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Piratenpartei Duisburg: Die Platanenallee als Beispiel marktkonformer Bürgerbeteiligung

Die geplante Abholzung der Platanenallee auf der Mercatorstraße vor dem Duisburger Hauptbahnhof trifft auf erbitterten Widerstand in der Bürgerschaft. Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt verteidigt ihre Entscheidung. Sie behauptet, die Planung entspräche den Ergebnissen des Bürgerbeteiligungsprozesses in Form des Charrette-Verfahrens im März 2013. Ratsfrau Britta Söntgerath (PIRATEN) weist diese Behauptung jedoch entschieden zurück.

Britta Söntgerath – Foto: Thomas Rodenbücher

„Die teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger sprachen sich von Beginn an für mehr Grünflächen aus, nicht für weniger. Dem Fällen dieser Platanenallee hätten sie niemals zugestimmt.“

Frau Söntgerath nahm damals, noch ohne Ratsmandat, als interessierte Bürgerin über den vollen Zeitraum vom 17. bis 22. März am Charrette-Verfahren sowie dem anschließenden Mini-Charette teil. Ihr Fazit: Man konnte den Eindruck gewinnen, die Veranstaltungen sollten einen bereits bestehenden Planungswunsch nachträglich mit dem Etikett „Bürgerbeteiligung“ legitimieren.

„Jeder, der nach dem besagten Abschnitt der Mercatorstraße fragte, bekam zur Antwort: ‚Da bleibt alles beim Alten, Sie brauchen sich mit diesem Straßenteil nicht zu beschäftigen‘. Es bestand auch kein Grund zur Besorgnis, denn auf allen Entwürfen wurden die Platanen akkurat mit eingezeichnet. Eine Gruppe aus ca. 20 Studenten, allesamt angehende Stadtplaner aus Dresden und auf Kosten der Stadt Duisburg beim Charrette mitwirkend, übernahmen jedoch recht schnell die Steuerung des gesamten Prozesses. Die Vorschläge der teilnehmenden Bürgerschaft wurden alle als nicht realisierbar verworfen. Enttäuscht kehrten diese der Veranstaltung schon bald den Rücken zu und ich blieb als letzte Vertreterin dieser Gruppe übrig. Zu diesem Zeitpunkt war das Charrette-Verfahren im Grunde gescheitert. Man schickte daraufhin als Ersatz einfach Verwaltungsangestellte zur Veranstaltung mit der Begründung, die seien ja schließlich auch Duisburger. Von den städtischen Mitarbeitern kamen dann erwartungsgemäß weder konkurrierende Vorschläge noch Kritik an den eifrigen Dresdner Studenten.“

Ratsfrau Söntgerath fordert daher als Lehre aus dem Charrette-Disaster: „Wir brauchen in Duisburg endlich eine Bürgerbeteiligung, die diesen Namen auch verdient.“

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