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Atomkraftgegnerinnen rufen zur Mahnwache in Duisburg auf

Das AntiAtom- Bündnis Niederrhein ruft anlässlich des fünften Jahrestages der Reaktorkatastrophe von Fukushima zu einer Mahnwache auf der König-Heinrich-Straße in Duisburg auf. In einer Ausstellung werden die Folgen von Atomunfällen dokumentiert und auf aktuell bestehende Gefahren, die Duisburg direkt betreffen, hingewiesen.

Nach einem verheerenden Erdbeben und anschließendem Tsunami kam es am 11. März 2011 in Japan zu einer der größten atomaren Katastrophen der Menschheit. Die Folgen wirken noch heute nach. Ganze Landstriche sind unbewohnbar, Zehntausende haben ihre Heimat verloren. Die Krebsraten in der betroffenen Region sind auf ein Vielfaches gestiegen. Der pazifische Ozean wurde großflächig kontaminiert. Die Massen an verseuchtem Erdreich und Grundwasser, welches seit fünf Jahren aus der Reaktorruine austritt, können nicht entsorgt werden und stellen die Verantwortlichen vor immer größere Probleme.
Aus Sicht der Atomkraftgegnerinnen zeigt dies, dass Atomkraft nicht beherrschbar ist. Sie fordern eine sofortige Stilllegung aller Atomanlagen. Dass solche Atomkatastrophen jederzeit auftreten können, wollen die Aktivisten in einer Ausstellung verdeutlichen. Anhand von Bildmaterial zur Katastrophe von Fukushima und anderen, zum Teil weniger bekannten Atomunfällen werden die Folgen illustriert. Gleichzeitig weisen die Atomkraftgegnerinnen darauf hin, dass unter anderen mit den belgischen Uralt-Atommeilern in Tihange und Doel unmittelbare Gefahren auch für Duisburg bestehen. Im Falle einer Havarie dieser Atommeiler, deren Reaktorbehälter tausende Risse aufweisen, wäre eine radioaktive Wolke binnen weniger Stunden  in unserer Region.
Auch das französische Atomkraftwerk Fessenheim, in dem sich im April 2014 ein Beinahe-Gau ereignet hatte stellt eine unmittelbare Gefahr für Duisburg dar.
Hierzu Michael Zerkübel vom AntiAtom-Bündnis: „Fessenheim liegt in einem Erdbebengebiet und es besteht aufgrund der Lage direkt am Oberrhein eine ständige Überflutungsgefahr. Der jetzt bekannt gewordene Störfall hat verdeutlicht, dass das Atomkraftwerk schon bei einem relativ geringen Wasserschaden nicht mehr gesteuert werden kann. Eine größere Überflutung wird wird ernsthaftere Konsequenzen haben. Es wird Radioaktivität in den Rhein gelangen und Duisburg wäre wie viele andere Städte am Rhein direkt betroffen.“
Besonders empört zeigen sich die Antiatom-Aktivisten über die Informationspolitik der Verantwortlichen. Der ernsthafte Störfall wurde erst nach zwei Jahren bekannt. Während dessen setzte die Politik alles daran, die Laufzeit des AKW Fessenheim zu verlängern. Hierzu Michael Zerkübel weiter: „Die Betreiber können es technisch nicht und verfolgen trotzdem skrupellos ihre Profitinteressen.“
Die Atomkraftgegner laden Interessierte am 11. März von 15 – 17 Uhr zum kostenfreien Besuch der Ausstellung und Teilnahme an der Mahnwache auf der König-Heinrich-Straße in unmittelbarer Nähe des Amtsgerichtes ein.

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