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GDUZ: „Duisburger Ermittlungsbehörden schwiegen zu rechtsradikaler Terrorzelle“

Im Herbst des Jahres 2013 kam es zu mehreren Bränden in von Migranten bewohnten Häusern in Duisburg. Diese fielen in eine Zeit, in der sich eine hoch aggressive, antiziganistische und rassistische Stimmung in der Stadt ausgebreitet hatte. Auf einen möglichen Zusammenhang zwischen der rassistischen Stimmung und den Bränden hatte unter anderem die Initiative gegen Duisburger Zustände seiner Zeit mehrfach hingewiesen hatte. Erst gestern wurde jedoch bekannt, dass offenbar Neonazis für zumindest einen gefährlichen Anschlag im Duisburger Süden verantwortlich waren, da sich drei Mitglieder der NPD für diese Tat seit heute vor Gericht verantworten müssen.

Johanna Haldemann, die Sprecherin der Initiative gegen Duisburger Zustände, zeigt sich erschüttert ob der Gefahr, die von dem Anschlagsversuch in der Nacht auf den 26. Oktober 2013 ausging: “Die Angeklagten haben laut Anklageschrift eine Feuerwerksfontäne im Hausflur der Asylbewerber-Unterkunft aufgestellt und gezündet. Daneben hatten sie einen ein Behälter mit fünf Litern Lösungsmittel platziert. Wäre dieser explodiert, hätte der Anschlag auf die von 120 Menschen bewohnte Unterkunft womöglich Verletzte oder sogar Tote fordern können.”

Die Duisburger Polizei hatte in einer Presserklärung vom 26.10.2013 lediglich von einer “Nebelkerze im Treppenhaus eines Wohnhauses” geschrieben, über den explosiven Lösungsmittelbehälter und darüber das es sich um eine Asylbewerberunterkunft handelte, verlor die Duisburger Polizei kein Wort. Auch wurde anlässlich der Festnahme der vermeintlichen Täter am 13.01.2015 der politische Hintergrund derNPD-Mitglieder nicht öffentlich thematisiert. Dazu erklärt Haldemann: “Die Pressearbeit der Duisburger Polizei macht ihrem zweifelhaften Ruf wieder einmal alle Ehre. Wie konnte es passieren, dass erst vor Gericht der politische Hintergrund der drei Angeklagten, die offenbar einen Anschlagsversuchs auf 120 Menschenleben zu verantworten haben, öffentlich bekannt wurde? Ist die Duisburger Polizei einfach nur unprofessionell oder hat sie ein Interesse an einer nicht Thematisierung von schweren, rassistisch motivierten Taten? Beides wäre skandalös – aber nicht überraschend”.

Darüber hinaus sollen die drei Männer aus der rechten Szene neben dem Anschlag auf die Asylbewerbereinrichtung auch den Pavillon eines türkischen Schnellrestaurants abgefackelt, in einer Schule Chemikalien zur Herstellung von Sprengkörpern gestohlen für diverse weitere Einbrüche und Brandstiftungen verantwortlich sein, was Haldemann fragen lässt: „Heute wurde unter großem öffentlichen Interesse die Neonazistische Gruppierung OSS zu einer terroristischen Vereinigung erklärt und ihre führenden Mitglieder wurden wegen der Planung von rassistischen Anschlägen festgenommen und der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe übergeben. Wo genau liegt der Unterschied zu der unter dem Label “Legion 47” agierenden Gruppe aus Duisburg, welche offenbar nicht nur Waffen und Material für Sprengkörper gehortet, sondern auch mindestens zwei Brandanschläge verübt hat? Warum haben die Duisburger Ermittlungsbehörden auf diese Gruppierung nicht anders reagiert?“

 

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