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Rückblick Hinrunde, Ausblick Rückrunde

Jeder Fußballverrückte hat sich die Hinrunde in der Fußball Bundesliga sicherlich nicht so vorgestellt, wie sie letztendlich verlaufen ist- abgesehen von dem Durchmarsch des FC Bayern. Hätte man vor der Saison eine Umfrage gestartet wie die wahrscheinliche Tabellenkonstellation aussehen würde, hätte man sicherlich ein ziemlich eindeutiges Ergebnis bekommen. Der FC Bayern erster, Borussia Dortmund zweiter, der FC Schalke, Bayer 04 Leverkusen, der VfL Wolfsburg und Borussia Mönchengladbach dahinter. Der Rest abgeschlagen auf den dahinter liegenden Plätzen.

Jürgen Klopp – Foto: Thomas Rodenbücher

Umso erstaunter dürften die Gesichter nach dem 17. Spieltag sein. Die wohl größte Überraschung lieferte dabei Borussia Dortmund. Mit der schlechtesten Hinrunde seit der Erfolgscoach Jürgen Klopp sein Amt antrat, mit lediglich 15 Punkten aus 17 Spielen, rangiert der seit einigen Jahren selbst ernannte Bayern Verfolger auf den zweit-letzten Tabellenplatz. Begründungen für die schlechte Saison gab es viele, auch Vermutungen wurden geäußert. Ein Grund für die Misere, da waren sich die meisten einig, war die unglückliche Transferpolitik. Die Neuverpflichtungen, gerade im Sturm konnten den hohen Erwartungen bis jetzt nicht gerecht werden. Sowohl der amtierende Torschützenkönig aus der Serie A, als auch der vielversprechende Adrian Ramos von Hertha BSC Berlin konnten nicht wie gewünscht einschlagen. Somit stehen sie immer noch im Schatten des abgewanderten Robert Lewandowski. Ein anderer Grund ist die Verletztenmisere der Dortmunder. Immer wieder fielen wichtige Stammkräfte wie Marco Reus, Mats Hummels, Marcel Schmelzer oder Jakub Blaszczykowski verletzungsbedingt aus. In einen Rhythmus zu kommen war so nicht möglich. Des Weiteren haben sich die anderen Mannschaften auf die Dortmunder Spielweise angepasst und sind nun in der Lage durch taktische Maßnahmen die Dortmunder empfindlich zu stören. Nicht selten wurde ihr eigener Konterfußball ihnen zum Verhängnis. Mögliche Spekulationen, der Trainer würde die Mannschaft nicht mehr erreichen wurden zwar immer dementiert, doch sollten die Ergebnisse nicht stimmen wird diese Aussage noch einmal aufkeimen.

Auch der Hamburger Sportverein und Werder Bremen hatten mit Schwierigkeiten zu kämpfen, die sich letztendlich auch auf die Tabelle auswirkten. Beim HSV entließ man früh den Sportdirektor Oliver Kreuzer und verpflichtete stattdessen den ehemaligen Sportidirektor Dietmar Beiersdorfer als Vorstandsvorsitzenden, der nun mit Peter Knäbel als Sportdirektor die Geschicke im sportlichen Bereich lenkt. Man entließ auch den damaligen Trainer Mirko Slomka und ersetzte ihn intern durch Joe Zinnbauer, der bis Dato nur die Amateure trainierte. Mit der Erfahrung aus der vergangenen Saison, als der HSV den Abstieg in in die zweite Bundesliga nur knapp verhinderte gliederte man die Profi-Mannschaft aus dem Verein aus, um Platz für Investoren zu schaffen, die dem klammen Verein finanziell unter die Arme greifen sollten. Klaus Michael Kühne ist als Investor eingestiegen und hat großen Anteil an der vor Saison verpflichteten Spieler. Ruhe kehrte dennoch nicht ein und so rangiert der Klub aus dem Norden auf Platz 14 mit lediglich zwei Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze.
Der andere Bundesliga Verein aus dem Norden, Werder Bremen arbeitet weiterhin an der wirtschaftlichen Konsolidierung und hat den Lizenzspieler Etat weiter gesenkt. Die Zeiten in denen man um die Meisterschaft mitspielte sind vorbei und damit auch die Auftritte in der Champions League. Mit dem verkleinerten Spieleretat ist man nun bemüht sich weiterhin in der Bundesliga messen zu können. Den vor einem Jahr verpflichteten Trainer Robin Dutt entließ man nun in der Hinrunde, da die sportlichen Erfolge ausblieben. Auch hier entschied man sich für eine interne Lösung. Viktor Skripnik leitet nun die Geschicke der ersten Mannschaft. Doch die Talfahrt hielt an und nun rangiert der Sportverein mit 17 Zählern auf dem Konto und aufgrund der schlechtesten Abwehr der Liga auf dem Relegationsplatz, ebenfalls wie der Hamburger SV mit zwei Punkten Vorsprung auf die direkten Abstiegsplätze.

Neben den Traditionsvereinen aus dem Norden kämpft der VfB Stuttgart ebenfalls im Tabellenkeller um das Verweilen in der Bundesliga. Auch dort gab es sowohl einen Trainerwechsel, als auch ein Wechsel in der sportlichen Führung. Nach den desolaten Ergebnissen zu Beginn der Saison schmiss Trainer Armin Veh hin und verließ den Verein auf eigenen Wunsch. Der ehemalige Meistertrainer konnte die Talfahrt nicht wie erhofft beenden und wurde durch Trainerfuchs Huub Stevens beerbt. Auch Fredi Bobic, über lange Jahre Sportvorstand, wurde entlassen. Für ihn ist nun Robin Dutt im Gespräch, der bereits vor dem Amt als Trainer bei Werder Bremen diesen Posten beim DFB ausübte.

Neben dem Negativ Beispiel Dortmund, Hamburg, Bremen und Stuttgart haben andere Mannschaften es geschafft positiv die Liga zu überraschen. Im oberen Drittel der Tabelle hat sich der VfL Wolfsburg durch geschickte Transfers mit sechs Punkten Vorsprung gegenüber dem Tabellen dritten behaupten können und spielt unter der Führung von Trainer Dieter Hecking eine beeindruckende Saison. Besonders der Königstransfer Kevin de Bruyne weiß zu überzeugen und glänzt mit einem guten Auge für seine Mitspieler. Ein weiterer Verein, der in der Hinrunde mehr als nur zu überzeugen wusste ist der FC Augsburg. Dieser stand zwischenzeitlich auf dem dritten Tabellenplatz und hat sich zum Ende der Hinrunde auf den sechsten Tabellenplatz in die Winterpause verabschiedet. Das erstaunliche daran ist, dass es dem Trainer Markus Weinzierl gelingt mit nicht annähernd so vielen finanziellen Möglichkeiten wie der FC Schalke oder Borussia

Pep Guardiola – Foto: Thomas Rodenbücher

Mönchengladbach sie haben, in der Spitze mitzuhalten, in dem er die Spieler motiviert ans Limit ihrer Leistungsgrenze zu gehen. Nicht umsonst ist er wie auch in der letzten Saison zum Überraschungstrainer Nummer 1 gewählt worden. Den zweiten Platz dieser Wahl hat nicht etwa Pep Guardiola für sich entscheiden können, sondern der Paderborner Trainer. André Breitenreiter erreichte in der abgelaufenen Saison mit seinem Team den Aufstieg und hat sich gegenüber etablierten Klubs in der Bundesliga durchsetzten können. Der SC Paderborn verweilt im Mittelfeld der Tabelle. Besonders der Start in die Bundesliga Saison imponierte vielen Fachleuten, da der Klub ansehnlichen Fußball praktiziert und keinerlei Scheu gegenüber den großen Vereinen aus der Bundesliga zeigt.

Der Rest der Liga präsentierte sich während der Hinrunde erwartungsgemäß und befindet sich im Mittelfeld der Tabelle. Die Rückrunde wird den Bundesligisten noch einmal alles abverlangen. Nicht wenigen Mannschaften ist in der Vergangenheit die Puste ausgegangen. Damit dies nicht passiert arbeiten die Bundesligisten hart in ihren Trainingslagern weltweit, um die nötige Fitness aufzubauen und um taktisch optimal eingestellt zu sein. Dabei greifen gerade die Vereine im unteren Tabellenbereich die Zügel besonders eng. In Stuttgart bittet Huub Stevens seine Spieler bereits um 6:30h zum Training, beim Hamburger SV wurde bis zum Trainingslager ein 10 Stunden Tag eingeführt.
Auch Borussia Dortmund steht enorm unter Druck. Durch die Ausfälle von Shinji Kagawa, Henrikh Mkhitaryan, Pierre-Emerick Aubameyang muss Neuzugang Kevin Kampl bereits zu Beginn der Rückrunde sein Können gegen Bayer 04 Leverkusen unter Beweis stellten. Die Rückrunde hat es also in sich, da gleich Vier Traditionsvereine in den Abstiegskampf involviert sind und zusätzlich ein Champions-League-Anwärter, der sich souverän für das Achtelfinale der Champions League qualifiziert hat. Wer steigt ab und wer schafft in der Rückrunde die Wende? Spannende Fragen, für die es sich lohnt die Bundesliga zu verfolgen. Für alle, die sich gerne mehr über die Spiele erkundigen wollen, empfehlen wir auf der Seite Wincomparator.com die Rubrik Tipps zum Fußball. Darin findet Ihr interessante Prognosen, Informationen und Statistiken rund um die Spiele des gesamten europäischen Fußballs.

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