Sehr geehrte Frau Dr. Merkel,
am 9.1.2016 hatten wir Ihnen einen offenen Brief geschrieben, in dem wir unser Entsetzen über die sexuellen Übergriffe und Diebstaldelikte in Köln und anderen Städten während der Sylvesternacht betont haben. Unser Mitgefühl gilt den Frauen, die Opfer dieser Übergriffe geworden sind und wir verurteilen dies auf das schärfste.
Leider müssen wir feststellen, dass die Verbrechen von Köln und anderen Städten zu einer sehr undifferenzierten Diskussion geführt hat über „die“ Flüchtlinge, „die“ Nordafrikaner, „die“ Syrer etc. mit weitreichenden politischen Folgen. Sehr geehrte Frau Merkel: wir leben in ständiger Angst um unsere Angehörigen und Landsleute in der Heimat. Sie sind durch Bomben, Terror und politische Verfolgung an Leib und Leben bedroht. Sie müssen weiter die Möglichkeit haben zu fliehen und Schutz zu finden! Sie haben nichts mit den Verbrechen von Köln zu tun, es wäre verheerend, ihnen alle Fluchtwege abzuschneiden. Viele werden es trotzdem irgendwie versuchen und auf gefährlichen Fluchtwegen um´s Leben kommen. Wir bewundern Ihre Standhaftigkeit angesichts all der Versuche, die Ereignisse von Köln politisch zu instrumentalisieren und danken Ihnen. Auch danken wir den vielen Deutschen, die unsere Not erkennen, sich für uns einsetzen und praktisch helfen.
Anas Alhamsho aus Syrien Asif aus Pakistan zusammen mit vielen Freunden