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Immobilien Management Duisburg diktiert den Bauwagenplatz-bewohneren Vertragskonditionen, die vom BV-Beschluss abweichen

Am Dienstag, 8.3.2016 lud das Immobilien Management Duisburg die Wagenleute zum ersten Mal ein, um den neuen Vertrag für das Gelände an der Ehrenstraße zu verhandeln.

Der Beschluss der Bezirksvertretung Homberg/Ruhrort/Baerl vom September 2015 beinhaltet vor allem zwei Gesichtspunkte, erstens der Bauwagenplatz wird weitergeführt auf „ca. ein Drittel der bisher dem Verein überlassenen Fläche“ und zweitens müssen die Feuerverordnungen eingehalten werden.

Die IMD-Vertretung legte diese Beschlusspunkte anders aus. Frau Berger vom Rechtsamt des IMD definierte die Fläche, die dem Verein Experimentelles Wohnen e.V. bleiben soll, mit 1000 Quadratmetern. Sie übersah, das der alte Vertrag über 3600 Quadratmetern abgeschlossen wurde. Das heißt, ein Drittel müssen mindestens 1200 Quadratmeter sein.

Das ein ordnungsgemäßer Betrieb (mit Feuerwehreinfahrtmöglichkeit und Feuerschutzabstand der 16 Bauwägen) des Wagenplatzes auf so kleiner Fläche nicht möglich ist, betonten die Bewohner schon vor einem halben Jahr. Außerdem könnten keine kulturellen und künstlerischen Veran-staltungen mehr auf dem Homberger Platz stattfinden.

Weiter berücksichtigte Berger nicht, das die Wagenbewohner seit 21 Jahren auf einer Fläche von etwa 5500 Quadratmetern leben, weil die Stadt das Gelände so einzäunte.

Drittens übersah sie das kleine Wort circa und die damit verbundene Toleranz.

Uwe Rohde (Leiter des IMD) fügte hinzu, es werde eine Pachtanpassung geben. Mit anderen Worten müssen die Bauwagenleute mit einer höheren Pacht rechnen. Was schon 2013 versucht wurde, als die Pacht um mehr als 50% erhöht wurde, wird jetzt als Bedingung, um den Bauwagenplatz zu erhalten.

Des weiteren müsse der Verein einen Architekten einsetzen, um einen Bauantrag zu stellen. Aus der wissenschaftlichen Bauwagen-Literatur dürfte bekannt sein, wie schwierig es für einen Wagenplatz ist, diese Auflagen zu erfüllen.

Was mit den zwei Dritteln passiert, die an den Abenteuerspielplatz Tempoli gehen sollen, wusste niemand vom IMD. Ein Konzept liege nicht vor. Auch welche Fläche abgetrennt wird, konnten die IMD-Vertreter nicht sagen. Rohde meinte nur: “da wird schon eine Ecke für die Wagenburg bleiben“.

Die Marschrichtung scheint klar, nicht erfüllbare Bedingungen für den Verbleib der alternativen Wohnform schaffen, um dann den letzten Freiraum aus Duisburg wegzuräumen.

 

Experimentelles Wohnen e.V. (ökologisch und nachhaltig seit 1993)

fredwalt@gmx.de

http://www.bauwagenplatzduisburg.blogsport.eu

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