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Eintracht Frankfurt: ein Neuanfang mit neuem Trainer

Quelle: Wikipedia

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Es wurde nicht schlecht gestaunt, als Ende Mai Thomas Schaaf als Nachfolger von Armin Veh bei Eintracht Frankfurt vorgestellt wurde. Namen wie Thorsten Fink, Roberto di Matteo oder Bernd Schuster waren im Gespräch um die Veh-Nachfolge, doch am Ende übernahm überraschend Schaaf, der seine ganze bisherige Fußball Karriere bei Werder Bremen verbrachte. Die Mannschaft musste zuletzt einige bittere Abgänge verkraften, darunter Pirmin Schwegler, Sebastian Jung und Sebastian Rode. Bruno Hübner, Sportdirektor der Adler, war dementsprechend gezwungen auf Einkaufstour zu gehen. Er holte einige neue Spieler an Bord, darunter der Schweizer Haris Seferovic, Timothy Chandler und Nelson Valdez. Mit diesen neuen Gesichtern und mit dem Fußballehrer Schaaf soll bei Eintracht eine neue Ära beginnen. Klar ist, dass sich eine Mannschaft nach so großen personellen, aber auch taktischen Veränderungen erst noch finden muss. Trotzdem konnte das Team bereits eine positive Bilanz aus der Vorbereitung ziehen, denn die Mannschaft hat kaum Verletzte zu verzeichnen und man konnte die Sommerpause mit einem Highlight beenden. Die Hessen spielten ein überzeugendes Testspiel gegen Inter Mailand und gingen mit einem 3:1 Sieg gegen den italienischen Traditionsverein vom Platz.

Schaaf und sein Trainerteam nahmen sich sehr viel Zeit die Spieler gut kennen zu lernen, um ein genaues Mannschaftsprofil zu erstellen. Anders wie sein Vorgänger setzt Schaaf auf ein schnelles Umschaltspiel. Solche taktischen Veränderungen wirken sich natürlich auch auf bestehende Stammspieler aus, so musste beispielsweise Torjäger Alexander Meier das erste DFB-Pokal Spiel gegen Viktoria Berlin zunächst von der Bank aus verfolgen. Eine ungewohnte Situation für Meier, der unter Veh fester Bestandteil der Stammelf war. Im Spiel gegen den Regionalligisten konnte die Mannschaft noch nicht richtig überzeugen. Neuzugang Seferovic brachte Eintracht mit einem frühen Treffer zwar in Führung, danach präsentierte sich die hessische Offensive jedoch sehr blass. Lucas Piazon, ebenfalls eine Neuverpflichtung, vergab kurz vor dem Seitenwechsel die wohl beste Chance und Torhüter Kevin Trapp verhinderte nur knapp den Ausgleich. Ausgerechnet Meier, der auf die Bank versetzt wurde, klärte schließlich nach seiner Einwechslung in der Nachspielzeit zum 2:0. Es war ein Arbeitssieg, der dem neuen Trainer Schwachstellen der Mannschaft aufzeigte. „Wir müssen gezielt und sicherer abschließen. Das hängt noch ein bisschen mit den Wegen zusammen, die wir machen, mit den Laufwegen, das hängt auch mit der allgemeinen Staffelung zusammen,“ meinte Schaaf nach dem Spiel. Immerhin erreichte Eintracht die zweite Runde des DFB-Pokals, Bundesligisten wie SC Paderborn oder FC Augsburg scheiterten bereits in der ersten Runde.

Schaaf ist durchaus bewusst, dass ihm und seiner Mannschaft noch ein langer Weg bevorsteht. Er möchte mit der Mannschaft eine solide Basis aufbauen. Dass er dazu fähig ist eine Mannschaft Schritt für Schritt aufzubauen, hat er bereits mit Werder Bremen eindrücklich demonstriert. Insgesamt 41 Jahre war Schaaf bei Werder tätig, erst als Spieler und dann von 1999 bis 2013 als Trainer. Als Schaaf im Mai 1999 den Trainerposten bei Werder übernahm verhinderte er den Abstieg und gewann nur einen Monat danach bereits den DFB Pokal. In den folgenden Jahren führte er die Bremer an die Tabellenspitze und gewann 2004 das Double. Die Mannschaft nahm regelmäßig an der Champions League teil und 2009 feierte man einen weiteren Pokalsieg. Es war der letzte große Erfolg mit Werder, denn danach folgten schwierigere Zeiten für den Verein. 2013 gelang Schaaf und der Mannschaft zwar der Klassenerhalt, dennoch verabschiedete sich der Trainer Ende der Saison von seinem Verein.

Jetzt ist der Trainer nach einem Jahr Pause zurück im Bundesliga-Zirkus und möchte mit seinem neuen Projekt Eintracht Frankfurt an seine Erfolgsjahre bei Werder Bremen anknüpfen. Bei den Adlern hat Schaaf einen Vertrag bis zum 30. Juni 2013 unterschrieben und Sportdirektor Hübner ist sich sicher, dass der Verein mit Schaaf den richtige Mann für den Job gefunden hat: „Es war ausschlaggebend, dass Thomas auf Spektakel steht. Wir wollen einen offensiven Fußball sehen. Er passt damit genau in unser Profil.“

Dieses Wochenende beginnt endlich die neue Bundesliga Saison und am Samstag 23. August empfängt Eintracht Frankfurt zum Bundesliga Auftakt den SC Freiburg. Wird Schaaf mit spektakulärem Fußball die Eintracht Fans von ihren Sitzen reißen? Wer weiß, vielleicht bietet der erste Spieltag ja bereits ein kleiner Vorgeschmack darauf, was die Schaaf-Elf in dieser Saison noch alles erreichen kann. Bei der Partie gegen den SC Freiburg treffen sich auf jeden Fall zwei Mannschaften auf Augenhöhe.

 

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