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Damit Stahl Zukunft hat – Krefelder Beschäftigte protestieren am 11.04 in Duisburg

Die IG Metall warnt mit einem bundesweiten Aktionswoche vor der Gefährdung von Arbeitsplätzen in der Stahlindustrie durch Überregulierung und Billigimporte.

Die Aktionen finden in den größten deutschen Stahlbetrieben statt. Der Protest richtet sich unter anderem gegen eine übermäßige Kostenbelastung durch die drohende Verschärfung des Emissionshandels. Umweltschutz steht für die IG Metall weiterhin im Vordergrund, darf aber nicht durch Deindustrialisierung erreicht werden.

In Krefeld werden hunderte Stahlbeschäftigte von Outokumpu, EMEA und den Deutschen Edelstahlwerken die Arbeit niederlegen und am Montag gemeinsam nach Duisburg zur Thyssen-Krupp Steel Zentrale ziehen. „Unsere Branche steht im internationalen Wettbewerb. Wenn wir durch Kosten für den Emissionshandel übermäßig belastet werden, droht die Abwanderung von Arbeitsplätzen an Standorte im Ausland. Das schadet dann auch noch der Umwelt, denn fast überall auf der Welt wird weniger sauber produziert“, sagte der Geschäftsführer der IG Metall Krefeld.

Zuvor hatten die IG Metall und der Branchenverband Wirtschafts-vereinigung Stahl in einem gemeinsamen Eckpunkte-Papier vor den Belastungen gewarnt. Durch die drohende Verschärfung des Emissionshandels wachse das Risiko einer schleichenden Abwanderung der Industrie und ihrer Arbeitsplätze. Um dies zu verhindern, müssten die 10 Prozent CO2-effizientesten Anlagen der Branche eine vollständig kostenfreie Zuteilung der Emissionsrechte („Zertifikate“) erhalten, fordern IG Metall und Wirtschaftsvereinigung Stahl.

Sollte der Vorschlag der EU-Kommission vom Juli 2015 Realität werden, drohten der Stahlindustrie in Deutschland jedes Jahr Belastungen in Höhe von 1 Milliarde Euro. Das wäre nicht aufzufangen und würde die für Investitionen zur Verfügung stehenden Mittel komplett aufzehren. Ebenfalls betroffen wären Investitionen der Stahlindustrie in weitere CO2-senkende Maßnahmen und Projekte.

IG Metall und Wirtschaftsvereinigung Stahl fordern gemeinsam, die ökologisch effiziente Stromerzeugung aus Kuppelgasen weiterhin von der EEG-Umlage auszunehmen. Diese energetische Verwertung von Kuppelgasen der Stahlproduktion spare Primärbrennstoffe und sei CO2–neutral. Sie dürfe deshalb auch nicht durch den Kauf von Zertifikaten belastet werden.

Darüber hinaus ist in den vergangenen Monaten ein massiver Verfall des Stahlpreises festzustellen. Grund dafür sind Billig-Importe von chinesischem Stahl, die auf den europäischen Markt drängen. Chinas Wirtschaft wächst erheblich langsamer, es gibt dort große Überkapazitäten. Allein diese Überkapazitäten sind im Volumen größer als die komplette Stahlproduktion in der EU-28.

„Wir sehen mit großer Sorge auf unsere Arbeitsplätze. Die Reform des Emissionsrechtehandels gepaart mit rasant steigenden Dumping-Importen von Stahl aus China stellen eine große Gefahr für die Stahlindustrie dar“, sagte Claessen abschließend.

Die Krefelder Beschäftigten fahren gemeinsam um 11.30 Uhr von der Hauptverwaltung Outokumpu Nirosta nach Duisburg

 

Bühnenprogramm ab 12.30 Uhr

Beginn der Kundgebung um 13.30 Uhr es sprechen u.a.

–        Knut Giesler, IG Metall-Bezirksleiter NRW

–        Hannelore Kraft, Ministerpräsidentin des Landes NRW

–        Sigmar Gabriel, Bundeswirtschaftsminister

–        Jörg Hofmann, 1. Vorsitzender der IG Metall

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