei der Energiewende unter die Räder kommen.

Dabei rausgekommen sind 2 Stunden spannender Vortrag mit ebenso kurzweiliger Diskussion von Menschen, die es ansonsten schwer haben, wirklich ins Gespräch zu kommen, nämlich Umweltbewegte, denen die Energiewende gar nicht schnell genug gehen kann, weil der Klimawandel nicht wartet – und Menschen, die sich nicht vorstellen können, dass in wenigen Jahrzehnten ein radikaler Strukturwandel weg von Atom und Kohle hin zu den Erneuerbaren Energien bewältigt werden kann.

„Die Energiewende kommt von unten“, „die Politik sollte keine widersprüchlichen Signale setzen“, „nur wer nach vorne schaut und nicht an den alten Strukturen festhält, hat bei dieser Transformation die Chance, Arbeitsplätze für die Zukunft zu sichern“, „Geld sollte die Politik nicht denen hinterherwerfen, die am erfolgreichsten Lobbyismus betreiben, sondern dann lieber in die sozialen Begleitkosten investieren“,  das waren einige Botschaften, die die Volkswirtin des DIW an diesem Abend den Zuhörern nahe brachte. Neu für viele war dabei, dass schon heute in NRW die Zahl der Arbeitsplätze rund um die Erneuerbaren Energien die Arbeitsplätze in der fossilen Energiewirtschaft um ein vielfaches übersteigt.

Und sie machte den Menschen im Revier auch Mut. „Wer die Erfahrungen des Strukturwandels im Revier bei Kohle und Stahl hat, der hat auch gute Voraussetzungen, die Energiewende erfolgreich zu bewältigen.“

Norbert Bömer vom Klimabündnis Niederrhein und Jürgen Mickley von der Duisburger Stiftung für Umwelt, Gesundheit und Soziales, die zusammen mit dem Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt, der Infostelle Dritte Welt, der Kreisgruppe Duisburg des BUND und attac Duisburg die Veranstaltung organisiert hatten, waren nach diesem Abend zufrieden. „Akteure der Energiewende auf lokaler Ebene sind ins Gespräch gekommen, daran wollen wir in Zukunft anknüpfen“.

 

 

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