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Initiative gegen Duisburger Zustände kritisiert antiziganistische Äußerungen des Sozialdezernenten Reinhold Spaniel (SPD)

Romahochhaus in den Peschen

Romahochhaus in den Peschen

„Wir gehen davon aus, dass die Bewohner auf Grund ihrer hohen Mobilität weiterziehen und die Stadt verlassen“, sagte der Sozialdezernent der Stadt Duisburg, Reinhold Spaniel (SPD), gestern gegenüber der WAZ, nachdem bekannt wurde, dass die von Teilen der Medien so getauften “Problemhäuser” in Duisburg-Bergheim geräumt werden sollen. Hiermit bedient Spaniel ein jahrhunderte altes antiziganistisches Vorurteil. Dazu erklärt Johanna Haldemann, Sprecherin der Initiative gegen Duisburger Zustände: “Reinhold Spaniel bedient mit derartigen Aussagen eindeutig antiziganistischen Ressentiments. Auf die simpele Idee, dass die vermeintlich “hohe Mobilität” von Roma etwas mit der Verfolgung, Diskriminierung und Ermordung von Roma und Sinti in letzten Jahrhunderten in Europa zu tun haben könnte, kommt Herr Spaniel nicht. Vielmehr vermittelt er den Neueinwanderern aus Rumänien und Bulgarien eindrücklich, dass diese auch in Duisburg nicht willkommen sind und dass von der Stadtverwaltung keine Unterstützung bei der Suche nach angemessenen neuen Wohungen zu erwarten sein wird”.

Nicht zum ersten Mal beweist Reinhold Spaniel durch seine unbedachte Wortwahl, welches tradierte und unzeitgemäße Bild der Sozialdezernent von den Neubürgern Duisburgs hat. In einem Interview  in der Zeitung “Die Welt” vom 27.08.2013 stellt der Sozialdezernent das Integrationskonzept seiner Behörde vor, das zum Ziele habe: “den Leute(n) ganz simple Dinge des Lebens (zu) erklären, zum Beispiel dass eine Mülltüte in eine Mülltonne gehört. (…) Dass man seine Notdurft nicht draußen, sondern in der Toilette im Haus verrichtet. Wir müssen zunächst mit den einfachsten Dingen des Lebens anfangen.” Auch hier bedient sich der Sozialdezernent antiziganistischen Stereotypen vom “unhygienischen und dreckigen Zigeuner”.

Johanna Haldemann erklärt weiter: “Schön wäre es, wenn Herr Spaniel demnächst eine “höhere Mobilität” auf seinem Weg zum Arbeitsplatz an den Tag legen müsste. Den Rücktritt von Herr Spaniel fordern wir trotzdem nicht, wissen wir doch, dass dieser lediglich das ausplaudert, was in Duisburg die große Mehrheit der Bevölkerung denkt und Spaniel bestenfalls durch einen Bürokraten ersetzt würde, der sich etwas vorsichtiger auszudrücken versteht. Die Duisburger Verhältnisse, in denen ein Herr Spaniel derartige Aussagen offenbar krititiklos äußern kann, sind doch vielmehr das Problem. Zu hoffen bleibt einzig, dass es den Neueinwanderern zusammen mit den wenigen Unterstützern dieser gelingt, in Duisburg neue und bessere Wohnungen zu finden.”

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