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SV Sandhausen: Florian Hübner im Blickpunkt – „Wir diskutieren gerne“

Florian Hübner Foto: SV Sandhausen

Florian Hübner Foto: SV Sandhausen

Hübner – Ein Name den man im deutschen Fußball aktuell des Öfteren hört. Warum eigentlich? Die Antwort auf diese Frage ist simpel, denn die Familie Hübner ist gleich mit drei aktiven Personen im Profifußball vertreten. Bruno Hübner, Papa der beiden Söhne Florian Hübner (SV Sandhausen) und Benjamin Hübner (FC Ingolstadt) ist als Sportdirektor und Manager bei Eintracht Frankfurt mittlerweile eine feste Institution, seit 2011 leitet er erfolgreich die Lizenzmannschaft der Eintracht und konnte mit dem Aufstieg 2012 sowie der Teilnahme am internationalem Wettbewerb 2013 seine sportlichen Höhepunkte feiern, zuvor agierte Bruno Hübner beim MSV Duisburg und dem SV Wehen Wiesbaden. Als Spieler war er ebenfalls in der Bundesliga aktiv u.a. auch am Betzenberg, wo der die Schuhe für den FC Kaiserslautern schnürte.

Kein Wunder, dass die Fußball-Gene an seine Söhne vererbte. Einer der drei Söhne ist Florian Hübner, aktuell beim Zweitligisten SV Sandhausen unter Vertrag. Die Sportredaktion hat sich entschlossen den Werdegang von „Flo“ Hübner, so wie die meisten in seinem Umfeld ihn nennen genauer unter die „Lupe“ zu nehmen.

Florian Hübner wurde am 01.03.1991 im Rhein/Main Gebiet geboren. Bereits, als er das laufen lernte, wurde er dem Ball anvertraut, ob im Garten seiner Eltern oder eben auf dem Fußballplatz im Verein. Bereits mit drei Jahren meldete ihn Vater Bruno beim SV Wehen Wiesbaden an, dem „Herzensclub“ der Familie. Stolze 17 Jahre hielt der „Blondschopf“ den Taunussteiner die Treue. Eine lange Zeit, in der Florian Hübner viel erlebte. Durch seine positiven Leistungen konnte er auf sich aufmerksam machen, auch außerhalb Wiesbadens. So wurde er von dem damaligen U20 Nationaltrainer Frank Wormuth in die Nationalelf berufen, Wormuth ist heute übrigens Chef-Ausbilder der angehenden DFB-Fußballlehrer. Am 17.11.2010 lief „Flo“ dann gegen Italien auf und bestritt komplette 90. Spielminuten. Durch seine sehr auffallenden Leistungen entwickelte ein Großverein aus dem Ruhrpott großes Interesse an die sportlichen Dienste von Florian Hübner, der mit Beginn der Spielzeit 2011/2012 die Schuhe für Borussia Dortmund schnürte, wo er für die U23 aktiv am Ball war. In Liga 3 und die dazugehörige Perspektive in der ersten Mannschaft am Trainingsbetrieb teilzunehmen. Ein beachtlicher Schritt, wenn man bedenkt, dass Florian Hübner zu diesem Zeitpunkt erst 20 Jahre jung war. Bereits in Dortmund entwickelte er sich beim „Unterbau“ als Führungsspieler. Das Trainerteam und die Verantwortlichen schenkten ihm das Vertrauen während der Partien als Kapitän die Mannschaft aufs Feld zu führen.

2013 zog es Florian Hübner wieder näher in Richtung Heimat, so wechselte er zum Zweitligisten SV Sandhausen in die Rhein Neckar Metropole, beim SVS konnte sich Flo durchsetzen und ist mittlerweile fester Stammspieler im Team von Chef-Coach Alois Schwartz und Co-Trainer Gerhard Kleppinger, seine hauptsächliche Position ist die des Innenverteidigers. Hübner tritt in den Zweitligapartien mit viel Selbstbewusstsein auf und sorgt für die entsprechende Sicherheit vor dem Tor des SVS-Keepers Manuel Riemann. Seine Qualitäten wissen auch die Verantwortlichen beim SVS zu schätzen, so vermeldete der SV Sandhausen im September 2014, dass man den Vertrag mit Florian Hübner vorzeitig um zwei weitere Jahre bis 2017 verlängert hat. „Florian ist ein wichtiger Baustein in unserem Team.“ so der Teammanager Regis Dorn im September 2014 gegenüber den Medienvertretern. Der 1,91 cm große Abwehrhüne hat sich also eingelebt im Rhein Neckar Gebiet, wo er gemeinsam mit seiner Freundin im beschaulichen Schwetzingen seinen Wohnsitze gefunden hat.

Foto: DFB

XN-Reporter Dustin Paczulla traf Florian Hübner zum Interview

XN: Hallo Florian, zunächst vielen Dank, dass Du Dir Zeit für ein Gespräch mit unserem Medium nimmst, wie verläuft den die aktuelle Saison bisher aus Deiner persönlichen Sicht?

Florian Hübner: “Bisher bin ich mit der aktuellen Spielzeit soweit zufrieden, wir sind im Soll, aber wir hätten den ein oder anderen Punkt nicht so leicht hergeben dürfen.  1-3 Punkte mehr hätten es schon sein können.“

XN: Wie kam es, dass Du dich 2013 für den SV Sandhausen als Arbeitgeber entschieden hast, es waren ja sicherlich auch andere Vereine an Deine Qualitäten interessiert?

Florian Hübner: “Es ist richtig, dass es weitere Anfragen hab, allerdings hat sich der SVS von Beginn an sehr intensiv um meine Person bemüht, so dass ich den Eindruck habe der Verein hat etwas vor und möchte sich entwickeln. Ich habe mich dazu entschlossen ein Teil des SVS zu werden und bin mit Verlauf der Zeit auch glücklich, dass ich diese Entscheidung getroffen habe, dazu kam natürlich auch die Nähe zur Familie.“

XN: Du sprichst die Nähe zur Familie an, wie wichtig ist Dir die Familie?

Florian Hübner: “Meine Familie ist für mich der wichtigste Rückhalt, wir haben in der Vergangenheit sehr viel zusammen investiert, um den sportlichen Erfolg zu erzielen und ich bin glücklich darüber, dass man sich häufiger sieht.“

XN: Du hast im September 2014 Deinen im Juni 2015 auslaufenden Vertrag vorzeitig verlängert, bist Du also beim SV Sandhausen endgültig angekommen?

Florian Hübner: “Ich denke, dass ich hier im Verein als junger Spieler viel Anerkennung erhalte und eine wichtige Rolle in der 2. Liga übernehmen darf, das ist nicht selbstverständlich und ich fühle mich hier wirklich sehr wohl, ich möchte dem Verein bei der Umsetzung seiner Ziele helfen.“

XN: Wie schauen denn die Ziele aus?

Bruno Hübner – Foto: Thomas Rodenbücher

Florian Hübner: “Zunächst möchten wir den Klassenerhalt sichern und in den kommenden Spielzeiten wäre es natürlich schön, wenn wir nicht bis zum Schluss so zittern müssen, sondern uns den Klassenerhalt mal vorzeitig erkämpfen können.”

XN: Du bist 2011 nach Dortmund gezogen, im Alter von 20 Jahren, wie wurdest Du dort aufgenommen, welche Erfahrungen konntest Du machen?

Florian Hübner: “Ich wurde sehr herzlich aufgenommen, die Menschen im Ruhrgebiet sind sehr direkt und haben mir sofort ein heimisches Gefühl vermittelt. Für mich war es insgesamt eine tolle Zeit, da ich auch bei den Profis in der ersten Bundesliga Erfahrungen sammeln durfte. Solche Zeiten vergisst man als junger Mensch nicht so schnell.“

XN: Du hast in Dortmund als junger Spieler eine sehr wichtige Rolle in der dritten Liga übernehmen dürfen, nämlich die Rolle des Führungsspielers, wie war es für Dich ein Team mit diesem Format und Qualität anführen zu dürfen?

Florian Hübner: “Es hat mir persönlich gut getan, ich konnte meine Persönlichkeit weiterentwickeln und auf dem Feld sowie Abseits des Platzes Führung übernehmen. Eine Aufgabe, die mir sehr viel Freude bereitet hat.“

XN: Du hast mittlerweile die Vereine SV Wehen Wiesbaden, Borussia Dortmund und den SV Sandhausen kennengelernt, welche Unterschiede hast Du bemerkt, auch in den Fankulturen?

Florian Hübner: “Zunächst muss ich betonen, dass beim SV Wehen Wiesbaden zu meiner Zeit alles im Aufbau war, ähnlich wie beim SV Sandhausen. Das sind Vereine, die um jeden Anhänger kämpfen müssen und sich erst mal eine Fankultur aufbauen müssen. Das war in Dortmund natürlich anders. Borussia Dortmund ist mit den Möglichkeiten, auch im Nachwuchsbereich nochmals in einer anderen Liga. Der Verein hat auch in Puncto Fans und Aufmerksamkeit ein sehr großes Ansehen. Was mich aber in Sandhausen inspiriert, sind die professionellen Abläufe. Hier wird echt versucht mit dem Minimum an Einsatz den maximalen Erfolg zu erzielen.“

XN: Ihr seid ja eine echte „Kicker-Familie“, wenn man das so sagen darf, Dein Vater Bruno hat schon in diversen leitenden Funktionen im Profi-Fußball agiert, war selbst auch Bundesligaprofi, Bruder Benjamin ist beim FC Ingolstadt aktiv und Dein weiterer Bruder Chris war bei Darmstadt 98, ist nun beim SV Wiesbaden, wie kam das?

Florian Hübner: „Zunächst muss ich sagen, wir waren schon ein wenig verrückt, wir haben jede freie Sekunde genutzt, um im Garten mit dem Ball zu kicken, natürlich konnte unser Vater viele Dinge nahe bringen, allein mit seinen Erfahrungen als Ex-Profi. Letztlich sind wir alle froh, dass wir den Sprung und die Entwicklung machen konnten. Wir sind auch froh, dass sich all die harte Arbeit bezahlt gemacht hat.  Für meinen Bruder Chris tut es mir schon ein wenig leid, da er eine Profikarriere auch verdient hätte.“

XN: Du hast mit dem SV Sandhausen ja bereits gegen Ingolstadt gespielt. Dein Bruder Benjamin ist dort aktiv, wie war das Aufeinandertreffen?

Florian Hübner: „Es war schon etwas Besonderes gegen meinem Bruder aufzulaufen. Wir haben uns auch kurz vorher ausgetauscht. Im Spiel selber habe ich das aber ausgeblendet und nicht wirklich dran gedacht, nach dem Spiel haben wir uns natürlich sofort unterhalten. Es war auch schön beim damals unbesiegten Tabellenführer zu gewinnen (lacht).“

XN: Tauscht Ihr Euch in der Familie regelmäßig aus, gibt es sozusagen sonntags den kleinen „Doppelpass“ innerhalb der Familie?

Florian Hübner: „Naja, es gibt vielleicht nicht den direkten Doppelpass, aber wir kommunizieren sehr viel. Innerhalb der Familie und tauschen uns über Fußball aus. Fußball bestimmt schon sehr viel in unserem Privatleben. Die Diskussionen bereiten einem sehr viel Freude, auch weil wir untereinander noch viel von uns lernen können.“

XN: Wie halten das die Frauen bei Euch in der Familie aus?

Florian Hübner: „Das sind die schon gewohnt und ist Grundvoraussetzung bei uns (lacht)“

XN: Achtest Du auch besonders auf Deine Ernährung?

Florian Hübner: „Ganz ehrlich, früher war mir das nicht so wichtig, dann habe ich das ausprobiert und muss sagen, dass ich mich so wohler fühle. Ich esse Müsli, Obst, Nudeln, Eiweiß-Produkte und Gemüse.“

XN: Kochst Du selbst?

Florian Hübner: “Ich gehe gerne Essen, aber es ist auch so, dass ich gerne mit meiner Freundin einkaufe und wir dann daheim in der Küche gemeinsam etwas zaubern.“

XN: Wie würdest Du die Entwicklung des Nachwuchsleistungszentrums des SV Sandhausen beurteilen?

Florian Hübner: „Hier kriege ich natürlich nicht so viel mit, aber man muss schon sagen, dass es spürbar ist, dass dem Verein die Jugend viel bedeutet, hier wird aktuell viel gebaut und insbesondere aufgebaut. Neue Trainingsmöglichkeiten, ein neues Funktionsgebäude. Auf lange Sicht denke ich, dass sich der Weg in die richtige Richtung gestaltet.“

XN: Was rätst Du Jugendspielern, die den Traum Profifußball  haben, aber nicht erreichen?

Florian Hübner:  „Grundsätzlich ist es so, dass die Jugendlichen und Kinder sich in der Schule konzentrieren sollen. Ich finde, hier holen sie sich die größte Sicherheit für eine solide Zukunft. Was im Fußball passiert, kann man nicht beeinflussen, seien es Verletzungen, nicht entdeckt werden etc.“

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