Nachdem Ray Wilson die Songs „That´s all“ gefolgt von „Carpet crawlers“ schmetterte, belohnte ihn das Publikum schon nach dem dritten Stück des Abends mit einer stehenden Ovation. Als er mit seiner Band „Congo“ anstimmt und auf der Bühne mit der Gitarre herum wirbelt ist auch das Publikum kam zu halten. Als Ray Wilson sein eigenes Werk „Take it slow“ anstimmt, zieht eine melancholische Stille im Saal ein. Man erkennt schnell, das der Schotte jedes Stück verinnerlicht, lebt und die Musik liebt.
Starallüren sind ihm fremd. Berührungsängste mit Fans hat er nicht. Nach dem Konzert nahm er sich noch Zeit für Autogrammwünsche, Fotos und Smalltalk mit seinen Fans. In Duisburg ist er bereits seit 14 Jahren Dauergast. Ob auf eigener Tournee oder als Gast auf Duisburger Stadtfesten gehört er mittlerweile zum Inventar.
Ray Wilson stellte sich der Xtranews-Redaktion trotz der kräftezehrenden Darbietung einem kurzen Interview.
Man erzählt, das Phil Collins nicht glücklich darüber gewesen sei, das du seinen Platz in der Band Genesis eingenommen hast. Du singst Genesis-Songs. Trotz der Vergangenheit, schmerzt es dich nicht diese Songs zu performen?
Ray Wilson: „Ich singe ja nicht nur Genesis-Songs. Es sind nur Songs, nur Musik. Ich selbst weiß nicht, wie Phil sich dabei fühlt. Immer wenn ich auf Phil treffe, ist alles in Ordnung.“
Ray Wilson: „Sie haben keine andere Wahl (er lacht). Die meisten Mitglieder meiner Familie sind Musiker. Meine Großeltern, mein Vater, meine Onkel. Also ist es nicht ungewöhnlich, das auch ich Musiker bin. Einer meiner Brüder ist ebenfalls Musiker. Meine Eltern stehen dem positiv gegenüber.“
Man sieht auf dem Tournee-Plan, das du ziemlich eingespannt bist. Bleibt denn überhaupt noch genug Zeit für ein Privatleben?
Ray Wilson: „Nein, nicht wirklich. Um ehrlich zu sein, wird es in letzter Zeit immer weniger. Ich habe nicht das Gefühl zur Ruhe zu kommen. Aber ich denke mal, es im nächsten Jahr zu ändern. Ich liebe meinen Job und die damit verbundene Arbeit. Es ist nicht mein Ding nur zu Hause herum zu sitzen. Trotz allem habe ich genug Zeit, um meine Musik zu schreiben und ich habe genug Zeit für meine Freundin. Sie ist Tänzerin. Auch sie ist viel auf Reisen. Momentan ist Freizeit nicht wirklich für uns, aber ich denke, etwas Freizeit wäre schon wichtig für meine Seele. Ich gebe jedes Jahr 120 Shows, bereits seit 10 Jahren. Ich brauche eine kleine Pause, aber nur ein kleine. Ich habe schon Lust mich an einen Strand in Thailand für 2 Monate hin zu legen.“
Du bist oft in Duisburg. Hattest du schon einmal die Gelegenheit dir was hier in der Stadt anzuschauen? Hast du einen Lieblingsplatz hier in Duisburg?
Magst du denn auch das Duisburger Bier?
Ray Wilson: „Ich trinke keinen Alkohol mehr. Schon vor Jahren habe ich damit aufgehört. Ich habe Bier nie sonderlich gemocht. Ich fand es immer bitter. Ich mag den leichten bitterlichen Geschmack des Getränkes nicht. Ich war nie ein wirklicher Biertrinker. Whiskey mochte ich immer, klar. Als Schotte eben. Ich mochte damals Wodka aus Frankreich oder polnischen Wodka. Ich lebe ja in Polen. Ich war nie ein Konsument von Bier, aber ich bin mir sicher, das das Duisburger Bier gut ist.“
Welche Musik und welche Bands waren deine Favoriten in deiner Jugend?
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