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Straßenfußball – Zwischen Image und Engagement

Um das sozialisierende und integrierende Potential im Straßenfußball ging es ja schon in diesem Beitrag – ursprünglich aus dem Magazin BACHTALO –, der hier Anfang November ebenfalls zu lesen war. Dort wurden allerdings schon verschiedene Herausforderungen für den Straßenfußball und seine Spieler genannt.

Was wird hinsichtlich dessen auf Verbands- und lokaler Ebene eigentlich an Hilfestellung geboten? Hier ein kleiner Überblick.

Im Artikel wurde zum Beispiel festgestellt, dass es immer weniger Bolzplätze gibt. Das muss jedoch auch und vielleicht gerade im Ruhrgebiet kein ein Hindernis sein, um Straßenfußball zu spielen. Es ist eine Frage des Vernetzens und des Anschlusses. Man kann sich eigentlich direkt mal Fußballschuhe und Dinge, die man sonst noch so zum Fußballspielen braucht, besorgen. Denn in der Region gibt es verschiedene Initiativen, die einem weiterhelfen können – wie z. B. der Trixitt KW Straßenfußball e. V. Diese können Plätze oder Teams vermitteln oder dem Einzelnen helfen, selbst beim Aufbau dieser aktiv zu werden.

Auf Bundesebene bekannten sich in den letzten Jahren immer mehr Fußballspieler, -Trainer und andere Offizielle medienwirksam zum Straßenfußball. Angeführt werden diese von Jürgen Klopp mit seiner Pöhler-Kappe und Lukas Podolski mit seinen Überraschungsauftritten auf Bolzplätzen in Mailand, London, Köln und Istanbul. Beide haben sich öfters darüber geäußert, dass Fußballleidenschaft auch und vor allem neben dem Vereinssport existiert. Insbesondere, wenn dieser einfach eine zu teure Option darstellt. Auch würden viele Talente ihre ureigenen unorthodoxen Spielweisen gerade beim Bolzen herausbilden.

Auch der DFB ist auf diesen Zug aufgesprungen. Der Look des im November vorgestellten neuen Auswärtstrikots der deutschen Nationalmannschaften wurde als Hommage an den Straßenfußball im Land vorgestellt. Die Farben Grau, Beige und grün sollen zum Beispiel auf die klassischen Platzbeläge Beton, Asche und Kunstrasen Bezug nehmen. Damit wird der Freizeitfußball jenseits von Verband und Vereinen als eine Achse der Talentförderung gewürdigt.

Allerdings steht der Verband in der Kritik, hier nur symbolisch aktiv zu sein. Zusammen mit den Kommunen werde letztlich zu wenig unternommen, denn letztlich ist die Existenz und Instandhaltung von Bolzplätzen deren Verantwortung. Eine zusätzliche Gefahr, die hier im Ruhrgebiet weniger deutlich droht als in Berlin, ist die Gentrifizierung. In vielen Städten knicken die Bezirksverwaltungen ein, sobald Anwohner gegen den Lärm auf den Plätzen klagen, und schließen diese.


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